4 – 4 THE (SOUL) WEEKEND mit SIERRA SELLERS „Lonely Feels“, SHERREE PATRICE „Tell Me Sumth’n“, DANNY B. LIVE „Track Meet“ & DALLAS TAMAIRA „Spider“

Wochenende – und „the same procedure as usual“. Eben nicht. Vier gewinnt – das Prinzip bleibt, der Inhalt wird dem aktuellen Gemüts-Zustand angepasst. Und nachdem wir uns schon am Freitag mit des Spezialitäten des Joao Donato und Tony Allen vergnügt hatten, machen wir jetzt mal ganz auf Soul – und dem, was wir dafür halten.
Sierra Sellers. Neuer Name (für uns zumindest). Aus Pittsburgh. Und dortselbst bereits unter Beobachtung, hauptsächlich begründet durch eine Debut-EP namens „Ophelia“, deren musikalischen Wert sie aber durch die neue „Lonely Feels“ Single locker toppt. Ganz bequemer Beat unter simmernder Spannung und ganz dezentem Jazz-Einfluss. Dazu eine Stimme mit Wirkung. Die Sierra steht ab jetzt auch auf unserem Zettel.
Sherree Patrice. Eine scheinbar unendlich lange Star-Liste ziert ihren Lebenslauf – darunter die Namen von Whitney Houston, Chaka Khan, Carlos Santana oder Michael Bublé. Hits und vergoldete Songs, dazu Erfahrungen jedweder Art, die nunmehr dazu geführt haben, dass die Sheree jetzt ernst macht. Mit ihrem Solo-Auftritt. Und „Tell Me Sumth’n“ zeigt wie’s geht: Ein Synthie Bass-Groove, der direkt aus dem Joe & Gino V. Studio-Archiv stibitzt sein könnte und sich mit unterlegtem Latin-Schwof unwiderstehlich in Richtung Ziel rollt – dazu eine überzeugene Sherree Patrice, die ihre stimmliche Präsenz vollends in die Waagschale wirft. Erzähl uns demnächst ein wenig mehr davon, ok?
Danny B Live. Wahrscheinlich liegt’s daran, dass wir schon vor geraumer Zeit den Überblick über die unentwegt sprudelnden Indie-Soul-Quellen verloren haben, dass uns auch der Name Danny B Live bis dato eher unbekannt erscheint. Sicher ein weiterer unserer Fehler, für den wir um Nachsicht bitten. Wie gut, dass uns der Danny mittels seinem „Track Meet“ einen ganz feinen Midtempo-Schwinger an die Seite stellt, der jedwede Diskussion über die Wertigkeit des Indie-Musik-Geschehens umgehend verstummen lässt. Klassicher Groove, solide Soul-Vocals dazu eine rundlaufende Hookline, aus deren Wirkungskreis man/frau sich kaum entfernen kann. En Album gibt’s dazu dem Vernehmen nach auch schon.
Dallas Tamaira. Aus Neuseeland, aber mit Fat Freddy’s Drop eher ein Weltreisender. Sowohl räumlich, als auch in Bezug auf die weitreichenden Sound- und Groove-Ausflüge, für die die Band allseits bekannt ist. Dann Covid-19, Lockdown in Wellington, Zeit für sich und die eigene Musik. Die „Spider“ ist nun der zweite Song, der uns als Ergebnis eines kreativen Prozesses unter ungewohnten Umständen zu Ohren kommt. „Slow-Soul“ und wir schießen uns der Kategorisierung des Artisten an. Der Beat mit Kraft, aber in zurückhaltender Fast-Ruhestellung – dazu ein Zierrat von Gitarre und darunter aktivem Bass, sowie diversen Tasten. Rundherum natürlich die Stimme des Dallas – entweder direkt im Fokus, oder drumherum schwebend. Mal sehen, was noch kommt und ab wann (und ob überhaupt) er wieder als Joe Dukie die FFD-Gemeinschaft über die Bühnen dieser Welt führen wird.

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