FRIDAY’S NEW MUSIC mit THOMAS DYBDAHL ft. BEHARIE „Treat Me So Bad“ – JOEL SARAKULA „Lonely Town“ – NATALIE DUNCAN „Let Go Release“ + MICHAEL B. SUTTON „Sexual“


After Midnight – 7 Minuten oder die Stunde danach – zur Wahl steht auch die dritte Stunde. Oder gleich die Zeit nach Mitternacht in vollem Umfangü, über die schon der Martin Scorsese manch‘ kurzweiligen Schwank zu erzählen wusste. Dabei haben wir inzwischen schon den Punkt erreicht, den George Segal der Barbra Streisand wie folgt beschrieben hat: „Die Sonne spuckt(e) den Morgen“. Großes Kino, sozusagen. Wir bleiben weiterhin ganz locker und der JOEL SARAKULA singt dazu. Na klar, zu früher Stunde fühlt sich die Stadt anders an. Für den Mann, der seinen Lebensmittelpunkt in Corona-Zeiten von London auf die Kanarischen Inseln verlegt hat, ist es eine „Lonely Town“ – sicher quält ihn ein innerer Schmerz (wie immer beschäftigen wir uns mit Melodie und Rhythmus, und lassen die dazu ausgewählten Worte eher links liegen…), dem er mit einem flotten Beat entgegentritt. In gewohnt entspannter Manier kurvt der Song auf einer ausgezeichneten Mixtur aus Yacht-Pop-Soul-Disco durch die verwaisten Gassen der Stadt – das rundherum bewährte Retro-Schutzschild bewahrt vor den Unbilden der urbanen Einöde und führt uns sicher zurück ins voll-klimatisierte Eigenheim. Alsbald steht dazu ein ganzes Album auf dem Plan – „Island Life“ wird’s heißen und bittet uns im Januar 23 an seine Gestade. Auch THOMAS DYBDAHL fühlt sich nicht so recht. Aber zumindest ungerecht behandelt. Wie gut, dass er unter dem Titel „Treat Me So Bad“ ein paar Tonfolgen in ein ausgeklügeltes Mood-Arrangement geworfen hat, deren erprobte Kombination aus Pop und Soul und Dybdahl uns selbst in seiner norwegischen Heimat den kalten Schweiß auf die Stirn treiben würde. Landsmann BEHARIE stellt zur weiteren Unterstützung seine wärmende Soul-Stimmlage zu Verfügung. Bleiben wir gefühlig und wenden uns den neuesten Neuheiten aus dem Haus Fallen Tree 1Hundred zu, dessen Angebote sich seit geraumer Zeit durch zuverlässige Qualität ausgezeichnet haben. Auch die NATALIE DUNCAN steht vor der Veröffentlichung eines neuen LongPlayers, dessen vielfältiges Angebot sie jetzt mit „Let Go Release“ andeutet. Solides Song-Fundament aus E-Piano und stabiler, aber zurückhaltend aufspielender, Drum & Bass (Richard Spaven und Alan Mian) Partie, die sich erst im Verlauf (und besonders im angefügten Remix der Label-Kollegen von Searchlight) zu einem lockeren Beat hinreißen läßt. Den Master Blaster der heutigen Ausgabe gibt der MICHAEL B. SUTTON. Seine Ammbitionen sind eindeutig, die Wahl seiner Mittel ausgesucht und bewährt. „Sexual“ hat ordentlich Beat, der überaus flexibel zwischen Funk und Karibik kreuzt, dabei in jedem Takt die Old-School-Küstenlinie im Blick hat und sich so ganz einfach zu unserem Tanz-Favoriten aufschwingt.

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