DIANNE REEVES „Beautiful Life“ (Concord)

Ein schöneres Leben durch schöne Musik. Dianne Reeves bringt uns nach langjähriger Schaffenspause das wichtigste Soul-Jazz Erlebnis der Saison, zumindest wenn es gilt ihre aktuelle CompactDisc mit den Auslegungen anderer Jazz-Damen zu messen. Gemeinsam mit Terri Lynne Carrington, die sich unter (fast) durchgehendem Verzicht auf den sonst für sie reservierten Platz an den Trommeln ausschließlich in Produktion und Ausgestaltung des 12-Teilers aufgehen konnte, gelingt der hoch-dekorierten (4 Grammies…) Dianne ein umfassendes Werk, dass durchaus am festgefügten Stand der Vokal-Jazz Dinge rüttelt, ohne sich in irgendeiner Weise in schlaue-meierischen Sound-Experimenten oder hanebüchenen Fusionen zu ergehen. Frau Reeves rüttelt eher auf die sanfte Tour – mittels genau passender Vibration und schlau ausgetüftelten stilistischen Feinheiten. Derart justiert geraten auch vermeintliche Gassenhauer (von Marvins „I Want You“ Eindeutigkeiten bis hin zu den „Dreams“ die einst Stevie Nicks bei Fleetwood Mac durchwachte) zu wunderbarsten Neu-Tönern, die sich im gemeinsamen Chor der hier versammelten Song-Versionen (von Bob Marley gibt´s „Waiting In Vain“ und von Ani DiFranco „32 Flavors“) ausnehmend gut darstellen. Die Carrington (die von ihr zusammengestellte Gästeliste glänzt zudem mit Namen wie George Duke, Lalah Hathaway, Esperanza Spalding, Gregory Porter oder Robert Glasper) trägt hier Verantwortung, war sie es doch, die die Sounds&Visions einrichtete und die stimmlichen Besonderheiten der Titelheldin in diesen äußerst angenehm-unangestrengten Musik-Rahmen einpasste. Schön so.
Wertung: 8,5/10
Info: www.diannereeves.com
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THERESA GRAYSON „Live2Love“ (L2L)

Kunterbunt. Theresa Grayson gibt´s sich farbenfroh und gibt auf dem Umschlag ihrer aktuellen CompactDisc „Live2Love“ durchaus Anlaß ebensolchen musikalischen Inhalt erwarten zu dürfen. Die große Dianne Reeves hat´s eben in ähnlicher Color-Kulisse vorgemacht wie wunderbar das klingen könnte. Doch Theresa bleibt bei ihren Leisten und die bewegen sich in gediegener Smooth-Jazz Atmosphäre. Das ist selbstredend perfekte gestylte Behandlung der Instrumente, die sich allerdings nur in den genre-typischen Bahnen hören lassen. Das groovt beizeiten mal ganz ordentlich, doch letztlich sind die Zügel straff gezogen. Wer´s mag, der wird ordentlich bedient – und für uns gibt´s dann beim nächsten Mal noch ein paar Vocal-Tracks mehr, denn Frau Grayson vermag nicht nur ordnungsgemäß ins Horn zu stoßen, sondern nennt auch eine durchaus kompetente Stimme ihr eigen.
Info: www.theresagrayson.com
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DISCLOSURE – SAM SMITH – NILE RODGERS – JIMMY NAPES „Together“

Hit! Der Nile Rodgers findet sich in 2013 wieder als Taktgeber blasser Jungs wieder – eine Funktion, die er einst auch schon für Kapellen, wie Duran Duran oder den Herrn Bowie ausfüllen maßgeblich ausfüllen konnte. Die Klasse des David B. werden Disclosure sicher in keinem Stadium ihrer vermeintlichen Karriere erreichen, dennoch gelingt es ihnen unter der Anleitung des Nile Rodgers und der stimmlichen Unterstützung durch Sam Smith eine überaus neureiche Charts-Nummer aufzulegen. Alle „Together“ – und dann mal los.

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BUIKA „‚La Noche Más Larga“ (Warner)

Europareise. Teil 12: Spanien. Die Nächte werden länger – schön, dass uns Buika durch die allerlängste dieser Nächte begleiten kann. Buika ist Südeuropa und Afrika, ihre Stimme verbindet lateinamerikanisches Feuer und afrikanischen Geist. Welt-Musik im besten Sinn.


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PAUL CRAVER „Pyramid / Hey Girl“ (Sundae Soul)

Myrtle Beach, South Carolina. Nette Gegend, ideale Bedingungen, um Stress und Umtriebigkeit des Lebens als Unternehmer für geraume Zeit hinter sich zu lassen. Doch Soul bleibt Soul und Leidenschaft für die richtigen-wichtigen Sounds unverzichtbar, wenn es gilt die wirklich wichtigen Entdeckungen zu machen. So geschehen am sandigen Strand des oben genannten Ortes, in dem ein gewisser Paul Craver mit machtvoller Stimme den Ton angibt. Im Verlauf einer Begegnung zwischen Artist und Entrepreneur reifte die Gewissheit, dass Mr.Craver auf direktem Weg den europäischen Freunden gepflegter Soul-Kultur näher gebracht werden muss. Danke dafür, meine Herren. Denn die Doppel-A-Seiten-Single, die SundaeSoul jetzt vorstellt ist ein wundervoll altmodisches Stück Schieber-Pop-Soul. Sehr nett und Generationen übergreifend passen.

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INOBE (Soul Focus)

8 Jahre sind keine Ewigkeit. Das musste jetzt einfach mal festgestellt werden. Was die Inobe mit derartigen Zeitrechnungen zu tun hat? Zunächst bleibt zu konstatieren, dass immerhin genau diese 8 Jahre vergehen mussten, bevor sie uns mit neuen Musiken wieder begegnen wollte. Des weiteren gilt auch forthin, dass es Inobe auch 2013 gelingt eine überaus zeitlose Soul-Variation zur Verfügung zu stellen – exakt im Rahmen der Sound-Vorgaben, mit denen sie einst die Freunde handgefertigter Schwarz-Musiken so erfreuen konnte. Eine Stimme mit Volumen und Nachdruck, Arrangements, die sich auf die wesentlichen Hook&Groove Zutaten
konzentrieren und klugerweise auf jegliche Gimmick-Tünche verzichten, aber dennoch mitten im Leben stehen. Inobe könnte auch deine neue beste Freundin werden.
Info: www.inobe.com
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ALISON CROCKETT „Mommy, What’s A Depression?“ (Sol Image)

Saft und Kraft. Alison Crockett lässt nichts ungeschehen und spult mit „Mommy, What´s A Depression?“ das volle Programm ab. Eine weit ausholende Soul-Rock-Funk-Jazz Revue, deren Ernsthaftigkeit nicht nur in der Wort-und Themenwahl der Texte ihren Wiederhall findet. Frau Crockett steht mit beiden Beinen im Leben. Das bedeutet nicht Schönklang und uneingeschränktes Wohlfühlen, sondern klare Worte auf akzentuierter Klangkulisse. Absoulut tagesaktuelle Soul-Sounds, immer wieder angereichert mit krachledernen Rock-Fetzen, aber auch scheinbar einschmeichelnden Jazz-Passagen, deren eigentlicher Ausgang immer offen gestaltet ist. Obendrein gibt´s immer wieder ausschweifende String-Arrangements, die sich zwar dem Geschehen kaum anpassen, dafür aber für die wichtigen Kontraste sorgen. Immer wieder mal anders, ohne Stromlinie, das ist Alison Crockett.
Info: www.alisoncrockett.net
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GOOD GROOVE ORCHESTRA „Back To The Groove“ (Soulab)

Europareise. Teil 11: Bulgarien. 2 Herren auf dem Weg durch die Weiten des Good Groove. Wer sich derartigen Abenteuern verschrieben hat, der kann sich der uneingeschränkten Sympathie der SonicSoul Nutzer gewiss sein, nicht wahr? „Back To The Groove“ ist also immer die passende Losung. Das Duo reichert seinen Weg mit Meilensteinen aus loungigen Floatern mit klickendem Nicken und einem bläserhupenden Dancer auf umtriebiger Rhythmus-Partie an. Klingt gut.

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O´BRYAN „Doin‘ Alright / You and I“ (Expansion)

Zeitlose Eleganz. O´Bryan Burnette II zeigt uns worauf es wirklich ankommt, wenn es gilt Soul-Epochen zu gestalten. Mittels seiner insgesamt 4 Alben, die er in den Anfangsjahren der güldenen 80 für das Capitol Label einspielte umkurvte er locker und elegant die Hürden, die durch die Etablierung elektronischer Musik-Macher der Erhaltung traditioneller Soul-Werte im Wege stehen konnten. Fusion statt Konfrontation. Großangelegte Streicher umrahmen eine Elektro-Basis. Dazu Songs zwischen machtvollen Midtempo-Schiebern, zart-gefühligen Balladen und quirkigen Dancern, immer mit Widerhaken, immer mit Nebenwirkungen aus Funk und Jazz. Die so geschaffenen Standards besitzen auch heute noch Gültigkeit.
Info: http://www.obryanburnette.com
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SLAKAH THE BEATCHILD „“Byram’s Groove (Cut A Rug)“

Ein Mann für alle Fälle. Jedenfalls dann, wenn es gilt aktuellen Musiken zwischen Soul, R&B und Hippel-Hop den ganz frischen Ton zu verleihen. Der Slakah kann die Hits, der Slakah kann die Avantgarde und das Beatchild in ihm ist immer auf der forschen Suche nach neuen Wegen und Varianten, um sound-technisch damit immer wieder ganz vorn landen zu können. Wenn es dem Mann die Zeit erlaubt, dann bearbeitet er unter anderem sein Soul Movement. Ab Januar 2014 soll der zweite Teil dieser Bewegung erhältlich sein, Vorbestellungen nimmt er gern schon ab sofort entgegen. Und bis es soweit ist versuchen wir eine weiteres Mal die waghalsigen Soul-Train Moves einzuüben – natürlich nur zu den munteren funky Beatz von „Bryam´s Groove“.



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