JOE ARMON-JONES „Turn To Clear View“ (Brownswood)

Schmelztiegel. Natürlich aus London, der Stadt, dessen Musikerschaft man jetzt schon seit geraumer Zeit den umfänglich-freiesten Umgang mit dem Oberbegriff „Jazz“ nachsagt. Und überall, wo nur ansatzhalber mit dem Jazz musiziert wird, ist natürlich das Besondere zu erwarten. Und wenn nicht, dann fehlt´s sicher nur an den intellektuellen Möglichkeiten. Sei’s drum. Der Joe Armon-Jones ist sicher ganz vorn mit dabei, wenn es gilt irgendwelche losen Sound-Enden in irgendeiner Form miteinander zu verbinden. Sein Ezra Collective gilt jedenfalls als sicherer Nu-London-Jazz Fall und er selbst als Musiker, der für seinen ideenreichen Schaffensdrang den Solo-Kanal benötigt. „To Turn A Clear View“ ist randvoll mit allerlei Fusion, Idee und Experiment. Fast schon übervoll. Kaum ein Genre (neuer Soul, alter Jazz, irgendein HipHop usw.) bleibt ungehört am Wegesrand, kaum ein Ton bleibt ungespielt. Also ist für einen wirklichen „clear view“ konzentriertes Hören angesagt, wenn die wahren Schätze innerhalb dieses 8-teiligen Song-Konglomerats gehoben werden sollen. Garantiert ist, dass sich irgendwo genau die Passage aufhält, die ihr gerade jetzt hören wolltet. Uns geht derzeit schon gleich am Eingang das Herz auf – „Try Walk With Me“, dass die Stimme von Asheber hören lässt, gibt uns eine Art bowie-eske „BlackStar“ Vorstellung – aber morgen ist ein anderer Tag.

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