A WEDNESDAY WITH A BIT OF JAZZ mit SEAN KHAN „Supreme Love: A Journey Through Coltrane“ – CHIP WICKHAM „Sais (Egypt)“ – EFAJEMUE „Aesthetics“ + EBI SODA „Yoshi Orange“


Die Würfel sind gefallen – die gelbe Tinte ist quasi-trocken, es bleibt wie es ist. Im Trio-Verein wäre andere Sachverhalte eine Überraschung. Also, eher vor-weihnachtliches Osterei(gelb) – es sei denn, dass der Knecht Ruprecht zum Nikolaus seiner eigentlichen Rolle doch noch gerecht wird. Bis dahin, und dartüberhinaus: Jazz (und mehr)
SEAN KHAN „Supreme Love: A Journey Through Coltrane“
Britischer Saxofonist auf den Spuren des Meisters. Zu Coltrane, seinem Wirken und seiner Wirkung, werde ich jetzt kein falsches Wort verlieren, sondern lieber gleich den musikalischen Gedanken des Herrn Khan zum Thema folgen. Kurzum – ein überaus lebhaftes Jazz-Werk, eine Hommage an den Geist und die Ideen des großen John. Teilweise in Form von Neu-Einspielungen einiger Klassiker („Naima“ oder „Afro Blue“ – teilweise mit Worten, die Heidi Vogel in gewohnter Klasse in Szene setzt), aber auch mit eigenen Musiken, die die Tradition der Klassiker aus heutiger Sicht widerspiegelt – passend dazu auch die von Mix-Master Kaidi Tatham betreuten Alternativen zu den Khan-Originalen. Kein leichtes Unterfangem dem Saxofon des Coltrane frische Aspekte abzuringen – gut, dass das Wagnis unternommen wurde.
EFAJEMUE „Aesthetics“
Ist das Jazz? Ja, sagen wir und machen einfach an dieser Stelle mal weiter mit Efajemue. Der Mann, der unter anderem durch sein Zusammenspiel mit dem Moonchild Trio auffällig wurde, hat jetzt eine EP mit dem Titel „Aesthetics“ versehen und fügt zusammen, was für ihnen zusammengehört. Fusionen rundherum, mit Jazz, Soul, HipHop. Ohne Worte, dafür aber mit ausreichend Tiefe und genau der Portion Frische, die uns gut durch den Tag bringt.
CHIP WICKHAM „Sais (Egypt)“
Mann mit Flöte. Eigentlich ist’s ja durchaus bekannt, dass sich der Flöten-Ton meist nicht ganz auf unserer Wellen-Linie einpendelt – aber, keine Regel ohne Ausnahme, und damit zu Chip Wickham. Mitspieler beim Gondwana Orchestra, jetzt auch als Solist in Vorbereitung eines eigenen Albums bei Matthew Halsalls Gondwana Label und mit einer ganz feinen Version des in den 70ern von James Mtume (von Miles bis „Juicy Fruit“) verfassten (und von Lonnie Liston Smith für sein Album „Cosmic Funk“ aufgespielten) „Sais (Egypt)“ am Start. Fließend-abgehobene Klangwelt, die Thermik anheizende Flügelschläge der Flöte drumherum, eine Zeit, die wie im Flug vergeht.
EBI SODA „Yoshi Orange“
Neuer Jazz aus England. Neu bei Tru Thoughts. Neu bei uns. Hakelnder Beat zum Einstieg, Hörner-Kraft dazu, irgendwann folgt die Ruhezone, die sich nach allen Seiten ausbreitet, bevor Beat & Horn wieder dringende Aufmerksamkeit einfordern. “We were asked for our description of ‘Yoshi Orange’ and we don’t have one.“ Sagt das Quintett. Braucht’s auch nicht, sagen wir.

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