IN BETWEEN SOUL & JAZZ: STEPHANIE LOTTERMOSER „Hamburg“ – RICKY PETERSON & THE PETERSON BROTHERS „Under The Radar“


Leoparden küßt man nicht! Cary Grant, der Unvergleichliche, konnte bereits anno 1939 (gemeinsam mit der ebenso unvergleichlichen Katherine Hepburn) einn überaus unterhaltsames Lied dazu anstimmen, dem wir uns bis heute unwidersprochen anschließen. Denn entweder belassen wir den Panthera Pardus in ihrem natürlichen Lebensraum, oder befördern diese schnurstracks in unser Musik-Abspielgerät – jedenfalls immer dann, wenn uns eine Neuheit aus dem Leopard unterkommt. Das war jetzt ein wenig weit hergeholt, aber immerhin.
Die Familie Peterson gehört zur Musiker-Szenerie von Minneapolis, wie die Farbe „Purple“. Nur eben stets ein wenig „Under The Radar“. Sicher wird das auch das gemeinsame Album der Brüder-Schar nicht ändern, dass unter Anleitung des Ricky Peterson unlängst eingespielt wurde. Mit am Produktionspult saß übrigens Ben Sidran, mit dem die Petersons ebenfalls regelmäßig zusammengerarbeitet haben. Viel Erfahrung am Platz, viel Kompetenz an den Instrumenten und reichlich Sachverstand, wenn es darum geht handgemachte Soul/RnB/Funk/Jazz Grooves mit der nötigen Patina auszustatten. Dabei stets entspannt und mit größter Selbstverständlichkeit am Werk. Retro-Charme in jedem Takt, der von Bruder Rickys großer Hammond stets wohlwollend aufgenommen wird und sich stets in allgemeiner Übereinstimmung zu einem überaus bequemen Groove-Jam zusammenfindet. Männer im besten Alter spielen genau das, was ihnen die größte Freude bereitet.
Am Tenor-Saxofon: Stephanie Lottermoser. „Hamburg“ nennt sie ihr neues Album. Ein durch und durch überraschendes Ding. Zunächst müssen wir gestehen, dass uns die Stephanie bis zum heutigen Tag noch nicht bekannt war – ein nahezu unentschuldbarer Fauxpax, wenn wir von der Qualität der neuen Musiken auf ihr bisheriges Wirken schließen. Gleich zum Einstieg macht sie mittels des „Cory“ klar, dass es ihr hierbei eben nicht um die befürchteten sog. Smooth-Jazz-Tonfolgen geht, sondern um blitzblanken Jazz-Funk von großer Intensität. Der Beat stimmt, die Arrangements sind flexibel, die Soli überaus spannend und weitläufig und alles zusammen sorgt für durchgehende Freude beim Abhören.

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