THURSDAY’S JAZZ-DANCE mit REBECCA VASMANT ft. NADYA ALBERTSSON „Broken Bisquits“ + KOKOROKO „Something’s Going On“

Freidrehend. Ohne Plan, einfach loslassen und eindrehen, ausdrehen, freidrehen. Dabei fand ich’s schon immer eigentümlich, bis befremdlich, wenn sich eine gewisse Art von Freund:innen des Tanzens in derart losgelassener Stimmungslage präsentierten, die offenbar jegliches Durchdringen von Takt und Rhythmus verhinderte und daher irgendeine schamanisches Ritual in Bewegung umgesetzt wurde. Ein Graus. Meine eigene Schuld – kann ja auch mal in Richtung Bar schlendern und den Beschwörern ihre Freude lassen. Ganz nach dem Motto: egal wie’s aussieht, Hauptsache Spaß! Nun denn.
REBECCA VASMANT ft. NADYA ALBERTSSON „Broken Bisquits“
Vollkommen spaßfrei sind selbstredend Kekse, von denen nur noch eine Art Krümel an deren Ursrungsform erinnert. Ganz anders verhält es sich natürlich, wenn man ob der unschönen Umstände ein paar ordnungsgemäße Jazz-Töne in Klang und Form gießt. Rebecca Vasmant ist eine absoulute Ausnahme-Frau, Jazz ist ihre Passion, egal in welcher Weise sie sich den Dingen nähert. Im idealfall in Kombination mit Schottland, mit Glasgow und den Musikanten, die dort behaimatet sind. Ihre bevorstehende „Dance Yourself Free“ EP lässt uns an einer perfekten Zusammensetzung teilhaben. Jazz und Electronics, Improvisation und Broken Beat. Eingespielt in nur einer kurzweiligen Session, und daher umso abenteuerlicher. Und wie geschaffen für ein freies Tanzen.
KOKOROKO „Something’s Going On“
Einmal im Schwung, dann komt einem ein Jazz-Afro-Soul-Funk Konglomerat gerade zupass. Kokoroko machen genau das, lassen sich nach Art der neuen britischen Jazz-Szene natürlich keinen eindeutigen Stil-Mantel umhängen und lassen die Souznds und beatz lieber nach eigenem Gutdünken vorantreiben. „Something’s Going On“ schaukelt mit geradezu gemütlichem Tempo durch unseren stürmischen Tag. Hin und her, vor und zurück, die Arme in die Höh‘ oder in rotierenden Kreisen, genau passend für den freidenkenden Freidreher, und für uns, die wir gern mal alle fünfe gerade sein lassen.