CHILLY GONZALES „Re-Introduction Etudes“ (Gentle Threat)

Die besondere Gelegenheit! Chilly Gonzales, seines Zeichens Pianist und Musiker mit Mission und ausgeprägtem Selbstbewusstsein („Hi, I´m Chilly Gonzales, the musical genius…“), gibt uns jetzt die Freude am eigenen Musikmachen wieder. Jedenfalls denjenigen unter uns, die einst mittels des stupiden Einstudieren der Grundwerte des Klavierspiels vor das Instrument gezwungen wurden. Zu diesem Zweck gibt´s alsbald ein multimediales Ereignis namens „Re-Introduction Etudes“, eine Art Wegbeschreibung zur Wiederentdeckung des Klavierspiels in Form der Dreifaltigkeit aus Buch, Notenblatt und Compact-Disc. Und für die besonderes Talentierten unter unserer Leserschaft bietet der Chilly die einmalige Möglichkeit in einer „MasterClass“ mittels persönlicher Anleitung und Inspiration des Meisters den höheren Weihen des Musizierens zwischen E- und U-Musik näherzukommen. Unter anderem in Wien und Berlin. Bewerbungen dazu bis zum 03.06. (für Wien) oder 12.06. (für Berlin) in Form einer kurzen Vorstellung der eigenen Fähigkeiten in 300 Worten oder als 1-minütiges Video an masterclass@chillygonzales.com .
Alle Infos und weitere Anregungen für den unterhaltsamsten Weg zum flotten Klavierspiel gibt´s hier: www.chillygonzales.com

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PAPIK „Sounds For The Open Road“ (Irma Records)

So locker, so entspannt. Riviera Soul-Jazz aus dem Hause Papik. „Sounds For The Open Road“, für eine gänzlich unbeschwerte Zeit, für dezent wirkende Cocktails zum Sonnenuntergang, für das Frühstück nach 12, für den weiten Ausblick von unverbauten Anhöhen, für die italienischen Momente. Perfekte Unterhaltung – ausgewogen und erwachsen. Nerio Poggi ist der Mann, der für Konzept und Vorgaben der Papik-Sounds verantwortlich zeichnet – ein perfekt eingespieltes Team erfahrener Musikanten versetzt seine Vorstellungen in sanft schwingende Töne und eine breitgefächerte Schar handverlesener Vokalisten (Ely Bruna, Frank McComb, setzen den jederzeit unaufgeregten Songs die feinen Schaum-Krönchen auf. Sicher, die Auswahl der zahlreich innerhalb dieses 26-Song-Zirkels vertretenen Leih-Kompositionen erscheint nicht immer stilsicher (das Angebot reicht von „My Sharona“ vom einstigen One-Hit-Wonder The Knack bis hin zu Matt Biancos „More Than I Can Bear“ oder „Let The Music Play“ vom großen Barry) und eventuell mögen Zweifel an der Wertigkeit derartiger Soul-Jazz-Pop Soufflés aufkommen – doch wer möchte ernsthaft auf derartige Genüsse verzichten?

Info: www.irmagroup.com
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NICK PRICE „Cabin Built For Two“


Vorstellung Nick Price – Teil 2. Blau-Augen-Soul der modernen Art. Knack-Beat auf fließendem Groove. Sparsames Arrangement unterstützt nachhaltige Melodielinie. Wieder unterstützt von Max Bryk, dessen Moonchild Combo (neues Album: „Please Rewind“) ja bereits zu den wichtigen musikalischen Äußerungen dieses Jahres zählt. Wieder vorgestellt bei den Kollegen von moovment . Nick Price? Ja,bitte. EP kommt demnächst.

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SLOWLY ROLLING CAMERA (Edition Records)

Zuviel Sonne im Herzen? Zeit für ein paar trübe November-Stunden? Wenn ja, dann führt dich ein gut tönender Fahrstuhl namens Slowly Rolling Camera geradewegs in derartig verstimmte Tristesse. Die Combo aus Cardiff versteht sich auf kunstvolle Breitwand-Soundscapes, denen man in früheren Zeiten gern das Etikett Trip-Hop umgehängt hat. Eine Einschränkung, die die vielschichtig aufgebauten Arrangements der SRC nur in Ansätzen umschreibt. Sicher, Portishead oder der Cinematic Orchestra werden vom Quartett selbst auch immer wieder als Eckpfeiler ihrer musikalischen Tiefgänge genannt. Doch allein durch die Soul-Stimme der Dionne Bennett ergeben sich allerlei Perspektiven zwischen Soul und Jazz, dazu spielt gern ein akustischer Bass und reale Streicher sorgen für wohltönende Weite. Art-Hip-Soul-Jazz-Rock.

Info: www.slowlyrollingcamera.com
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HORSE MEAT DISCO VOL. IV (Strut)

„Horse Meat Disco is dedicated to the industry of human happiness!“ Wie schön. Und alle machen mit, wenn das Londoner DJ-Quartett vielerorts das nie enden wollende Disco-Revival ausruft. Vor über 10 Jahren entschieden sich die 4 Herren, dass die ewig glücklich machenden Beatz eine etatmäßige Heimstatt erhalten sollen – man entschied sich für einen Club, der heute „The Eagle“ heißt, ließ die Discokugel in frischer Politur dortselbst installieren, sorgte zudem für ausreichend Speis und Trank und öffnete Tür und Tor für die bunteste Schwulen-Party der Stadt. Die Grooves bezogen (und beziehen) die Aufleger entweder von immer wieder für frischen Stoff sorgenden Musikanten, wie dem nimmermüden Joey Negro, oder aus den Underground-Disco-Archiven, in denen sich immer noch eine schier unerschöpfliche Vielfalt von Dance-Kostbarkeiten tummelt. Der Ruf der Horse Meat Parties ist selbstredend legendär, die Macher bitten inzwischen weltweit zum Tanz (natürlich auch in Köln und Berlin) und für uns, die wir zuhause bleiben müssen, gibt´s jetzt den 4. Teil des tanzbaren Frohsinns – wie gewohnt randvoll mit blitzenden Beatz aus den Disco-Küchen zwischen NewYork und Mailand.

Wertung: 8/10
Info: www.horsemeatdisco-thealbum.com
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ANNOMARTO „Cret Of Hap“


Wir stellen vor: Anne Luber und Martin Bayer als Annomarto. Der Martin macht die Musik und die Anne singt dazu. Feine Stimme auf eindringlicher Basis aus Electronics und ein wenig mehr. Irgendwie Soul, irgendwie angelehnt an britische Trip-Hop Vorgaben. Davon darf´s gern ein wenig mehr sein. Übrigens: „Cret Of Hap“ steht für „Secret Of Happiness“ . Aha.

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WILL JAXX „Dichotomy“ (Will Jaxx)

Ein Mann stößt ins Horn. Die große Trombone erfreut sich nach ihren Auftritten mit Trombone Shorty oder Jeff Bradshaw gerade wieder steigender Anerkennung – passend also für Will Jaxx der Story ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. Dabei gibt er sich nicht bodenständig, wie der Shorty, sondern flirtet vorzugsweise mit aktuellen Soul-Funk-Smooth Tendenzen, ohne in die in diesem Gefilde gern auftretenden Un-Tiefen zu tappen. Titel, wie „Sex On The Beach“ oder „In Your Bedroom“ geben den Slow-Mover-Rhythmus des Albums vor, dem der Will mittels feiner Solo-Tätigkeit auf durchaus interessanten Arrangements die entscheidenden Akzente aufsetzt. Dazu gibt´s zwischendurch waghalsige Funk-Brummer (der Einstieg erinnert geradezu an den „Heavy Metal Be Bop“ der Brecker Brothers) und Soul-R&B Vokal-Aktionen in ausreichender Zahl. Jazz-Soul Fusionen ohne allzu beliebigem Smooth-Anteil. Gut so.

Info: www.willjaxx.com
Kaufen: itunes

http://www.youtube.com/watch?v=lQjxPzrbGno

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ROSZUNN „I Want You To“

Eigentlich benötigen wir gerade keine derartig zart-schmelzende Tonfolgen mit Untertiteln, wie „Sexy Soul Music to warm Bodies inside during the Storm“ – denn schließlich ist´s gerade allerbester Frühsommer und damit die Hoch-Zeit für Wärme von allen Seiten. Oder? Denn schließlich geht´s hier um den neuen Smoothie eines Herrn namens Roszunn, der schon seit geraumer Zeit für seinen meisterhaften Umgang mit weichgespülten Synthetiks auf Nu-Soul Basis gerühmt wird. Entsprechend einschmeichelnd in Melodie und Harmonie nun also auch „I Want You To“. Merke: der nächste Sturm kommt bestimmt!

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ALEX PUDDU „The Golden Age Of Danish Pornography Vol. 2“ (Schema)

Die Bild? Ja, aber nur wegen des Sportteils. Playboy? Tolle Reportagen! Porno-Filme? Eigentlich nicht, aber immer klasse Soundtracks. Wir wissen natürlich nicht, wie es um die redaktionellen Inhalte der soeben genannten Print-Medien bestellt ist, aber wir können rundum bestätigen, dass die Musiken zu den klassischen Porno-Werken Skandinaviens und Italiens, die dort in den 60er und 70er Jahren entstanden sind, auch gehobenen Easy Listening-Lounge-Groove-Ansprüchen gerecht werden. Alex Puddu lieferte dazu schon vor einigen Jahren den geeigneten Nachweis, in dem er zu einer Reihe von Kurzfilmen des Regisseurs Freddy Weiss die passenden Töne kreiert hat. Leicht angeschrägte Retro-Beatz, eingespielt mittels einem authentischem Instrumentarium und mit unbedingte Liebe zum Sound-Detail. „Boys and Girls and Danish Hotdogs“ oder „Groupsex at the Birthday Party“ lauten die den Musiken entsprechenden Szenen, von denen im nett aufbereiteten Covertext steif und fest behauptet wird, dass es sich um Filmkunst von „great quality and of high cultural value“ handelt. Der Soundtrack bestätigt diese Einschätzung in vollem Umfang.

Info: www.alexpuddu.com
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SÉBASTIEN TELLIER „L’Adulte“

Sicher – im Fußball sind die Möglichkeiten der Franzosen noch hinter unseren nationalen Bemühungen um den Titel des Weltmeisters einzustufen. Geht es aber um die das Ereignis umgarnenden Musiken zeigen uns die Nachbarn aus dem Süd-Westen die Grenzen auf. Selbst ein eher sport-loser Sonderling, wie der Sébastien Tellier, umspielt mit leichtfüßigem Charme die bundesdeutschen Hymnen zum Thema. Kein Wunder, denn Monsieur Tellier kann unter anderem auf die kunstfertigen Arrangements der Brasil-Sound Legende Arthur Verocai zurückgreifen. „L’Aventura“, das Album zu „L’adulte“ wird uns übrigens am 14.07. präsentiert – am Tag nach dem Endspiel. Schönes Datum, schöne Musik.

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