FRIDAY’S NEW RELEASES mit MARK STEPHENS ft. AMIN EL & AUDREY WHEELER-DOWNING „Rockabye“ – SILK SONIC „Skate“ – SHEENA O. MURRAY „Sending My Love“ – NAO „And Then Life Was Beautiful“ – HOLY HIVE „Deadly Valentine“ – MIRACLE THOMAS „Let Me Love You“ -PENZILLATHEGREAT „Stay A Little While“ – D.MILLS ft. CHANTAE CANN „Be Mine (Sunshine)“

Mit Spaß ins Wochenende? Damit ein solcher Plan auch tatsächlich aufgeht gibt’s aktuell kaum eine sichere Empfehlung als eine kräftige Dosis vom Silk Sonic Soul-Gebräu. Ganz leicht die Schwünge, ganz beeindruckend die Spanne zwischen Melodie und Produktion, ganz geschmeidig die Bewegungen auf „Skate“, deren animierende Wirkung ganz sicher jedes Ziel mit breitem Grinsen erreichbar werden läßt.
Mark Stephens. Audrey Wheeler und die Vollton-Stimme des Amin El. Die Hauptdarsteller des „Rockabye“ Blockbusters, der zwar mit „Fast & Furious“ Attitüde daherkommt, dann sich aber klugerweise auf furios beschränkt. Horn-geladenes Kraftpaket, dass auch einer Chaka Khan gut zu Gesicht gestanden hätte – in weiteren tragenden Rollen hören wir übrigens Steve Ferrone, Ray Fuller, Lenny Castro, Walt und Bruce Fowler usw.
Sheena O‘ Murray. Auch mit dezenten 80er Anklängen. Behutsam rollender Beat, kluges Drumherum, dass die „“Sending My Love“ Botschaft auf sicherem Weg ins Ziel trägt. Erinnert irgendwie an Gregory Abbott, oder auch nicht.
Miracle Thomas. Weiß was sie an Rob Hardt hat. Beide erweisen sich auch innherlab ihrer dritten Zusammenarbeit als gut harmonierendes Team, dass genau weiß, wie und wo die richtigen Akzente zu setzen sind. Der Groove in Hardt-Manier, die Miracle passt mit Stimme und Stil dazu. Midtempo-Beat der zetlosen Art.
Nao. Szenenwechsel. Musik an „And Then Life Was Beautiful“. Ganz so einfach macht es uns die Vielgelobte nicht, denn ihr Vorbote zum gleichnamigen Album (VÖ 24.09.) windet sich dahin, ohne den direkten Zugang freiwillig zu offenbaren. Britische Liedkunst hat sicher ihren Einfluss, die Sipprell auch, die am Songschreiben beteiligt war (bitte auch noch einmal auf das Sipprell Werk aus 2020 zurückgreifen!) aber eben auch eine ganz persönliche Soul-Natur – und ganz plötzlich ist das Leben wieder schön.
Holy Hive. Bleiben wir bei Klängen, deren Soul-Seite sich nicht deutlich aufdrängt. Zunächst geht’s um den schönen Klang – Holy Hive machen aus dem „Deadly Valentine“ Original der Charlotte Gainsbourg eine schwebende 60s Vokal-Harmonie auf Akustik-Basis – unbedingt für eine persönliche „Reifeprüfung“ in Erwägung ziehen und sich mitziehen lassen.
PenzillaTheGreat. Oder Francci Richard. Ein Schritt zurück – und der Soul-Himmel öffnet alle Schleusen. Offenbar taucht „Stay A Little While“ in irgendeinem Soundtrack auf, allerdings bis dato ohne Widerhall in der für derartige Sahne-Stücke stets empfänglichen britischen Szenerie. Aber jetzt ist die Zeit gekommen – die nachhaltig beeindruckende Aufforderung der „Penzilla“ rauscht auf seidiger Sound-Welle um uns herum, wohlgesetzte Vokal-Harmonien treffen auf Süßholz-Soul. Sollte man mal gehört haben.
D Mills. Gemeinsam mit Chantae Cann. Auch nicht mehr ganz taufrisch, dafür schon jetzt mit einem ganzen Album drumherum. „Prism“ ist vielschichtig, soll die unterschiedlichen Einflüsse und Vorlieben des Tastateurs zum Anklang bringen. Amber Navram singt mit, der Stan Taylor auch, und die Chantae Cann, die „Be Mine (Sunshine)“ mitentscheidend in die passende Richtung lenkt. Das Horn-Arrangement mit ordentlich Jazz, die Rhythmus-Spur folgt auffällig – E-Piano tupft dazwischen, eine Art von Nu-soul legt sich darüber und wird von Frau Cann ebenfalls befeuert. Mit gewissem Anspruch und ein wietere Beweis dafür, dass man durchaus auch mal den Rückspiegel im Blck haben sollte.

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