BERT ROBINSON „No More Cold Nights“ – „I Promise You Love“ (Expansion)

Big Boss Soul! Breite Schultern, machtvolle Stimmlage. Bert Robinson ließ uns in den 80ern 2 x an seinem Talent für breitaufgestellten Macho-Bumms teilhaben (danach verschwand er aus den Regalen und verstarb schon 2006) und Expansion bringt die Erinnerung nun dankenswerterweise zurück. Bert reihte sich zu seiner Zeit nahtlos in die Reihe von Keith Washington bis James Robinson ein – seine Produzenten unterstützten ihn dabei mit nahezu konkurrenzlosem Power-Drive. Klingt heute eventuell etwas überheblich, hat aber immer noch genügend Anziehungskraft, um dem schmalhansigen R&B unserer Tage locker Paroli zu bieten.

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THE COOLIN´ SYSTEM „Refrigerate After Opening“ (G.E.D.)

Nashville, Tennessee. Von hier mal nicht der wohlbekannte Klischee-Country-Stoff, sondern eine knackfrische Dosis vom Retro-Soul-Jazz. Kühlen nach Öffnen, eben. Dem eigenen Motto folgen die sieben Herren aus den Südstaaten mit entsprechender Konsequenz, kein Wunder also, dass die Nummern von Horace Silver, Jimmy McGriff, Lou Donaldson, oder Cedar Walton wie frisch aus dem Ei gepellt daherkommen. Klingt gut, macht Spaß. Übrigens, wieder mal eine Empfehlung aus dem Hause G.E.D. Soul Records.

Info: www.gedsoulrecords.com

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OTIS BROWN III „The Thought Of You“ (Blue Note)

Auf der Höhe der Jazz-Zeit. Otis Brown, der 3., spielt das Schlagzeug und gilt als überaus zuverlässig, wenn die stimmige Rhythmus-Basis für allerlei Spielarten des Jazz zu nominieren ist. Kurt Elling und Esperanza Spalding, Terence Blanchard und Joe Lovano, stehen vorn, Mr. Brown bestimmt ihr Tempo. Nun also allein unterwegs, zumindest auf dem Papier, denn in den Studios konnte er sich auf das Mitwirken der wichtigen Macher (Robert Glasper, Derrick Hodge) tagesaktueller Fusions-Sounds verlassen, die für „The Thought Of You“ aber nur in Ansätzen ihre Ideen vom Zusammenwirken der Stile anno 2014 einbringen durften. Dazu die Stimmen von Gretchen Parlato, Nikki Ross und Bilal, der gemeinhin auch für jedweden musikalischen Grenzgang zu haben ist. Das Programm ist Zeitgenossen-Jazz – weit gespannte Soli, vertrackte Rhythmen, luftige Arrangements -dazu gelegentliche Beigaben aus R&B oder gar Gospel. Gretchen Parlato darf zudem eine verträumte Version des Shania Twain Radio-Hits „You´re Still The One“ als besonderen Genuss hinzugeben. Für die speziellen Momente.

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ARETHA FRANKLIN „Rolling In The Deep“


Hauptsache: Aretha singt. Wieder. Egal, ob sie uns vom Cover ihres am 24.10. zur Veröffentlichung anstehenden neuen Albums mit eigenartiger Quasi-Frische entgegenblickt – egal, ob irgendwelche neunmalklugen Besserwisser den Einsatz von Autotune bereits im Dunkeln müffeln – egal, dass eben diese Stimme auf eben dieser CompactDisc „nur“ zum Absingen mehr, oder weniger, wichtiger „Diva Classics“ eingesetzt wird: Die Königin ist zurück. In Begleitung eines 10-Track Hofstaats aus Pop -und Soul Hits vergangener Jahrzehnte, die aber allesamt durch hoheitliche Behandlung zu neuen Höhen geführt werden. Beispiel 1: „Rolling In The Deep“, mit vorsichtig verwobener „Aint No Mountain High Enough“ Anspielung. Vielen Dank, Adele, aber Aretha ist nun mal „the real deal“!

1. People
2. Rolling In The Deep (The Aretha Version)
3. Midnight Train To Georgia
4. I Will Survive (The Aretha Version)
5. At Last
6. No One
7. I’m Every Woman/RESPECT
8. Teach Me Tonight
9. Keep Me Hanging On
10. Nothing Compares 2 U

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PRINCE „Art Official Age“ – 3RDEYEGIRL „Plectrumelectrum“ (Warner)

Alles schon geschrieben, gesagt und wiederholt. Seit einigen Tagen gibt´s die multimedial durch´s Land rollende Erkenntnis-Welle, dass vom Prinzen, samt seinem Hofstaat, zwar keine umfangreichen Sound-Revolutionen mehr zu erwarten waren, aber die Rückkehrer Compact-Discs dennoch als durchaus gelungen einzustufen sind. Aha! Kann ich dem noch weitere Aspekte hinzufügen? „Art Official Age“ ist das durchkonstruierte Kunst-Produkt, ein Artist blickt zurück auf sein Schaffen und revitalisiert die wichtigste Momente daraus. Also gibt´s verquaste Sound-Spielereien, innigliche Balladen-Kunst und knackige Funk-Passagen – dazu Ausflüge in allerlei Gefilde oberhalb jeder Kategorisierung. Alles wohl bekannt und gemocht und wer´s immer mochte, der kann ohnehin nicht genug von derart durchlauchtigst gewerkelten Ton-Arbeiten bekommen. So ist er nun mal, unser Prince.
Und er will Spaß, und davon reichlich. Dafür hat er sich in jüngster Zeit ein 3er Mädchen-Ensemble unter dem Titel 3RDEYEGIRL zusammengestellt, mit dem er durch die Lande zieht und ordentlich Gas gibt. Genau mein Fall, also. „Put Another Dime In The Jukebox, Baby!“ Nach dem bewährten Joan Jett Motto gibt´s reichlich Gitarren-Wumms aus der Krachmacherstraße – immer mit dem Sinn für ordentliche Melodieführung, so dass auch Pop-Rocker durchaus Freude empfinden dürfen. Also, Fenster auf, Herzen auf, Pegel auf und ab geht´s ins Paisley-Land.
Womit wir bei einer wichtigen Mitteilung wären. Nein, nicht von Prof. Pirkheimer, sondern direkt aus dem sagenumwobenen Sound-Palast des PRN.
01.10. – 04:30 MEZ – Live aus dem Paisley Park! Die ultimative „Release Party“ und wir sind eingeladen. Via Live-Stream! Toll, nicht wahr? Der nachfolgende Link steht zudem auch noch innerhalb von 24 Stunden nach dem Event zur Verfügung. Dabei sein ist alles.

www.screen.yahoo.com/live/event/prince

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http://www.youtube.com/watch?v=iE6g-jnEhew

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RAY HAYDEN „Do You Want Some Lovin´“ – MARTINE GIRAULT „Revival“ (Soulpersona Raregroove Remix)


Ray Hayden ist Opaz. Seit über 20 Jahren schon. Das „Revival“ war der Start – nach den Vorgaben von Hayden setzte Martine Girault und Hayden damit allerwichtigste 90´s-Groove-Marken, die auch noch in unseren Tagen und Nächten für eine komfortabel gepolsterte Basis gemeinsamer Tanz-Bewegungen sorgen. Nun gibt´s den Frische-Mix zum Thema. Soulpersona griff persönlich in die Regler, umgarnte das Original in behutsamer Manier, konnte so die Magie von Hook & Beat bewahren und obendrein für neuen Schwung sorgen.
Ray selbst bittet in diesen Tagen ebenfalls mit neuer Musik um Aufmerksamkeit. Ein EP namens „Sarethereal“ liegt vor – darauf allerlei neue Tendenzen, aber auch „Do You want Some Lovin“, einem Midtempo-Jam im von uns bevorzugten Opaz-Styling. Hinhören, bitte.

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U-NAM „C’est Le Funk“ (Skytown)

Alles in Bewegung. Gitarrist U-Nam fungiert bereits seit einigen Jahren der ernsthafteste Kandidat, wenn es gilt einen legitimen Nachfolger des George Benson aufzurufen (der ist zwar aktiv, allerdings eher fernab der Sounds & Grooves, für die wir den George besonders schätzen). Hier und jetzt ein weiterer Beleg für die geschmeidigen Gitarrenklänge des Franzosen, der sich in Spielweise und Arrangement auch auf „C´est Le Funk“ immer wieder keck den Benson-Vorgaben nähert, diese gar überholt, weil erneuert und so noch flotter daherkommt. Daneben werden Grüße an Earth, Wind & Fire und sogar Change ausgerichtet, die der U-Nam immer mal wieder zu Rate zieht. Neben ein paar eigener Tunes hat er sich dazu auch eine gut sortierte Auswahl Soul-Klassiker mit ins Sound-Boot geholt – Maze („Can’t Get Over You“) , Chic („City Lights“), Fat Larry´s Band („Act Like You Know“, mit tollem Vokal-Part von Tim Owens) und Keni Burke („Risin´ To The Top“) lassen von sich hören und werde überaus gekonnt in Szene gesetzt. Klingt gut. Zumal es auch auf dem neuen Album die schon bewährte Hochglanz-Produktion zu hören gibt, inklusive reichlich Horn- und String Unterstützung und einer unbändigen Interaktion zwischen den beteiligten Musikanten. Funk, Soul, Jazz – es geht hoch her und das ist gut so.

Info: www.unammusic.com
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REEL PEOPLE „The Remixes“ (Reel People Music)

Die Party geht weiter! Das Reel People Team auf dem Weg ins 2. Jahrzehnt. Gibt es einen besseren Grund für ausgelassene Tanz-Gelage im Takt der Hi-Lites der ersten 10 Jahre? „The Remixes“ sind jetzt komprimiert verfügbar, große Namen, bekannte Hooks, behandelt nach den bewährten Dance-House-Club-Methoden der umtriebigen Briten. Oli Lazarus liefert einen 60-Minuten DJ-Mix für den nächsten Ausflug noch obendrein. Ansonsten gibt´s jetzt ein wenig vom Name-Dropping, sollte als Empfehlung allemal ausreichend sein:

1. Reel People – The Remixes (Mixed by Reel People)
2. Heston – Resign 2 U (Reel People Vocal Mix)
3. The Company – Superstar (Reel People Vocal Mix)
4. Choklate – The Tea (Reel People Rework)
5. Jazztronik – Dentro Mi Alma (Reel People Remix)
6. Tony Momrelle – Fly (Reel People Remix)
7. Rocco feat. Kafele – Dream Cloud (Reel People Remix)
8. Sir Piers feat. Monique Bingham – Fools Got Nothin’ (Reel People Remix)
9. L. Young – I Love My Girl (Reel People Remix)
10. Incognito – Freedom To Love (Reel People Rework)
11. The Layabouts feat. Portia Monique – Do Better (Reel People Vocal Mix)
12. Kloud 9 – So Many Reasons (Reel People Remix)
13. Rasmus Faber feat. Melo – Come With Me (Reel People Remix)
14. Maysa – Runnin’ (Reel People Remix)
15. AAries – Don’t Give It Up (Reel People Rework)
16. Randy Crawford & Joe Sample – Respect Yourself (Reel People Remix)
17. Leon Ware – Work Me (Reel People Remix)
18. Debra Debs – Fizzy Lemonade (Reel People Remix)
19. Muzart – The Party After (Reel People Remix)
20. Deborah Bond – You Are The One (Reel People Vocal Mix)
21. Renn – Nights In Africa (Reel People Remix)
22. BSTC feat. JL – Love It (Reel People Rework)
23. Imaani – Found My Light (Reel People Vocal Mix)
24. Everyday People – Simmer Down (Reel People Remix)
25. Eddy meets Yannah – Reach The Sky (Reel People Remix)

Info: www.reelpeoplemusic.co.uk
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SOUL LOUNGE 11 (Dome)

Einmal gut, immer gut. 3er CD-Box zum Sonder-Spezial-Preis. Inhalt: Über 3 Stunden Soul, Soul, House, Dance und Soul. Höchste Qualitätsstufe, natürlich. Dome Records, die gerade mit fein selektierten VÖ´s von Angela Johnson, Eric Roberson und Jarrod Lawson für Aufmerksamkeit sorgen, beweisen selbstredend auch bei der Zusammenstellung ihrer „Soul Lounge“ Serie zielgenaue Geschmacks-Sicherheit bei Auswahl und Gewichtung des Angebots. Gute Freunde des Hauses (Incognito, Avery Sunshine, Heston, Don-E, Maysa oder Tortured Soul) stellen Hits und mehr zur Verfügung, neue Namen (Louise Golbey) und Leihgaben aus dem Expansion-Lager (Tyrone Lee) oder des Reel People (Tony Teams (Tony Momerelle), sorgen für überraschende Momente und bringen bis dato sträflich unterbewertete Melodien zu Gehör. Sehr gut. Noch besser, dass hier endlich der Alex Lattimore seine Stimme wieder zur Geltung bringt (sein Album ist immer noch ein ein Soul-Jazz-Schatz, „Kissing You“ ein treffliches Teil daraus) und Jarrod Lawson einmal mehr die Besonderheiten seines Schaffens vorstellt. Des weiteren: die Magie stadtbekannter Grooves! Bluey´s „Got To Let My Feelings Show“ leiht sich die Abläufe bei High Fashion – Don-E und sein Männerchor lassen den unwiderstehlichen „Hanging On A String“ Groove aufleben, die 80er immer noch weit vorn! Soul Lounge lohnt sich, auch noch beim 11. Besuch.

Wertung: 8/10
Info: www.domerecords.co.uk
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CHRISTOFFER HIDING „Yes,Higher!“

Aus Schweden. Christoffer Hiding. Seit seinem 11. Lebensjahr auf der R&B Spur. Angespornt von BlackStreet und „No Diggity“, dann unweigerlich bei D´Angelo angekommen und nun auf dem Weg sich selbst in Position zu bringen. Sein Debut weist schon mal den richtigen Weg („Yes, Higher!). Inhaltlich allerdings noch ein wenig unentschlossen, aber mit Potential. „Shine On“ leuchtet allerdings in vielfach gestapelten Farben des Soul mit Tendenz in Richtung neuerer Varianten, dazu ein sehr schöner Jazz-Ton aus der Hörner-Sektion und untendrunter ein strammer Rhythmus. Das geht gut.
Mehr zum Thema hier: www.christofferhiding.com

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