DANIEL CRAWFORD „The Awakening“

Mal wieder Jazz. Natürlich auf der Höhe der Zeit. Angereichert mit dem wichtigen Anteil Soul, unter besonderer Berücksichtigung einiger volltreffender Vokal-Beiträge (der immer großartige Cleveland P. Jones, Nu-Funkateer Amp Fiddler, Philly-Soul Erneuerer Vikter Duplaix) – dazu eine Spur Hip-Hop, Funk und selbstbewusst auftretende Reminiszenzen aus den Tagen der kraftstrotzenden Fusions-Musiken. Daniel Crawford zeichnet für diese weiträumig angelegten Jazz-Ausflüge verantwortlich, sein Spiel am Piano und allerlei elektronischen Klangmachern, prägt das Geschehen. Dabei gelingt es dem Mann seine Tastaturen dem jeweiligen Sound-Erfordernissen perfekt anzupassen – er kann den lyrische-verträumten Pianisten und wechselt im darauffolgenden Take zum Beherrscher aller Synthesizer Berge, selbstredend immer mit intensiver Freude am eigenen Spiel und der Gabe scheinbar bekannten Stil-Mustern immer wieder spannend klingende Arrangements abzugewinnen und diese dann mit feinen Melodielinien zu bereichern. Gute Gründe wach zu bleiben.
Wertung: 8/10
Info: Facebook
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LISA TAYLOR „Intuition“

Na klar, wir mögen die Lisa Taylor und die Lisa mag uns. Sie zeigt´s uns ein weiteres Mal mit „Intuition“ – einem groß angelegten +Midtempo-Schwinger auf Big-Beat Basis und einladender Hookline. Übrigens ein erster Eindruck aus einer bevorstehenden EP, mit der Lisa Taylor ihren Status als SonicSoul-Favorite sicher bestätigen wird.

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TOCO „Memoria“ (Schema)

Schöne Musik. Bossa und Jazz. Direkt aus Brasilien. Fernab vom aktuellen Getöse rund um die Geschehnisse im Land – gänzlich fokussiert auf das Zusammenspiel von Gitarre, Rhodes, sowie einigen schmückenden Beigabe aus Hörnern, Streichern oder gelegentlichen Electronics. Melancholie auf dem sanften Wellenschlag der BossaNova. Wir blicken in den Sonnenuntergang. Tomaz di Cunto, der sich auf der Bühne Toco (portugiesisch für „Spiel“) nennt, macht die Töne – seine Liebe gehört dem Land und den Leuten, und der Musik, die sie bewegt. Mittels „Memoria“ gibt er seinen Erinnerungen Rhythmus und Melodie, die durch die Expertise des von allerlei Jazz-Ausrichtungen geprägten Produzenten Stefano Tirone ganz sorgsam mit zeitgemäßen Zwischentönen unterlegt wurden. Zeit zum Ausruhen, Zeit für Toco.

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Info: www.ishtar.it

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BERNADETTE COOPER „I Am Your Diva Savior (Blowin The Spot Up)“

The Diva is back! Bernadette Cooper, seit den 80er Erfolgen mit Klymaxx („The Men All Pause“), den innovativen Produktionen für Madame X und Alisa Randolph und ihrem eigenen Soul-Funk Statusbericht „Drama According to Bernadette Cooper“ in einer eigenen Liga spielend und nun wieder da. Solo. Und mit Funk und Verstand. „I Am Your Diva Savior“ ist James Brown und Prince aus der Perspektive von Frau Cooper. Knackig, bewegend und mit Durchschlagskraft. Old School? New School? Cooper School! Unter dem passenden Arbeitstitel „The Last Diva On Earth“ entsteht derzeit ein komplettes Album – wir sind dabei, sobald es weitere Musiken daraus gibt.

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MESHELL NDEGEOCELLO „Comet Come To Me“ (Naive)

Einfach anders. Und dabei ganz mühelos, geradezu selbstverständlich und entspannt. Mittels ihres nunmehr schon elften Albums gibt sich die Meshell ganz unverblümt als Musikerin für Musik als Musik zu verstehen. Keine Krampfkurven, keine unnatürlichen Posen, sondern unverschnittenes Sound-Gut oberhalb jedweder Genre-Grenzen. Auf die hat die Bassisten ohnehin schon immer gepfiffen – einst gestartet als New-Funk-Soul Artist unter dem Schirm der Madonna, dann über Stock und Stein zwischen traurigem Liedern und Impro-Jazz und jetzt angekommen in ruhig fließenden Sound-Gewässern, deren eigentliche Tiefen sich erst nach intensivem Abhören von „Comet Come To Me“ erschließt. Klar geordnete Songs unter Einflüssen von britischem Rock, allgemeinem Pop, karibischem Reggae, hauchfeinem Jazz und einer fast schon irrwitzig deplatzierten Hip-Hop Verbeugung. Das klingt auch für verwöhntes Publikum einfach gut – dazu spannend, wegen des durchschimmernden Tiefgangs in Richtung Unendlichkeit. Zulassen, zuhören. Dem Vernehmen nach soll „Comet…“ das letzte Album seiner Art sein, dass uns die Ndegeocello geben will – die Zukunft soll anders sein. Aha!

Wertung: 8/10
Info: www.meshell.com
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MR. BIRD feat. GREG BLACKMAN „Lo-Fi Classics“ (bbe)

Steve Bird ist Mr. Bird. Als solcher agiert er aktuell von Lissabon aus. Seine Mission: die Verbreitung des guten Soul. Ohne Schnick und ohne Schnack. Hauptsache Melodie und Rhythmus passen. Das Ding aus der Vergangenheit eben. Passender Titel: „Lo-Fi Classics“. Dabei geht es dem Bird natürlich nicht um das Abspielen irgendwelcher sattsam bekannter Gassenhauer aus den Jahren zwischen Motown und 80´s Disco, sondern um das Aufgreifen der Stimmungen und Ideen, die den Soul zwischen den USvonA und den britischem Königreich in jenen goldenen Zeiten befeuerten. Der Mann kennt sich aus. Gut, dass er ebenfalls weiß, was es heißt diese Erkenntnisse in passende Töne zu gießen – noch besser, dass er sich dazu auch auf die wichtige Unterstützung von Sänger Greg Blackman vollends verlassen kann. Blackman kann Philly und Gospel, aufgedreht und schwermütig, eine Stimme, die weiß wie Soul geht. Gute Unterhaltung!

Info: www.mr-bird.com
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JODY WATLEY „Sanctuary“ (Soulpersona Raregrooves Remix)

Jody Watley war immer schon so gut, wie ihre jeweiligen Partner. Howard Hewett, André Cymone, Booker T. Jones, King Britt und jetzt Rodney Lee, der das in Gemeinschaft entstandene „Sanctuary“ zur verfeinerten Abmischung in die derzeit unfehlbaren Hände des Soulpersona gegeben hat. Sicher nicht die ergreifendste Midtempo-Hookline dieses Sommers, aber der Mix macht´s eben. Solider Swinger mit raumgreifende Tanz-Bewegungen. Eine neue Jody Watley EP ist übrigens in Vorbereitung und soll uns alsbald unter dem Titel „Paradise“ zur Verfügung stehen.

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MARK DE CLIVE-LOWE „Church“ (Rope-A-Dope)

„A Man and his Mission“ – Jazz, mal anders. Mark de Clive-Lowe sorgt schon seit geraumer Zeit für einen zwanglosen Hör-Blick in Richtung Jazz – mit überraschenden Erkenntnissen und überaus freudespendenden Eindrücken, unvollkommen perfekt, offen für allerlei Einflüsse aus allen Erdteilen und diversen Zeiten. Eigentlich DJ, also solcher unablässig und weltweit aktiv (selbstredend ist Anwesenheit zu seinem Termin im Berliner „Prince Charles“ am 27.06. unbedingt anzuraten), mit deutlichen Bezügen zu Hip-Hop und Break-Beatz und immer bestrebt seine eigenen Musik-Maschinen mit diversem realen Instrumentarium anzufeuern. Die Resultate versprechen immer höchst-spannende Sound-Ideen – egal, ob live im Club oder konserviert auf dem aktuellen Album „Church“. Hinhören, bitte. Wer will, der kauft dann mittels untenstehendem Link über Bandcamp und goutiert zuvor noch Mark allein und seinen Weg zu Sound & Groove.

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GWENDOLYN COLLINS „Peel Me A Grape“

Was darf´s denn sein? Gwendolyn Collins kann den tagesaktuellen R&B, versteht sich auf die Kniffe und Feinheiten, die ihren Sounds den Hauch von Nu-Soul verleihen – sie kennt ihren Jazz und bekennt sich zu druckvollen Grooves & Beatz mit Dancefloor-Tauglichkeit. Das volle Programm, also. Als Einführung mögen die nachfolgenden Tracks genügen – das gesamte Spektrum der Möglichkeiten der Frau Collins dann alsbald mittels ihres Debuts „Storytelling Side 1“.

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IDA DIVINE „IG My Shoe Game“

R&B mit Pfiff und einer ordentlichen Portion Originalität gefällig? Ich höre euch schon anmerken: „ja, wäre schon nett, aber gibt´s eben nicht“. Richtig, zumindest bis zum Auftritt von Ida Divine, einer selbstbewusst auftretenden Lady mit ausgeprägtem Faible für Schuhe und dem passenden Beatz & Grooves dazu. Übrigens, ein Entwurf von Herb Middleton, der mit ebensolcher Expertise auch schon Mary J. Blige oder Kelly Price betreuen durfte. Nix für die Ewigkeit, aber gut genug für den kleinen Hunger zwischendurch.

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