4 – 4 THE WEEKEND (…and beyond) mit: PHO QUEUE „Trippin'“, DJ SPEN „Soulful Storm“, AL CASTELLANA „The Right Place To Be“ & TAMIL ROGEON „Son Of Nyx“

Die Tage werden länger. In jeder Hinsicht. Kein Wunder also, dass wir bezüglich des Unterhaltungsprogramms für dieses Wochenende ausschließlich auf Langspielplatten zurückgreifen. Vollbedienung ohne Zeitbeschränkung. Wie gut, dass es gerade auch ein paar passende Alben gibt, mit denen man derart aufspielen kann.
Und da uns zumindest im Norden ein paar rundum frostige Tage und Nächte ins Haus stehen, trifft es sich gut, dass wir uns an einer frisch zubereiteten, dampfenden Pho gütlich tun können. Ganz ohne Warteschlange und für sofortigen Genuß geeignet. Pho Queue nennt sich ein Trio junger Männer, die sich offenbar über die gemeinsame Lieblingsspeise kennengelernt hat – irgendwann gesellten sich gleichgesinnte musikalische Präferenzen dazu, an deren aktuellen Ausprägungen wir uns jetzt via des neuen Albums „Trippin'“ erwärmen können. Frohgemute 80’s Beatz auf Elektro-Basis, die luftig arrangierten, stets knackigen Tanz-Nummern die Sporen geben. Inklusive einer glitzernden Funk-Gitarre und einer gewissen Pop-Affinität, die dem Rundum-Gut-Paket aber durchaus zuträglich ist.
„Soulful Storm“. Der Titel ist Programm. Und zwar vom neuen Album des DJ Spen, das ein gutes Dutzend seiner House-Beatz versammelt. Springende Grooves in angemessenem Tempo, überlegt in amtlichen Songs untergebracht und mit einer Vielzahl beseelter Stimmen überkront. Genügend Kraftstoff für mehr als eine durchtanzte Nacht. Soulful-House in wahrsten Sinne.
Soul, aber ohne House. Dafür mit allen Zutaten, die eine zeitlose Modern-Soul Einspielung im Gepäck haben sollte: Greifende Songs, gediegene Arrangements in unaufgeregter Produktion und eine wirkungsvolle Stimme, der man/frau jedes Wort zweifelsfrei abnimmt. Al Castellana ordnet die Dinge mittels seines „The Right Place To Be“ Albums exakt im richtigen Verhältnis zueinander an. Ganz solide Soul-Sache für jede Gelegenheit.
Die Violine im Jazz. Tamil Rogeon gibt ihr neuen Stellenwert. Der Musiker aus Melbourne erzählt abenteuerliche Geschichten in Jazz. Arrangiert in eher ungewöhnlicher Besetzung (neben der Violine nimmt er auch gern die Viola zur Hand, oder verteilt die Sound-Welt der 70er mittels ARP Synthesizer oder Helpinstill Piano) und randvoll mit Ideen und Freude am Spiel. Die durchweg munteren Percussions sorgen für reichlich Thermik, auf der sich der Tamil und seine Mitspieler in schwindelerregende Höhen aufmachen. Dabei lässt sich der Jazz von „Son Of Nyx“ nicht eindeutig zuordnen – zuviele Einflüsse von allen Seiten – zwischen freiem Musizieren und fusion-ähnlichem Kraftakten. Kein einfach Ding, aber lohnenswert.

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