FRIDAY’S NEW RELEASES mit ISLEY*DINE*GLASPER „Still Wonder“ – ADAM SCRIMSHIRE ft. MIRYAM SOLOMON „Heron“ – EGO ELLA MAY „For The Both Of Us“ – BOBBING ft. KIEFER „Crosstalk / Orbea Bloom“ – CARL SCHILDE „Roadworn“ + JOSÉ JAMES ft. MARCUS STRICKLAND „My Favorite Things“


Und während sich rund um uns her die Dinge überschlagen und beschleunigen, lassen wir’s für heute ein wenig ruhiger und gelassener angehen. Kein Plan, keine Idee, kein Mut – alles wie gehabt. Mal hören, ob uns die heutige Auswahl ein wenig aufmuntern kann – ganz privat natürlich.
ISLEY*DINE*GLASPER „Still Wonder“
Die Alex und der Jack. Mit ihrem neuen Song, zu dessen Entstehung der allseits bewährte Robert Glasper ein paar Piano-Töne einbringen konnte. „Still Wonder“ kommt auf die ruhige Tour – der Beat klickt mal hier und klackt mal dort, während die Electronics vom Jack die Stimmer der Alex umschmeichelt. Radiofreundlicher Neu-Soul-RnB. So ist’s.
ADAM SCRIMSHIRE ft. MIRYAM SOLOMON „Heron“
Zwischen allen Stühlen – aber immer obenauf. Adam Schrimshire musiziert und singt, djayed und produziert, mixt und maxt. Und hat zuudem die Möglichkeiten, um aus den vielerlei Musiken, die dem modernen Mitbürger in seinem Alltag begegnen können, die besten Elemente zu entnehmen, um daraus sein eigenens Ding zu machen. Den Scrimshire. „Nothing Feels Like Everything“ nennt er sein aktuelles Album, aus dem „Heron“ als weitere Auskopplung in unserem Fokus spielt. Akustik-Gitarre, tupfende Klänge über einem zurückhaltenden Beat, Streicher-Begleotung und die Vocals der Miryam Solomon, die wie eine Versprechung wirkung. Folk-Jazz-Pop oder eben Scrimshire.
EGO ELLA MAY „For The Both Of Us“
„A song about what happens after a romantic relationship ends“ – sagt die Ella, die gerade erst zum „Vocalist Of The Year“ von JAZZ FM gekürt wurde. da passt es selbstredend ins Bild, dass sie vom Gregory Porter singt, der in irgendeinem Zusammenhang zur verlorenen Liebe steht. Wir lassen den Porter mal draussen vor der Tür und verwöhnen uns stattdessen mit einer drei-minütigen Akustik-Kur. Ganz behutsames Spiel der Gitarre, umherschwirrende Strings & Things und ganz ohne tickenden Beat. Stattdessen die Stimme, der man die Gefühligkeit abnimmt – „we wanted all the things – ended up with nothing“ Schön-traurig.
CARL SCHILDE „Roadworn“
Die Geschichte vom Carl Schilde. Nachzulesen an anderer Stelle, aber sicher auch aufzuspüren in den Songs seines ersten Albums unter eigenem Namen. „Europop“ kommt im Februar 2022 – ausgedacht und eingespielt in Kanada, mit dem Tosen der Fälle im Rücken. Intelligenter Pop, in ganz ausgesuchtem Retro-Gewand, mit wohlig-warmen Blubbern rundherum – ideal für Fun In The Church (der Name des Labels, übruigens) und für uns natürlich auch.
BOBBING ft. KIEFER „Crosstalk / Orbea Bloom“
Optisch nicht unbedingt eine Versuchung wert. Aber auf den Inhalt kommt es an. Und da der Bob (is Bobbing) vom Simon Manni empfohlen wurde haben sind wir sogleich in den „Crosstalk “ eingestiegen und haben uns unverzüglich in den vitalen Pop-Beat der Nummer verguckt. Vielleicht ist’s auch Jazz, oder kommt auch mit RnB – sei’s drum, denn mit einfachen Etiketten kommen wir hier ohnehinnicht weit. Das Ding entwickelt Sog-Wirkung, läuft um alle möglichen Windungen und Wendungen und mit Kiefer Shakleford auch genau den richtigen Mann am Piano, der ishc mit sowas auskennt.
JOSÉ JAMES ft. MARCUS STRICKLAND „My Favorite Things“
Das Fest der Liebe, mit den immergleichen Ritualen und den immergleichen Songs. So zuverlässig, wie lästig (sometimes). Für dieses Jahr hat sich der seit einiger Zeit in Amsterdam residierende José James als musikalischer Knecht Ruprecht angesagt – natürlich mit den üblichen Standards im Schlitten, die er uns im feinsten Jazz-Zwirn als vorhersehbare Geschenke unter den Baum legen möchte. Aber José lässt den Jazz-Dingen dann doch auch mal freien Lauf – deutlich nachzuhören bei „My Favorite Things“, in dessen Interpretation Saxofonist Marcus Strickland alle Register zieht. Absoulut passend für die nicht so stille Nacht!

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