FRIDAY’S NEW RELEASES mit JAMISON ROSS „Jamo“ – SEARCHLIGHT „Searchlight“ – KOLINGA „Legacy“


Weniger ist das neue mehr. Mehr drin, mehr dran. Dazu bessere Unterhaltung. Statt des nervösen Fingers, der die FF-Schaltung immer in Erwartung eines dazugehörenden Hirn-Impulses gern schon mal im vorauseilenden Gehorsam zu drücken prlfegt, braucht unser heutige Trio ein wenig Ruhe und Gelassenheit. SoulJazz aus den USA, NuSoulJazzHop aus Irland, ÜberWeltMusik aus Frankreich. Spannende Sachen. Zum Beipiel von Cian McCann und Dominic Purcell, zwei eigentlich unabhängig voneinander agierenden Produzenten, die als SEARCHLIGHT in den vergangenen Monaten durchaus auffällig waren – wie eigentlich alle Acts der Firma Fallen Trees 1Hundred. Nun gut, jetzt also das Debut-Album, natürlich mit den gesammelten Singles, die uns schon mit durchdachter Melange aus jazz-durchwirktem Soul aktuellster Prägung beeindrucken konnten. Der Langspieler geht noch ein paar Schritte weiter – macht mit HipHop, Drum’n’Bass und FusionJazz noch einige Fässer auf, hat dazu ein paar überzeugende Gäste im Studio (Tolü Makay und [ K S R ], zum Beispiel) und lässt in 11 Songs schon mal die Potential-Muskeln spielen und spüren. Ähnlich vielseitig, aber auf anderer Basis. KOLINGA laden ein: „An intimate and festive journey where Soul, Jazz, HipHop, Congolese popular music, Folk music or Rock meet.“ Kann das gutgehen? Ja! Zu unserer Überrascchung kredenzt das Sextett um Rebecca M’Boungou und Jérôme Martineau-Ricotti ein über die Maßen kreatives Stück Musik, dass uns sogar die immer wieder blitzenden Afro-Beatz nicht aus dem Takt bringen. „Legacy“ erfüllt keine Erwartungen, passt in keine Schubladen, sondern musiziert munter und mutig zwischen den Genres. Einfallsreich, spannend, bestes Entertainment für wache Ohren. Mann der Soul-Stunde ist sicher der JAMISON ROSS, dessen „Jamo“ Album schon seit Wochen über den grünen Klee hinaus gelobt wird. Kluges Song-Writing, gepflegte Verknüpfung von Soul und Gospel und jazz, ausgefeilte Arrangements und dei feinfühlige Interpretation von Sänger und Schlagzeuger Jamison, dessen Spiel durch zurückhaltende Vielfalt seine Akzente setzt. Eine Platte für Zeit und Müßiggang, eine Musik, die Aufmerksamkeit einfordert, um Wirkung zu zeigen.

Dieser Beitrag wurde unter Reviews, Preview, Grooves & Beaz, Shortcuts abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.