FRIDAY’S NEW RELEASES mit MF ROBOTS „Break The Wall“ – BERNADETTE COOPER „Feathers“ – DON TOLIVER „Life Of A Don“ – KURT ELLING „Super Blue“ – PRINCIPLES OF JOY „He Won’t Go“ – LE COMMANDANT COUCHE-TÔT ft. OMAR „L’Été Indien“


Der schnelle Sechser für’s Wochenende. Und da wir inzwischen vollends mit Herbst umgeben sind, haben wir es nicht nur mit buntem Herbstlaub, sondern auch mit unzähligen Neu-Musiken zu tun, die wie Kastanien rund um uns aufschlagen. Als da wären:
MF ROBOTS „Break The Wall““
Jan Kincaid und Dawn Joseph. Und Band. Ihr „Break The Wall“ reißt sicher keine Wände ein – also bleibt jeder Stein auf dem anderenn. Soul und Funk. Ein wenig vom Jazz und pop-taugliche Melodien dürfen an manchen Stellen eben auch nicht fehlen. Aber auf die Mischung kommt es an. In dieser Disziplin zeigen die Robots ihre ganze Klasse – mit geradezu spielerischer Leichtigkeit werden die Song-Asse aus den Ärmeln gezaubert, funky und belebend, dazu bestens vorgetragen und gespielt. Und stets mit der gewissen Tiefe in der Qualitäts-Abteilung, die die Musiken auch für ein verwöhntes Publikum zur ersten Wahl für Tanz und Spaß werden läßt.
BERNADETTE COOPER „Feathers“
Unsere Lieblings-Diva. Schmückt sich mit frischen (nicht fremden) Federn und zeit mal wieder, wo’s ihrer Meinung nach lang geht. „…now, i’ve been slappеd, made the men all pause and i’m still fly…super-fly“ – so sehen wir das natürlich auch. Dazu ein tickendes Piano im alarmierendem Midtempo-RnB-Getümmel. Sei’s drum – wo die Cooper steht ist vorn!
DON TOLIVER „Life Of A Don“
Ein RnB-Sonnenplatz, den sich der Don Toliver erst einrichten muss. Sicher, er macht auf Don, läßt die üblichen Puppen tanzen – die Beatz geben sich stilsicher, der Soul liegt in der Stimme. Es trippt und trappt, dazu auch ein „Flocky Flocky“ und fertig ist sicher eine der besseren Platten, die das Genre in letzter Zeit vorbeigespült hat.
KURT ELLING „Super Blue“
Szenenwechsel. Auftritt ein wahrer Don namens Kurt. Mit Stil und Charisma und allem Drum und Dran. Ein Jazz, wie aus dem Bilderbuch. Dazu hochwertigst kreativ, immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und der Fähigkeit diese dann umfassend umzusetzen. Jetzt also mal Funk. Mit Blues, Soul und Jazz. Charlie Hunter spielt die meisterhafte Gitarre und das Keyboards/Rhythmus-Team vom Butcher Brown (DJ Harrison: Keyboards – Corey Fonville: Drums) geben das solide Fundament. Die Songs vom Jazz (Carla Bley, Wayne Shorter, Freddie Hubbard) immer wieder mit neuen Worten animiert, oder von Tom Waits und Cody ChesnuTT. So speziell die Auswahl der Songs, so stringent deren Umsetzung. Funk auf gerader Spur, aber eben mit Pfiff und Kniff. Obendrüber, mittendrin und drumherum natürlich der Kurt höchstselbst. Ein Stimme, die man nicht vergisst.
PRINCIPLES OF JOY „He Won’t Go“
Soul de Seine-Saint-Denis depuis 2009. Das Department mit der Ordnungsnummer 93. Unweit von Paris. Alles klar?! Die Heimat der Principles Of Joy ist hier (und eben nicht in der großen Stadt nebenan). Zumindest wenn’s um Soul und Funk geht, dann ist die Band rund um Ludovic Bors und Christelle Amoussou weit vorn – schon allein, weil sie ohne Umschweife den Prinzipien der Freude folgen, dementsprechend feine Songs ins Studio bringen und dortselbst in geradezu traditioneller Manier umsetzen. Melodie und Rhythmus eben, mit dem gewissen Retro-Charme und in ganz sicherer Entfernung zu irgenwelchen kurzlebigen Sound-Trends. „9-3“ ist ihr zweites Album, das ausgerechnet mit dem Adele-Cover „He Won’t Go“ eine weitere Empfehlung erfährt.
LE COMMANDANT COUCHE-TÔT ft. OMAR „L’Été Indien“
Bleiben wir in Frankreich und wechseln vom Großraum Paris nach Berlin. Ich bin nicht verwirrt, sondern lausche gerade dem neuesten Seemannsgarn von Le Commandant Couche-Tôt. Dieser heißt eigentlioch Anthony Malka, ist Franzose, lebt und musiziert seit geraumer Zeit in Berlin und startete von dort aus seine aktuelle Expedition. Die Reise führte in nach Brasilien – aber wir möchten an dieser Stelle der abenteuerlichen Geschichte nicht vorgreifen, sondern lassen stattdessen einem seiner Begleiter den Vorrang. Omar Lye-Fook gibt den Erzähler, der Commandant legt einen feinen Soul-Funk Groove mit bequemem Jazz-Einfluss darunter, so einfach kann das Leben sein. Die ganze Story alsbald als „Une Histoire d’Amour Brésilienne“ auch in diesem Theater.

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