Alles so schön hier. Jeder Ton sitzt an der dafür vorgesehenen Position, jede Bewegung ist auf zurückhaltende Eleganz angelegt. In den wirklich guten Momenten ihres zweiten Albums erreicht die Douyé die große Klasse diverser Soul-Jazz Größen – in überlegenem Styling führt uns die Dame dann durch die Welten zwischen Maysa Leak und Sadé Adu. „Til´The Morning Comes“, „Man Enough“ oder „With You“ halten jedwedem Vergleich stand und sollten in keinem auf gepflegte Unterhaltung wertlegenden Haushalt fehlen. Für das perfekte Sound-Wohlfühl-Ambiente sorgen handverlesene Musikanten (Phillipe Saisse, Rick Braun, Eric Marienthal oder Ricky Lawson auf einer seiner letzten Aufnahmen) und Ray Bardani, der einmal mehr für das ultra-perfekte Finish verantwortlich zeichnet. Alles gut also? Fast – denn Terry Shaddick, in dessen Lebenslauf die Erschaffung von Olivia Newton-Johns 80er Disco-Pop Schwanks „Physical“ die Poll-Position inne hat, führt als Song-Schreiber die ansonsten so geschmackssichere Lady auch ein paar Mal auf´s Schmoozie-Glatteis – ein Untergrund, der ihren Fähigkeiten kaum gerecht werden kann. Was tun? Einmal kurz ab-schütteln und dann ab zum Tanz – der Titeltrack bietet dazu eine 6-minütige Fela Kuti Hommage und rückt damit die Dinge wieder ordentlich gerade.
Wertung: 8/10
Info: www.douyetheartist.com
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