ALGEBRA BLESSETT „Recovery“ (BBE)

Algebra gibt Rätsel auf. Zumindest in ihrer mathematisch-orientierten Ausprägung. Allerdings verhalten sich die Dinge rund um die Algebra Blessett in ähnlich undurchschaubarer Manier. Eigentlich wurden der Artistin schon vor ihrem 2008er Debut „Purpose“ die Star-Sterne vom Himmel geholt – die allzu hoch angesiedelten Erwartungen dann aber doch nicht mittels Sang und Klang eingelöst. Der Blessett verblieben Nebenjobs für Anthony David und Esperanza Spalding, um im Gespräch zu bleiben – und genügend Zeit um Konzept und Kampagne zu überdenken. „Recovery“ gibt uns jetzt Gelegenheit die Dinge rund um Dame und Potential einer weiteren Hör-Probe zu unterziehen. Klar, hier geht´s um R&B, um Hooks und Grooves mit offizieller Radio-Tauglichkeit, um einen Platz im eventuell vorhandenen Freiraum zwischen Beyoncé und Erykah. Und den beansprucht die Algebra nicht nur mit Nachdruck, sondern auch mit Fug und Recht. In den besten Momenten ihres „Recovery“ gelingen ihr feine Pop-Neo-Soul Nummern, die zweifelsfrei auch wolkenverhangene Tage im Februar erfreulich aufhellen können. Sicher, keine bahnbrechenden Sound-Innovationen, sondern solide Melodiekurven über aktuellen Beatz, die in keinem Takt die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten. Alles eigentlich ganz einfach, aber immer wieder schwierig in der Umsetzung. Algebra eben.
Wertung: 7/10
Info: www.algebrablessett.com
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THE DECODERS feat. ALICE RUSSELL „Adventures In Paradise“

Minnie Ripperton bevorzugte als „Songbird“ den zarten Tonfall – Alice Russell ist eine Frau von Kraft und Dominanz. Gemeinsam mit eben dieser Alice machten sich die von uns schon mehrfach über den grünen Klee gelobten Decoders auf, um einen weiteren Ripperton Song für ihr bevorstehendes Album einzuspielen. So wurde aus dem eher entspannt daherkommenden Abenteuern, die die Minnie im Paradies erleben wollte, eine machtvolle Funk-Brause mit afrikanischem Unterton. Flinke Percussions, volltönende Hörner und Frau Russell lassen keine Gegenwehr zu. Sehr beeindruckend – nur die doofe Blende nach 3:37 Minuten wirkt ernüchternd.

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CLEVELAND P. JONES „Ace Of Hearts“ (P3P Music Group)

Warum ist uns „Ace Of Hearts“ im Verlauf der Saison 2013 entgangen? Etwa, weil wir uns eigentlich ausschließlich mit den vokalen Ausflügen des Cleveland P. Jones beschäftigen wollten, die ihn unter Anleitung von Ahmed Sirour einige Meilensteine zwischen Jazz-Kunst und Soul-Experiment einsetzen ließen? Vielleicht. Nun aber ist die Zeit gekommen, um einmal Versäumtes nachzuholen – und zwar mit aller Bestimmtheit und Konsequenz, handelt es sich doch bei „Ace Of Hearts“, dem offiziellen Debut des Herrn Jones, um nicht weniger als den ultimativen Herz-und-Schmerz-und-Leidenschaft-und-Seele Showdown. Cleveland intoniert voller Inbrunst, aber losgelöst von artifiziellem Gockeltum in jedweder Erscheinungsform. Rar und wahr. So ist das eben, wenn man Leben und Liebe spürt, könnte man meinen und sich beim Abhören eventuell dann dabei ertappen die eigenen Werte zu hinterfragen. Egal, hier geht´s um Musik, um große Unterhaltung und wer bis dato ebenfalls diese Gefühls-Revue versäumt hat, dem sei das unmittelbare Nachholen hiermit anempfohlen.
Info: www.clevelandpjones.com
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ANGELES DORRIO „Ten Soul“ (Angeles Dorrio)

Europareise. Teil 23: Spanien. Die Venue Connection treiben hier ihr Soul-Funk-Jazz Unwesen und das ist gut (und immer zuverlässig) so. In vorderster Reihe mit dabei: Angeles Dorrio. Markante Stimme und umfangreiche Erfahrung. Und nun ein eigenes Album „10 Soul“ bringt einen weiträumigen Einblick in die musikalische Orientierung der Sängerin – eben 10 Seelen und nicht nur eine davon. Jazz und Soul, ein wenig vom Pop und auch mal ein Ausflug in lateinamerikanische Standards, gern auch akustisch interpretiert und in jeden Fall vollends auf die Wirkung der Angeles ausgerichtet. Durchaus speziell.
Info: www.angelesdorrio.com
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Summer Song from Angeles Dorrio on Vimeo.

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NIA SIMMONS „Used To You“

„A Songbird´s Journey“. Die frühen Jahre im Gospel-Chor der heimatlichen Kirche, das Studium, die zahllosen Live und Studio-Erfahrungen im Background, Musiktheater und wieder zurück auf Los. Nun aber auf dem Weg den eigenen Namen in den Mittelpunkt zu stellen. Nia Simmons bringt uns umfangreiches Können und zarte Leidenschaft – ihr Debut „Living For Today“ ließ uns aufmerken, ihre aktuelle Vorstellung in „Used To You“ bestätigt, dass das in Vorbereitung befindliche Album eine Besonderheit im Nu-Soul Angebots des Jahrgangs 2014 werden könnte.

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WALTER CHRISTOPHER „The Mellisonant Album“

Mehr wissen durch SonicSoul! Heute: Wohltuend für die Ohren. So, oder ähnlich, sind Dinge, wenn sie als „mellisonant“ beschrieben werden. Aha! Walter Christopher ist der Artist, der uns mittels seines 5. Albums derart verwöhnen will – den ersten Hör-Eindrücken (siehe unten) folgend dürfen wir sein Vorhaben als gelungen ansehen. Weichspül-Soul mit angehängter Jazz-Komponente. Produziert hat Hubert Eaves IV, der auch schon für Erykah Badu, Lisa Lisa oder D-Train war. Das Album kommt am 11.02. , mehr dazu dann zu gegebener Zeit.

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THOMAS MOTTER „Lost & Loved“ (Rodenstein Records)

Zurück vom Mond. Vor Jahresfrist forderte uns Thomas Motter auf ihn auf seine umfangreich ausgestattete Soul-Jazz-Funk-Rock Reise in Richtung Mondbasis zu begleiten – natürlich waren wir dabei und haben jede Sekunde dieses überaus unterhaltsamen Ausflugs in vollen Zügen genossen. Schön, dass sich der Thomas innerhalb der vergangenen 12 Monate nicht auf dem erreichtem Standard ausruhen wollte und uns jetzt mit „Lost & Loved“ im Schein der Disco-Kugel begegnet. Weiterlesen

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REVA DEVITO „Kisses“

Achtung – aufgemerkt! Es heißt, dass es immer wieder freitags passiert, dass die Reva DeVito ein Stück von ihr verschenkt. Es ist also alsbald wieder soweit und damit ihr euch darüber im klaren seid, um welche Art und Weise es sich handelt möchten wir an den Donnerstag damit beschließen einige Kostproben aus den bisherigen „Free Fridays“ vorzustellen, die sie auf ihrer Soundcloud-Seite abhält. Reva als Sade in „The Sweetest Taboo“, durchaus überzeugend und mit eigener Note – Reva als Charming-Girl in „Kisses“, eine zart-krosse, knapp-pointierte Tanz-Nummer mit dem flügelschlagendem des Frühlings. Und wer wird sie als nächstes sein? Wir bleiben dran.

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TASITA D´MOUR „Change My Heart“

Ein Name wie ein Versprechen. Tasita D´Mour wird sicher alle Erwartungen alsbald in wohltönende Brit-Soul Klänge gießen und reicht uns mittels eines kleinen Sound-Schnipsels ihrer ersten Single „Change My Heart“ schon einmal den kleinen Finger der Versuchung. Doch damit wollen wir es bei dieser Gelegenheit nicht bewenden lassen und einen Blick in ihre Vergangenheit werfen – Tasita singt

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LUXURY SOUL 2014 (Expansion)

Zuverlässig! In Tagen, in denen uns Kälte und allerlei andere Unwirtlichkeiten das all-tägliche Wohlbefinden nicht immer ganz einfach finden lassen, ist eine anständige Dosis Luxus stets besonders willkommen. In schönster Regelmäßigkeit kommt uns zum Start eines jeden Jahres das Team Expansion mit ihrer Einladung zum Luxury Soul Weekender entgegen – und für uns, die derartigen Veranstaltungen nicht beiwohnen können gibt´s den Wochen danach die 3er CD Box dazu. Selbstredend bis zum Rand gefüllt mit tagesaktuellen Soul-Dancern, die die Leute bei derartigen Wochenend-Vergnügen zuverlässig auf die Tanzfläche ziehen. Allerlei SonicSoul Favoriten geben ein wohltönendes Stelldichein – Tyrone Lee, Tony Momrelle, Re-Grooved, Bluey, Bashiyra, Natasha Watts, Personal Life, Don-e oder C.Robert Walker vertreten die Gastgeber – aus den USvonA geben uns Carmichael Musiclover, Gregory Porter (und ein sehr nachhaltiger Remix von „On My Way To Harlem“), James Day („R.S.V.P.“ bringt die Tanzfreude in Chic), Sheree Brown (mit einer greifenden Version von Minnies „Inside My Love“ im Gepäck), Leon Ware (sowieso ohne Konkurrenz…), Marcia Mitchell (sweetest Soul music…), Byron Woods, Kindred oder Maysa die Ehre ihres Mitwirkens. Angereichert wird dieses Modern-Soul-Potpourri mittels der Auftritte der Jones Girls, von Dunn & Bruce Street und Keni Burke. Noch Wünsche? Ach ja, natürlich gibt´s auch in dieser Saison den auralen Luxus in wertiger Paketform und zum absouluten Sparpreis bei den Händlern eures Vertrauens.
Wertung: 8,5/10
Info: www.expansionrecords.com
Kaufen: amazon

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