4 – 4 THE WEEKEND mit THOSE GUYS FROM ATHENS „Enjoy Your Life“ – TEDDY DOUGLAS ft. RICHARD BURTON „Don’t Leave Me This Way“ – JAY NEMOR ELECTRIFIED „Unfinished Sympathy“ & KURT ELLING „Endless Lawns“


Auf die Mischung kommt es an. Das gilt insbesondere natürlich auch für ein zufriedenstellendes Wochenende. Das Unterhaltungs-Programm möglichst kurzweilig, mit passablen Ruhepolen und einer weiten Auswahl aus Kultur, Sport und Spannung. Oder so. Selbstverständlich trägt auch eine dem jeweiligen Anlaß angemessene Wetterlage zur Gut-Stimmung bei. Nebenbei, aber trotzdem stets entscheidend – der Soundtrack für Tag und Nacht, und den dazwischenliegenden Zuständen. Für dieses Wochenende empfiehlt sich eine Mischung aus diversen Soulful-Grooves, die ganz sicher jegliche Soul-Jazz-Stimmungskurve ganz locker nehmen.
Those Guys From Athens. DJ Snatch und Blacksoul sind die beiden Jungs aus der Provinz Attika, die Seit der Jahrtausendwende in schönster Regelmäßigkeit für ganz ausgeruhte Dance-Grooves sorgen. Entweder mit Eigen-Kreationen (wie zuletzt „Done Me Wrong“, gemeinsam mit Dim Zach), oder eben mit sorgfältig ausgewählten Edits und Auf-Mischungen mehr, oder speziell auch weniger, bekannter Soul-Perlen aus den DJ-Archiven. Das aktuelle Edit-Trio nennt sich „Enjoy Your Life“ und bringt eben genau drei ganz exakt aufgemöbelte Tanz-Nummern (u.a. von Oby Onyioha oder Johnny Adams) auf den modernen Tanzboden. Beste Launigkeit garantiert.
Tery Douglas. Feat. Richard Burton. Es gibt immer ein großes Hallo, wenn zwischen den vermeintlichen Hits der Jetzt-Zeit ein Standard-Gassenhauer der Soul-Historie durch die Club-Nacht schneidet. Und „Don’t Leave Me This Way“ geht immer – im Original, mit Thelma Houston, oder aber eben auch als ultra-frische SoulHouse Version, die gerade unter Anleitung des Teddy Douglas (seines Zeichens einer der Basement Boy aus Baltimore) entstanden ist. Richard Burton trifft dazu den richtigen Ton, die Beatz rollen wie auf Schienen, dem aufkommenden Bewegungsdrang ist unbeding nachzukommen.
Jay Nemor Electrified. SonicSoul Favorit mit neuem Album. Die ganze Show liegt seit heute unter dem Titel „Alive“ zur Abholung bereit. Mehr zum Album später – als Stimmungs-Macher geht heute erst einmal „Unfinished Sympathy“ an den Start, ein dynamisch aufdrehendes Cover des Massive (Attack) Originals von 1991. Ein Groove, aus dem es kein Entrinnen gibt – dazu ein vollmundiges Arrangement mit entscheidendem Nachdruck und mittendrin die Stimme des Jay, dessen stoisch-überlegener Ton jedwede Botschaft treffend überträgt. Eingespielt in Italien für das Teslagroove Label des Alberto Zanini, der auch weite Teile der Produktion übernahm.
Kurt Elling. Bald in Super Blue. Gemeinsam mit Charlie Hunter, DJ Harrison und Corey Fonville auf der Suche nach der blauen Blume? Eher nicht, stehen doch diese Herren für filigranstes Gitarrenspiel zwischen Blues und Jazz und eben auch für fundamentalen Jazz-Funk unter hippen Hop Einfluss. Kurt bleibt natürlich Kurt – und seine so überaus edler Vokal-Kunst hält auch dieser Sound-Veränderung makellos stand. Und während die Jungs aus Athen, Baltimore und Italien sich um die Bearbeitung gültiger Musiken aus fremder Feder verdient machen, läßt uns der Herr Elling eine seiner Einspielungen für das „The Questions“ Album auf neuer Rhythmus-Spur daherkommen. Ein ruhiger Blick über eine weitläufige Grünfläche – ein Sonnntag im Halbschatten des Stadtparks. Schön so.

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