FRIDAY’S NEW RELEASES mit ADIA VICTORIA „Magnolia Blues“ – SWINDLE ft. POPPY AJUDHA & DALEY „Darkest Hour“ – LAMONE „You Complete Me (CT Remix) – TONY WALK „The One For You“ – IZO FITZROY „Little Birdie“ – MF ROBOTS „Brand New Day“ – NUWAMBA „To The Light“ & ZWANIE JONSON „The Hook“


Einige Tage fast ereignislos – aber kaum ist’s Freitag werden noch einmal alle vorhandenen Schleusen geöffnet und den Schwarz-Musiken, und anderen Hooks, freier Lauf gewährt. Also dann mal los.
Adia Victoria. Stern des Südens. Oder so. Mit Blues, Folk und jeder Menge Soul. In ganz eigener Atmosphäre. Ihr neuer „Magnolia Blues“ wurde (wie auch das gesamte, für Mitte September geplante Album „A Southern Gothic“) von T-Bone Burnett produziert, der hörbar tief im Südstaaten-Sound bohrt, um dann im End-Effekt mit einer genre-übergreifenden Song-Schönheit wieder aufzutauchen. Ein guter Start.
Tony Walk. RnB-Soul der akzeptablen Art. Der gute Song steht im Mittelpunkt des Geschehens, und eben nicht die Frage, wie eine Nichtigkeit mittels Kling und Klang zu Bedeutung gelangen kann. Der Tony (und die ihn begleitenden Damen) singt in bester Soul-Manier, der Beat ist rege, das Arrangement, dass die Dinge zusammenhält, bewegt sich auf abseits allzu plattem Terrain und weiß schon allein aus diesem Grund zu gefallen. Tony Walk könnte auch „The One For You“ sein.
Nuwamba. Bleiben wir im Thema. RnB mit Sternchen. Der mann, um den es hier geht, konnte bereits anno 2005 an dieser Stelle mittels „Above The Water“ eine vordere Platzierung verbuchen, vor vier Jahren, ließ er „Unusual!“ hören und ein Album mit dem Titel „Love Ase“ ankündigen. Dem Vernehmen nach ist’s jetzt an den dafür geeigneten Stellen zu hören – gut also, dass er eden Weg ans zurück ans Licht eingeschlagen hat und nun per „To The Light“ einen grundsoliden Groove verlegt, diesen in der Folge konsequent beschreitet und ohne großes Bohei die Ernte dafür einfährt. Wollten wir nur mal sagen…
Lamone. Der ist schon ein anderes Kaliber. Und lässt das auch in jedem Takt deutlich werden. Mr. Andrews, der sich in den vergangenen Monaten dankenswerterweise weniger um seine Model-Karriere, dafür aber entscheidend mehr, um seine musikalischen Talent gekümmert hat, langt jetzt mal so richtig zu. Das „You Complete Me“ Original ist ein ganz feines Stück vom Soul-Jazz – der jetzt durch den sog. „CT Remix“ auf den 80s-orientierten Dancefloor gestellt wird. Irgendwo schwirren Paul Laurence, Lillo Thomas oder Kashif umher – von daher für uns schon mal ein sicherer Gewinner. „Born To Be A King“, klare Sache!
MF Robots. Auf der Zielgrarde zum neuen Album. Das wird sich „Break The Wall“ nennen und ab Anfang Oktober den Monat vergolden. Zur Einstimmung gibt’s eine muntere Weise, die geradezu exemplarisch auf die Tugenden von Jan Kincaid und Dawn Joseph anspielt. Nachvollzhiehbare Songs mit Linie und Hook, frische Grooves und messerscharfe Produktion. Das geht immer gut.
Izo FitzRoy. Die Spatzen pfeifen’s vom Dach, dass es ganze drei Singles sein sollen, die uns Izo bis zur Vorstellung ihres 2022er Albums mit auf den Weg geben wird. „Little Birdie“ darf als Nr. 2 gelten und zeigt sich wenig flatterhaft. Stattdessen bevorzugt das Vögelchen eine ruhige Flugbahn, die auf den ebenso goldenen, wie kraftvollen, Vokal-Schwingen dieser Frau ganz sicher den Weg ins wärmende Rhythm&Blues-Nest findet.
Swindle. Gerade erst dafür gesorgt, dass das Debut-Album des Joel Culpepper einen besonderen Schliff bekommen konnte, und jetzt schon wieder in eigener Sache unterwegs. Der Musik-Macher aus dem aktuellen London, der die Soul und Jazz und HipHop und Pop und RnB Fäden in derart berückender Weise verbindet, dass selbst die „Darkest Hour“ im hellsten Licht daherkommt. Ein mittelschwerer Funk-Boden bietet beste Voraussetzung für ein umfassend ausgekleidetes Arrangement (did Akustik-Gitarre trifft schneidige Hörner, während der Bass ordentlich blubbert), in dem Poppy und Daley gut zur Geltung kommen. Das Album dazu kündigt übrigens „The New World“ an. Wenn’s mehr nicht ist.
Zwanie Jonson. Mit dem, was uns stets besonders wichtig ist. „The Hook“ – oder wie es Label Fun In The Church dazu ausführt: „The hook is the center of every song. Its core. Its essence. Its raison d’être. The hook lifts us, comforts us! It is bigger than life. The chorus, the chorus, the sing-along part, the quintessence, the Yesterday, the My Way, the Satisfaction ours“. ASo ist’s, so wird’s immer sein. Bekanntermaßen ist der hier betroffene Zwanie Jonson ein großer Meister der kleinen Hooks, ohne die eben nichts geht. Hamburger, dortselbst seit vielen Jahren in diversen Musik-Formationen agierend und jetzt mit einer unpolierten Melange aus dem, was man in diesen Tagen so gern als Yacht Rock (der Hafen ist eben nah dran) tituliert und diversen Einflüssen aus Pop, flotten Tanz-Beatz und immerwährend gültigen Sound-Petitessen, die sich in ihrer Gesamtheit zu wahrer Größe formen. Beste U-Musik, oder wie immer ihr das auch nennen wollt. Charmant ist’s obendrein. Übrigens gibt’s ab heute ein ganzes Album, natürlich randvoll mit Haken und Ösen – „We Like It“ ist der Titel dazu, ein weiteres Werk von Besonderheit aus dem Hause Fun In The Church!

Dieser Beitrag wurde unter Reviews, Preview abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.