PORTIA MONIQUE „Portia Monique“ (Reel People)

Das Geständnis: „I knew nothing about House music before I began working with Oli…“. Und der Oli Lazarus erwies sich als perfekter Lehrmeister – die Portia Monique als überaus talentiert, beste Voraussetzungen also, um eine der wichtigeren 2014er Platten für Tanz und Spaß zu schaffen. Dabei geht der Produzent weit über sein angestammtes Fachgebiet hinaus – holt die Dame seines Herzens an diversen Sound-Haltestellen ab, um ein umfassendes Dance-Statement zu entwerfen. Disco und Funk, Jazz und Latin, Soul und Pop. House-Music revisited! Schon allein „Ain’t Scared Of You“ reicht aus, um einen Eindruck über die ganze Vielfalt zu erahnen, die die Kombination Monique/Reel People in petto hat. Zudem bieten die luftig angelegten Arrangements ausreichend Raum für jederzeit überraschende Momente, Melodie und Rhythmus passen ohnehin, kurzweilige Unterhaltung ist durchgehend gewährleistet. Derzeit weit oben in der SonicSoul Plattenkiste!

Wertung: 8/10
Info: www.portiamonique.com
Kaufen: itunes

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THE LONGSHOT SESSIONS „Vol. II: Love Life and the Pursuit of Happiness“ (Da-Man)

Dick Fowler und Keith Stewart sind Musicale Ltd. und als solche verantwortlich für die „Longshot Sessions“. So weit, so gut, und umso besser für diejenigen unter der Nutzerschaft, die sich an ihr famoses Soul-Statement aus dem Jahr 2004 erinnern mögen. Unter dem Untertitel „The Soul of R&B“ verbreiteten Dick und Keith ein immer noch gültiges Statement des modernen Chicago-Soul, dem sie nun den 2. Teil folgen lassen. Wieder geht´s um butterweiche Balladen und knackige Midtempo-Stepper, deren Rhythmus-Unterlage alle Möglichkeiten offen lässt. Diverse Vokalisten sorgen für diverse Stimmungslagen – Big Llou sorgte schon im ersten Teil für die essentiellen Barry White-Momente und der Marshall Titus (der übrigens schon seit einiger Zeit in Hamburg lebt) zeigt einmal mehr, dass er zu den unterbewerteten Akteuren des Genres zählt. Klar, nicht jeder Take kommt als Treffer daher – denn auch in Chicago blüht die Schwarz-Musik aus den unterschiedlichsten Indie-Quellen, doch sollte das die Besuchs-Empfehlung nicht einschränken.

Kaufen: cdbaby

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JOEY SOMMERVILLE „Overnight Sensation“ (Jayvox)

Ein Mann spielt Trompete. Gute Wahl. Vor allem auch dann, wenn dem Musiker der Sinn nach Smooth-und Fusions-Jazz steht. Hier kann der Trompeter immer punkten (vor allem, wenn er sich nicht auch zwischendurch am Gesang versucht) , denn Saxofon und Keys klingen in diesem Genre in Überdruss fördernder Manier aus allen Rillen und in immer gleichem Tonfall. Ödnis im Fahrstuhl. Muzak. Zwar bringt auch Joey Sommerville nicht die entscheidende Wende ins Thema, doch gelingt ihm zumindest eine Abfolge von Songs, die zeitweise durchaus die ultraweiche Oberfläche durchbrechen können. Ein wenig vom Funk mit Haaren sorgt für Aufmerksamkeit, Melodien und Arrangements rauschen nicht gleich in den Strudel der Beliebigkeit, sondern verbleiben gern präsent. Wenn dazwischen auch noch die Tugenden dieser Art des Musizieren in „Desire“ zusammengefasst werden, dann kann sich „Overnight Sensation“ durchaus hören lassen.

Info: www.joey-sommerville.com
Kaufen: pledgemusic

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THE REBIRTH „This Is Coming To ?“

Ganz schön munter! Nach jahrelanger Abwesenheit sind The Rebirth wieder da, die einst mit „The Journey In“ für äußerst unterhaltsamen Soul-Funk-Jazz eingestiegen sind. Alles mit der Hand – die sieben Musikanten bevorzugen die direkte Art und schaffen in traditioneller Manier einen stets hoch-aktuelle Organic-Groove. „This Is Coming To?“ zeigt deutlich wo´s langgeht – das neue Album „Being Thru The Eyes of a Child“ steht dann ab 2015 zur gefälligen Verfügung.

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TY STEPHENS „Love Is In The Room“

Ty Stephens! Der Mann gehört natürlich schon seit vielen Jahren ganz an die Spitze der formidablen Soul-Jazz Vokalisten! Immer höchst zuverlässig, wenn es gilt perfektes Entertainment an der Schnittstelle unserer favorisierten Musiken zu schaffen, aber eben auch immer ebenso zuverlässig „underrated“ und unbeachtet. Bedauerlich, vor allem für diejenigen, die sich bei der Auswahl ihrer auralen Unterhaltung auf die vermeintlich „großen “ Namen des Genres verlegen und dabei schnurstracks an den wahren Perlen in Stimme und Stimmung vorbeihören. Hier nun ein weiterer Versuch dem Ty auch hierzulande ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu bescheren – der strikte Uptempo-Dancer „Love Is In The Room“ soll sich auch auf einem schon geraume Zeit in Vorbereitung befindlichen Album namens „Feels So Good“ wiederfinden. Bis dahin ist folgt hier jetzt auch noch der dringende Hinweis für die kommenden Tage (und Nächte) des Herbstes: „Good Love Is Good Medicine!“


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SOUL TOGETHERNESS 2014 (Expansion)

Untertitel: „15 Modern Soul Room Gems“. Dem ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen, außer untenstehender Liste mit den Namen und Taten der beteiligten Personen. Aber für diejenigen unter den Nutzern dieser Seite, die der geradezu legendäre Ruf, den die „Soul Togetherness“ unter den Liebhabern stilvoll-eleganter Soul-Dance-Grooves genießt, bis dato noch nicht erreicht hat, sei gesagt, dass die Herren Richard Searling und Ralph Tee alljährlich im Oktober die wirklich wichtigen Beatz des Jahres aufrufen. Selbstredend immer unter dem Siegel der Expansion-Geschmacksgarantie! Also gibt´s wohlsortierte Dancer, immer auf der erwachsenen Seite des Lebens und immer reduziert auf das Level, für das die Leute den Begriff „Luxury Soul“ für passend erachten. Unsere Favoriten in diesem Jahr sind übrigens Paul Johnson, Vince Garcia, Tracy Hamlin, Tyrone Lee und….

1. Better Than This (Soul Talk Remix) – Paul Johnson
2. Shine – Lalah Hathaway & DivaGeek
3. No Worries – Noel Gourdin
4. So Be It (Soul Talk Remix) – Lisa Stansfield
5. Future Teller – Joe
6. Praying For Rain – Vince Garcia
7. I Can’t Let This Good Thing Get Away – Linda Clifford
8. London Skies (Soul Talk Remix) – Glen Goldsmith
9. Listen (Drizabone Remix) – Soulutions
10. Harriet Jones (Cool Million Remix) – Eric Benét
11. Never Too Much – Tracy Hamlin
12. Thinking About You – J. Holiday
13. Superstar (Reel People Vocal Mix) – The Company
14. Ready For Your Love (Dj Spen’s Downtempo Soul Mix) – Neil Pierce feat. Vanessa Freeman
15. Get My Life Back (Galactic Soul Mix) – Tyrone Lee

Wertung: 8/10
Info: www.expansionrecords.com
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THE BRAND NEW HEAVIES „Sweet Freaks“ (Edel)

BNH, der 10. Teil. Und frisch, frank und frei, in gewohnter Manier, in gewohnter Qualität. Daher ohne Einschränkung eine Empfehlung wert, wenn es gilt die Beats mit Verve und Chuzpe auf die Tanzböden dieser Welt zu werfen. Bekanntermaßen zählte das Quartett (Jan Kincaid, Simon Bartholomew, Andrew Levy plus aktuell Vokal-Dame Dawn Joseph) einst zu den Verwendern des grummeligen Acid Jazz, um dann irgendwann zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Soul, Funk, Disco und Pop in Sound-Union einen vielfach höheren Spaßfaktor in sich tragen. Gut für die Band, noch besser für uns. Denn auch auf „Sweet Freaks“ gelingt der stets munteren Vierer-Band ein kurzweilig konzipierter 11er Rat für Spaß und Tanz (zeitgemäß angereichert mit tw. deutlichen Chic-Referenzen), dessen Beatz direkt in Mark und Bein gehen, während die darüber geflügelten Melodielinien jeder Charts-Show die Krone aufsetzen würden. Das passt und hat Luft.

Wertung: 7/10
Info: www.thebrandnewheavies.net
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TIMOTHY BLOOM „Stand In The Way (Of My Love)“

Natürlich wissen wir alles über Timothy Bloom. Oder zeigte er uns im „Til The End Of Time“ Video doch nur die äußere Hülle in elegantem Schwarz-Weiß? „Call Me Diverse…“ ruft er denjenigen zu, die immer in Kategorien denken und die nun mit dem bevorstehenden Debut-Album in Erklärungsnöte kommen dürften. Mehr zum Album zu gegebener Zeit – vorab sollten wir uns einem weiterem Musik-Film widmen. Timothy auf der Straße des gepflegten R&B, wohl sortiert, auf kraftvollem Midtempo-Beat mit allgegenwärtiger Piano-Begleitung und von uns für gut befunden. Als Co-Star wirkt übrigens Herbie Hancock mit, der in väterlicher Weisheit dem verwirrten Sohn den rechten Weg zur Liebe weist. Ansehen!

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KENYA „Wednesday Girl“

„Montag, Dienstag, Mittwoch…“ – gute Gelegenheit an Daliah Lavi zu erinnern, die einst die Wochentage in schönster Manier in ihren „Wann kommst du?“ Super-Hit einbauen ließ. Aber eigentlich geht´s heute natürlich um Kenya, die uns in jüngster Zeit mittels einer ultra-feinen Version von Michael J´s „I Cant´ Help It“ und einer nicht minder besselten Zusammenarbeit mit den Kloud9 Brüdern auf ihr bevorstehendes Album „My Own Skin“ einstimmen konnte. „Wednesday Girl“ ist nun ein weitere Auszug daraus – abgeklärt, unterkühlt, zwischen Nu-Soul mit Jazz, so kommt uns Kenya unter Führung von Khari Cabral entgegen, um dann unvermittelt die Zügel zu lockern. Der hier vorliegende „Radio Edit“ zeigt übrigens nur die Spitze vom Eisberg – ein weiterer Grund sich auf das für Anfang 2015 geplante Album mit Freude vorzubereiten.

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FLYING LOTUS „You´re Dead“ (Warp)

Humpty Dumpty oder das bedeutendste Musik-Geschehen dieser Saison? Kunst oder kann das weg? Flying Lotus ist alles und nichts. Jeder sieht seinen eigenen Film beim Abhören der Lotus´schen Sound-Wanderungen, jeder schafft sich eigene Erkenntnisse, begegnet wohl bekannten Geräuschen und neuen Fusionen und findet inmitten der unüberschaubaren Ideen seine ganz persönliche Insel der Glückseligkeit. Dann also los! Dem Vernehmen nach hat sich der Musikant auf seinem neuen Werk dem Jazz zugewandt – und tatsächlich findet der geneigte Hörer reichlich Passagen, in denen die beteiligten Instrumente in bester Jazz-Manier einer ganz eigenen Nicht-Regel folgen. Der Rhythmus saust, die Hörner dudeln und alle anderen stimmen ein. Irgendwo in Anlehnung spiritueller Jazz-Gedanken der frühen 70er, vielleicht. Dazwischen Phasen der Ruhe und der inneren Einkehr, dann wieder Hip und Hop und unvermitteltes Aufbrechen in Richtung des freidenkenden Musikantentums. Das ist durchaus anregend, aufregend, spannend, folgt offenbar auch einer höheren Ordnung, rauscht dann aber wegen fehlender Marksteine direkt in den offenen Ozean der Rhythmen und Klänge. Also: zurück auf Anfang.

Info: youre-dead
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