FRIDAY’S NEW RELEASES mit BRIAN JACKSON, ALI SHAHEED MUHAMMAD, ADRIAN YOUNGE „Mars Walk“ – HUNTER GILLAM „Certain Kinda“ – MIGUEL MIGS „Soulfuric Deep“ – COOL MILLION ft. P.A.C.E. „Everything Ain’t Everything“ – DEROBERT & THE HALF-TRUTHS „Thievin & Robbin'“ – FREEKBASS ft. NIGEL HALL „Drive“ – DIMITRIS DIMOPOLOUS „Take Me Out Tonight“ & KASIA KONSTANCE ft. KINKAI „You Never Do“


Der Alles-Drin-Alles-Dran-Freitag. Natürlich erheben wir an dieser Stelle nicht den Anspruch auf irgendeine Art von Vollständigkeit. Wie gut, dass es dazu auch in Zukunft nicht kommen wird. Nicht hier, und dort erst recht nicht.
Brian Jackson, Ali Shaheed Muhammad, Adrian Younge. Jazz Is Dead, Teil 7 (man beachte gern, dass Teil 1 mittels einiger Ausschnitte aus den sich anschließenden Teilen hier jetzt nicht zählt…egal…). Brian Jackson im Mittelpunkt des Geschehens. Der Ex-Musik-Partner des Gil Scott-Heron mit seinem ersten Album seit über 20 Jahren. Selbstredend in Gänze im mittlerweile typischen Sound-Gewand der Linear Studios, in denen bekanntermaßen Adrian Younge die Dinge bespielt. Und während der Brian zwischen dem Rhodes-Piano, irgendeinem Synthesizer und seiner Flöte wechselt, spielt sich hinter ihm der hartnäckige Beat des Malachi Morehead in Wallung und lässt sich dabei von herumwandernden Tönen aus der Schatulle des eingespielten Duos Younge / Shaheed Muhammad begleiten. Kann man so machen. Erfordert Geduld. Das Album dazu dann ab August.
Hunter Gillam. Mal wieder Portland. Kein Wunder also, dass der Hunter mit „Certain Kinda“ ein vielverprechendes Ding anspielt. Knackige Soul-Funk-Sache mit Nu-Beat Unterlage. Der junge Mann spielt diverse Instrumente dazu, singt in formidabler Manier und hat zudem keine Scheu „…to get his feet wet and dive outside of his comfort zone“. Also, wie dürfen vom Hunter noch einige musikalische Mutproben erwarten – ein Album (oder eine EP?) soll’s alsbald über Farnell Newtons LofiJazzSoul Label geben.
Miguel Migs. Der Meister der ganz stilvollen Tanz-Grooves. Einst erschuf er sich eine eigene Liga dazu, in den vergangenen Jahren überließ er die Clubs sich selbst und nachdem er zuletzt 2014 einen eigenen Lang-Spieler am Start hatte, bedeutet „Shaping Visions“ eine Art Comeback. Natürlich in Begleitung der bewährten Soul-House-Elektro-Beatz, die stets in zeitloser Qualität ihre Wirkkraft entfalten. Die Tempi stets kontrolliert, die Sounds mit unterkühltem Finish, Arrangements und Produktion glasklar und auf den Punkt genau. Als Zugabe gibt’s amtliche Song-Strukturen und eine Reihe bestens ausgesuchter Gast-Stimmen (Lisa Shaw, Andy Allo, Martin Luther…), die die 13 Tracks auch vor und nach einer eleganten Clubbing-Nacht noch tragbar machen.
Cool Million ft. P.A.C.E. – wie gut, wenn man über ein gut sortiertes Archiv verfügt. Und obendrein noch in der Lage ist Songs einzuspielen, die dort auch nach längerer Verweildauer keinen Beat ihrer Qualität einbüßen. Rob Hardt und Frank Ryle sind wegen derartige Fähigkeiten stets gern gehört – kein Wunder also, dass ihr schon 2009 auf dem Album „Going Out Tonight“ angebotenes „Everything Ain’t Everything“ nach einer kurzen Patina-Entfernung wie ein frisch polierter RnB/Soul-Schieber um die Ecke kommt. Übrigens in Begleitung von „Type of Woman“ (2015) und „Thought We Had It All“ (2010), zwei weiterer Cool Million Hits mit Vergangenheit.
DeRobert & The Half-Truths. Führende Soul-Stimme, mit ebensolcher Band aus Nashville. Traditions-Soul und Funk und Funk und Soul. Hochdosiertes Feuerwerk und dankenswerterweise jetzt auch im Golden Rules Verbund zu hören. Übrigens gibt’s vom DeRobert auch eine erst kürzlich veröffentlichte, neue EP namens „100 Yard Dash“. Empfehlenswert – und zwar uneingeschränkt.
Freekbass ft. Nigel Hall. Wir bleiben funky. Kein Ding, wenn der Mann, der für die ganz tiefe Sound-Grundierung sorgt, als Freekbass die Lautsprecher unsicher macht. Und natürlich gibt‘ mit „Drive“ ein „Summer anthem with a soulful groove for driving the long stretch of highway, from the church of Sly Stone“. Für die musikalische Beilage sorgt „Lettuce“ Keys-und Vocal Mitmacher Nigel Hall. Gute Fahrt!
Dimitris Dimopoulos. Der Grieche in London. Sein neues Album, über dessen Werte wir bereits an dieser Stelle berichten durften, gibt’s ab heute – Musik mit Soul und Jazz…und diversen anderen Beigaben, die nach der Rezeptur des Dimitris in äußerst angenehme Songs gegossen werden. Elegante Linienführung, geschmackvolle Instrumentierung, für große Leute, die immer noch gewissen Wert auf ihr musikalisches Unterhaltungsprogramm legen.
Kasia Konstance ft. KinKai. Junge Frau aus London. Schreibt Songs, singt dazu und spielt wohl auch die Flöte. Ihr „You Never Do“ starter mit der Akustik-Gitarre – und während Kasia in mit Sanftmut ihre Stimme erhebt steigt ein zurückhaltender Beat ein und gemeinsam entwickelt sich eine feine Melodie, dich sich von flirrenden Keyboards unterzeichnen lässt. Modernes Singer/Songwriter Stück, mit RnB/Soul/Jazz und einem Kinkai, dessen gesprochene Passage sich nahtlos in das Geschehen einfügt. Die Flöte wurde übrigens nicht eingespielt – stattdessen schreibt uns die Kasia noch eine kurze Erklärung ins Gedächtnis: „This might be my last release since i’m slowly becoming a graphic designer“. Aha.

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