MADELEINE PEYROUX „The Blue Room“ (Universal)

Die weiße Seele. Madeleine Peyroux geht Über-Land. Nachdem ihr Vorhaben auch als Songschreiberin zu reüssieren ihr zuletzt nicht nur frohlockende Reaktionen bescherte, beschränkt sie sich mit „The Blue Room“ auf ihre eigentlichen Stärken. Also gibt´s im blauen Raum reichlich Fremd-Musiken, denen sie ihre ganz persönliche Note verleiht. Alles rankt sich um Ray Charles, und dessen Bestreben Rhythm & Blues und Country & Western auf höchster Ebene zu vereinen. Der spielte dazu anno 1962 sein „Modern Sounds Of Country And Western Music“ Album, aus dem sich die Madeleine einige Soings ausborgte. Dazu Titel von Leonard Cohen, Randy Newman oder Warren Zevon – allesamt umgesetzt mit zartbitterem Unterton, den Produzent Larry Klein zwischen den Polen aus Jazz und Blues und C&W für sie vorbereitete. Dann und wann hilft ein gemütlich-entspannter Swing über allzuviel Tristesse hinweg, aber aus weinend-sägenden Country-Gitarren und einem tiefschwarzen Meer aus von Vince Mendoza platzierten Streichern, in Kombination mit meist traurigen Liedern über die schmerzhaften Seiten der Liebe, ist keine ausgelassene Freude zu erwarten. Gut so, denn Frau Peyroux darf gerade in dieser Tonlage ihre gesammelte Meisterschaft zum Besten geben. Die Besucher des „Blue Room“ werden das zu schätzen wissen.
Wertung: 7/10
Info: www.madeleinepeyroux.com
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