OSMOJAM „Echappée“ (Osmojam)

Europareise. Station 7: Frankreich. Osmojam wußte bislang durch warmherzige und auf das Wesentliche Versionen (bedeutender?) Pop-Beiträge der vielgepriesenen 80er zu gefallen. Eine Frau, eine Gitarre, ein Piano und Wham, Phil Collins, Madonna und Janet Jackson. Stimmt, die Osmojam hat sich ein paar besonders harte Nüsse vorgenommen, deren Schalen aber souverän geknackt und die Feinheiten ihres Inneren nach Außen gekehrt. Nun also „Echappée“ und Osmojam mit eigenen Musiken (von einem kleiner Schlenker ins Lady Gaga Sortiment mal abgesehen – übrigens auch wieder gelungen). Rauer und elektrisch, mit Ecken und Kanten und knappen Beatz, die nicht lange fackeln. Reinhören.

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NIGHTTIME LOVERS VOLUME 19 (PTG)

Schon 19, aber immer noch frisch und knackig, geradezu unwiderstehlich. Mit der neuen Ausgabe kehren die „Nighttime Lovers“ auch wieder auf die Straße der Qualität ein – keine Ahnung, wie es den Verantwortlichen Kompilateuren immer wieder (und immer noch) gelingt hochglänzende Perlen aus den Hoch-Zeiten knalliger Electro-Beatz aus den Archiven hervorzuzaubern. Egal, wir wollen den Spaß und hier wird er geliefert. Die 19. Folge der Serie hat neben einer erklecklichen Anzahl großer Namen (von den Whispers bis zu Luther V.) natürlich auch wieder die One-Hit-Wonder jener Tage im Programm, die das muntere Treiben mit den besonderen Besonderheiten anreichert. Doch egal, wer die Boom-Grooves durch Lautsprecher treibt – die Basis vereint: Hochfliegende Melodien treffen wummernde Synthie-Bässe, quiekende Gimmicks toppen frickelnde Gitarren-Grooves. Boom-Boom! Frei nach den Vorgaben von Kashif, Paul Laurence, Flyte Tyme oder Leon Sylvers. Zum Abschluß dann der 7-Minuten Funk-Soul Riese „For The Sweetness Of Your Love“, den die Kooperation von Vandross und Marcus Miller auf die Höhe aller Dancefloor-Zeiten katapultiert. Geht ab!
Info: www.vinyl-masterpiece.com
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DOLLA LOVA „Fall For You“ (DL)

Europareise: Station 6: Finnland. Heini Ikonen und Eliel Viitala und Tatu Santaniemi sind Dolla Lova. Neben der Liebe zum Geld verbindet die munteren 3 ihre musikalischen Vorliebe. Natürlich Soul, nicht retro, wie die Soul Investigators das Thema bereisen, sondern auf eigenem Terrain dafür sorgend, dass die Traditionen angemessen beliehen werden. „Classic Soul with natural and organic approach“ – besser hätten auch wir es kaum beschreiben können. Durchaus lohnenswerte Entdeckung, vor allem wenn es gilt des Sound-Pudels Kern auf die Schliche zu kommen, den Dolla Lova vieldeutig mit „when Mary J. shaved D’Angelo’s balls“ umchreibt. Wollten wir schon immer mal wissen, oder?

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THE ILLUMINATION EXPERIENCE „In To You (Soulpersona Remix)“ (Allways Music)

Europareise. Station 5: Portugal. Von hier kommt die Erleuchtung in Form eines Trios namens The Illumination Experience – drei Brüder, Vater Schlagzeuger, Mutter Tänzerin in Paris. Beste Voraussetzungen für Grooves und Beatz mit Sinn und Verstand für das Wesentliche: Rhythmen, bei denen man mit muß – Melodien, die umgarnen – Arrangements, die Körper und Geist gleichermaßen ansprechen. Soul-Jazz-Funk-Dance, inklusive feinem Retro-Geschmack. Dazu gibt´s eine spezielle Bearbeitung des Herrn SoulPersona. Kann also losgehen – Licht aus! Spot an!

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CALIBRO 35 „Traditori di Tutti“ (Record Kicks)

In den Straßen von San Marino. Oder so. Sicher ist, dass die Italiener mit ihrer Calibro 35 für unbedingte Aufmerksamkeit sorgen. Jeder Take ein Treffer. Ganz im Stil der wirklich wichtigen Soundtracks (und dabei handelt es sich, mit Ausnahme der Beiträge des legendären Lalo Schifrin, natürlich um Kunstwerke italienischer Cinecittà-Herkunft) nimmt das Quartett keine Gefangenen, sondern führt konsequent zu den schillerndsten Ortsterminen. Rasante Retro-Funk-Tangenten, großflächige Arrangements aus gniedelnden Farfisa Orgeln (und einer Philicorda – das es so etwas nocht gibt!), feurigem Horn-Getöse, fuzzigen Gitarren und pfeilschnelle Rhodes-Passagen – irgendwie auch Jazz und Rock, gepaart mit tonnenweise Atmosphäre. Und wer beim Abhören die Orientierung verliert, dem bietet das Cover hilfreiche Ausrichtung – von Track 1 „Prologue“, der uns als „a car has been found in the canal“ Stimmung nähergebracht wird, bis zum ausklingenden „Annoying Repititions“ („they may have been just coincidences“ ???). Sehr Spannend. Toller Film.
Info: www.calibro35.com
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PLATTENLADENWOCHE 2013

Hier gilt es dabeizusein. Mittendrin. Plattenladenwoche! vom 21. bis 26. Oktober. Und nun schon zum 5. Mal. Das Motto in diesem Jahr: Jazz! Daran kann auch dieser bedenkende Mann ohne Haupthaar nichts ändern. Das klingt toll und läßt an (fast) vergangene Zeiten denken. Doch es gibt sie noch, und immer mehr davon und immer wieder lohnt ein Besuch. Unter www.plattenladenwoche.de gibt´s alle Läden, alle Termine, alle Specials. Hin und weg.

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THE PILOTS „Travelling Through Thoughts“ (Ritmo Sportivo)

Europareise. Station 4: Die Niederlande. Auf der Höhe der Zeit. The Pilots, übrigens verlegt über die in Moskau ansässige Firma RitmoSportivo, bringen äußerst entspannende Electro-Beatz, jeweils verlängert um die Töne des Jazz, um den Hip vom Hop oder um die Stimmen des Soul. Miles Bonny allein lohnt das Interesse. Zurücklehnen, bitte.

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TANYA TIET (feat. Paris Toon & Mothers Favorite Child) (Nsn)

Nein, wir vergessen nichts! Natürlich haben wir bereits vor einigen Wochen das Erscheinen eines umfangreichen Tanya Tiet Albums avisiert, natürlich gibt´s das nun schon seit geraumer Zeit, aber wir bei SonicSoul legen eben eher Wert auf zuverlässige Qualität unserer Berichterstattung, als auf das ermüdende Streben immer und überall der Erste zu sein. Soviel dazu. Wichtiger ist uns aber selbstredend die Feststellung, dass die Tanya mit ihrer 9-teiligen Song-Kollektion direkt an die positiven Tugenden der „Beautiful“ Single anzuschließen vermag. Kein Wunder eigentlich, denn schließlich zeichnet Paris Toon für das Programm verantwortlich – seine Band mit dem Namen Mothers Favorite Child liefert dazu die perfekte musikalische Umsetzung. Urbane Sounds mit Bodenhaftung, keine Gimmicks, stattdessen ökonomisch arrangierter, zeitgemäßer Soul-Jazz-Funk, mit deutlicher Live-Note. Unten gibt´s die Höreindrücke – als Einstieg sei´ hiermit das zart-besaitete „Gently“, dass zu allem Überfluß auch noch durch ein feines Vokal-Arrangement zu überzeugen vermag. Mehr von Paris Toon gibt´s übrigens alsbald, wenn es gilt neue Musik von Nik West vorzustellen.
Info: www.tanyatiet.com
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MARIAMA CEESAY „Thinking About You Instead“ (SedSoul)

Europareise: Station 3. Wir bleiben in Deutschland und hören nach Norden. Dort gibt´s SedSoul, die Heimstatt von Rob Hardt und Frank Ryle, die seit geraumer Zeit als Cool Million den besseren Tanzböden die passenden Rhythmen vorgeben. Nach dem Motto „warum denn in die Ferne schweifen…“ kamen sie auf die Spur der gesanglichen Talente von Mariama Ceesay, einer jungen Dame mit Wohnsitz Bremerhaven, die den ganz unerschrockenen unter uns als X-Factor Kandidatin 2011 in Erinnerung geblieben sein könnte. Und nun also in Begleitung von Rob und Frank, und damit auf direktem Weg in Clubs. Jugendlicher Charme trifft Modern-Soul-Dance-Beatz.

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ELVIS COSTELLO & THE ROOTS „Wise Up Ghost“ (Blue Note)

Der olle Elvis mal wieder auf neuen Wegen, oder zumindest auf solchen, auf denen er noch nicht wandelte. Mit dabei die mit allen Stil-Wassern gewaschenen Mannen einer Combo namens The Roots, die seit geraumer Zeit schon als Haus-Band der Jimmy Fallon Talkshow fungieren und als solche schon die merkwürdigsten Merkwürdigkeiten (bekannte Muppets-Puppen oder komisch frisierte Cyrus Nudeln) soundgerecht unterstützt haben (Motto: „This is our party – we can do what we want….we can kiss who we want – go Miley!“). Eigentlich sind sie natürlich eine der wichtigsten Hip-und-Hop Banden dieses Universums und als solche ein konkreter Kontrapunkt zum britischen Einwanderer Costello. Beide Fraktionen sind sich natürlich in der Fallon Show näher gekommen – nach einigen Sondierungsgespächen kam man überein, dass diverse Schnittstellen zwischen Sänger und Band existieren, die es zu vertiefen gilt. Nun also „Wise up Ghost“, eine der Überraschungen der Herbst-Saison und eine positive dazu. Das Ding eckt und hakt, aber es hat den Groove und den Move. Knapp getrommelte Beatz, dazu ebenso ökonomisch eingesetzte Keys, darüber der typische Costello. Das passt, zumindest, sobald die Tempi im oberen Bereich bleiben und beide Parteien ihr eigenes Publikum bedienen. R-Ein-Hören angeraten.
Info: www.elviscostello.com
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