VICTOR FIELDS „The Lou Rawls Project“ (Regina Records)

Victor Fields singt Lou Rawls. Nicht interessiert, weil das Absingen irgendwelcher „Songbooks“ schon seit Jahren in jeweder Weise ohne Inspiration und Spannung abgehalten wird? Kann ich nachvollziehen. Aber, Obacht! Hier gibt Victor den Lou, bleibt dabei nicht an der glänzenden Oberfläche und gefällt sich nicht in der Pose des gut-gestimmten Nach-Sängers, sondern spürt die Inhalte, den Geist und die Inspiration. Und – erst durch die Darstellungen, die uns Victor, sein Team (Produzent und Gitarrist Chris Camozzi, Nelson Braxton, Sundra Manning…) von den Hits (und vergessenen Perlen) aus dem Repertoire des Herrn Rawls liefert, werden die Songs überhaupt erst interessant. “You’ll Never Find Another Love Like Mine”, und ähnliche Standards, konnten mich nie erreichen und erwachen erst jetzt zu voller Blüte. Verständlich? Egal, „The Lou Rawls Project“ bringt zehn wissend zusammengestellte Songs aus verschiedenen Perioden der Karriere dieses Herrn – von dem 1962 erschienenen “(I’d Rather Drink) Muddy Water” (selbstverständlich mit dezent aufgetragener Blues-Fasson) bis hin zu den Gamble & Huff Chart-Toppern der späten 70er. Dazwischen kommt uns gar das „Girl From Ipanema“ in einer flotten Soul-Jazz Variante entgegen und am Ende gibt´s mit „Groovy People“ (ebenfalls aus dem Hause Gamble & Huff) einen dieser aufgedrehten Happy-Go-Lucky Dancer. Victor Fields, einst vom Lou selbst als „Man with the golden Voice“ geadelt, stellt seine Stimme unaufdringlich und in Best-Manier in den Mittelpunkt des Geschehens – drumherum spielen sich elegant arrangierte Musiker in warmtönend-weichen Dezent-Jazz Ambiente perfekte Soul-Bälle zu. Das hat Stil und Klasse.

Wertung: 8/10
Info: www.victorfields.com
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