CARMICHAEL MUSICLOVER „Pot Of Gold“

„Grown Folks Lullabies“. Absoulut Old-School. Exakt die Dosis unverschnittener Soul-Musiken, die in unseren Tagen und Nächten mehr und mehr ins Hintertreffen gerät. Selbstredend ein grober Fehler, der nun aber mit dem sofortigen Genuß des hier zu empfehlenden „Pot Of Gold“ wieder korrigiert werden kann. Carmichael, der auch den MusicLover gibt, ist seit Jahren als Garant für vollmundig-abgerundete Soul-Stücke unterwegs, in denen er die immer wieder gern gehörten Geschichten über Liebe, Last und Lust erzählt – natürlich innerhalb eines rundum wertigen Song-Ambientes aus gepflegter Melodie und Wohlfühl-Produktion. Ein Soul-Fels in der Brandung.

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SNARKY PUPPY „Family Dinner“ (Ropeadope)

Was ist Snarky Puppy? Bevor wir uns an dieser Stelle in umständliche, aber letztendlich ohnehin nur hilflose, Umschreibungen bemühen, lassen wir die Band höchstselbst den Vortritt: „A collective of Musicians in Dallas and New York City playing an infectious mixture of Jazz, Funk, and World Music. Music to move the Brain and Booty“. Damit ist wahrlich alles gesagt – die 9 Musikanten, die ein gewisser Michael League um sich geschart hat, brennen in unkontrollierbarer Folge diverse Sound-Feuerwerke ab, die jedwede Spielart zwischen Jazz und Südstaaten-Rock locker umschließen. Live, und in Farbe, wirken Snarky Puppy immer mit besonderer Nachhaltigkeit. Daher kommt es uns gerade recht, dass ihre Einladung zum „Family Dinner“ ein vor kleiner Kulisse eingespieltes Direkt-Erlebnis dokumentiert, dem u.a. die unvergleichliche Lalah Hathaway, N´Dambi, Shayna Steele und Chantay Cann die Ehre geben. Bitte anschnallen – und los!

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SOLA ROSA „Low And Behold, High And Beyond“ (Agogo)

Es ist nie zu spät! Das gilt hier und jetzt für die Entdeckung von Andrew Spraggon, der als Sola Rosa seit Jahren die neuseeländischen Tänzer in Bewegung hält – selbstredend auch auf den besseren Tanzflächen außerhalb der Inseln und demnächst auch bei euch. „Low And Behold…“ ist bereits seit einiger Zeit verfügbar, aber in unseren Breitengraden erst jetzt in den Regalen. Natürlich haben die Grooves & Beatz keinen Deut ihres markanten Frischegrads eingebüßt – Spraggon und seine Mitmacher führen gekonnt durch eine Vielzahl überaus knackiger Dancer, die ihre Inspiration aus diversen Schwarz-Musik-Quellen beziehen. Funk und Soul, eine Spur vom Hip-Hop und gelegentlich ein Verweis in Richtung Jamaica. Die Band agiert vielschichtig und flexibel, davor eine schar kompetenter Gäste (Oliver Daysoul, Miles Bonny, L.A. Mitchell, Spikey Tee, Ned Worboys) die sich das Mikrofon munter weiterreichen und immer für ausreichend Soul-Strahlkraft sorgen können. Übrigens – Andrew Spraggon bringt die Sola Rosa Show im November auch auf deutsche Bühnen.
Info: www.solarosa.com
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THE FOREIGN EXCHANGE „Love In Flying Colors“ (+FE)

The Foreign Exchange – die neue Folge des gemeinsamen Schaffens von Phonte und Nicolay startet am 24.09. – ein fixes Datum, wenn es gilt bezüglich Hip-Hop-New-Soul auf dem allerneuesten Stand zu bleiben. Natürlich längst eine allgemein gültige Tatsache, daher hier nur der Hinweis, dass als Gäste Carmen Rodgers, Sy Smith, Eric Roberson, Zo!, Jeanne Jolie und Carlitta Durand maßgeblich am Gelingen von „Love In Flying Colors“ beitragen konnten – Empfehlung selbstredend.

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TASHA`S WORLD „Blck Gld“ (Tasha´s World)

Gerade erst konnte uns Giovanca („How Does It Feel?“) ein weiteres Mal davon überzeugen, dass die wertigen Schwarz-Musiken oft genug ganz in unserer Nähe ihren Ursprung haben – da finden wir auch schon einen weiteren Beleg dafür, dass Holland offenbar beste Voraussetzungen für derartiges Schaffen bietet. Natasha Slagtand gibt sich als Tasha´s World zu erkennen und ist als solche schon seit etlichen Jahren fester Bestandteil der neuen Euro-Soul-Szenerie. Nun also ein drittes Album – ein überaus variabler Überblick über den aktuellen Stand der Dinge: frischer R&B mit Hip-Hoppen, leichtfüßige Kontinental-Disco Variationen, große Gefühligkeiten, dezente Jazz-Einlagen und gepflegte Bossa-Erfahrungen. Zusammengehalten von Natashas Talent für kurzweilige Melodien und einer gewissen Unaufdringlichkeit, die dafür sorgt, dass die Qualitäten aus Tasha´s World nur deren Erschließung langfristig nachwirken können.
Info: www.tashasworld.nl
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KRISTIN ASBJORNSEN „I´ll Meet You In The Morning“ (Emarcy)

Karge Sound-Landschaften, Reduktion auf das Wesentliche, Kristin Asbjornson. Die Norwegerin schließt mit ihrem neuen Album an ihr 2006er Debut an, denn auch für „I´ll Meet You…“ kommen Spirituals und Gospels aus einem ganz besonderen Songbook zum Vortrag. Ein Erbstück, dass ihr die 1990 verstorbene, aus Chicago stammende schwarze Sängerin Ruth Reese überlassen hatte. Eine zurückhaltend agierendes Quartett, Kristin Asbjornsen mit Seele und Inbrunst. Ernst. Melancholisch. Der tönende November.
Info: www.kristinasbjornsen.com
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Auf Tour im Oktober:
25.10 Zeche Carl, Essen
27.10. Burghof, Lörrach
29.10. Unterfahrt, Munich
30.10. Stadtgarden/Cologne
10.11. A-Trane/Berlin

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GIOVANCA „How Does It Feel“

Giovanca startet. Von ihrer niederländischen Heimat-Basis wird sie alsbald ihre dritte Compact-Disc in die Umlaufbahn schicken. „Satellite Love“ ist das Album benannt – auf dessen musikalisches Angebot bereitet sie uns mittels „How Does It Feel“ vor, einem äußerst entspannten Midtempo-Floater mit freudespendender Old-School Jazz-Funk Note. Der Countdown läuft.

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TIMOTHA LANAE „Red“ (Savannah Street)

Was lange währt, wird endlich gut. Im hier vorliegenden Fall sogar weit mehr, als nur „gut“. Timotha Lanae nahm sich Zeit, viel Zeit, um die Dinge, die ihre musikalische Visitenkarte werden sollte, reifen zu lassen. Vierzig Monate und mehr mußten vergehen, um „Red“ genau in dem von ihr gewünschten ganz besonders roten Farbton entstehen zu lassen. Wir gut, denn nun dürfen wir uns über eine der umfassendsten Schwarz-Musik Revuen dieses Jahrgangs freuen. Timotha höchstselbst beschreibt das musikalische Oevre im einleitenden „Smooth Music“ wie folgt: “A touch of Jazz, R&B, Soul and Hip Hop, too – I mix these things together and make my grooves“- So einfach sind die Dinge, vor allem dann, wenn man mit den einzelnen Ingredenzien derart geschickt umzugehen vermag, wie es diese Frau tut. Entfernt, aber immer näher kommend, ereilen uns Erinnerungen an Bernadette Cooper, die es in den 80ern vermochte den scheinbar fixierten R&B Routen jederzeit überraschende Zweigungen anzudocken – tolle Produktionen (natürlich immer sträflich unterbewertet, wie das „Madame X“ Album) säumten ihren Weg und die Timotha schließt hier und heute locker auf. Auf straffer Rhythmus-Basis, und unterstützt von einer illustren Musikantenschar, startet sie ihre Tour, auf der sie uns über jedweden Stock und Stein zwischen knackigem Minneapolis-Beatz und hochmodernen, Staub aufwirbelnden, Interpretationen aus der Classic-Jazz-Abteilung führt. Dazwischen immer wieder Momente verführerischer Ruhe, in denen wir auf einer Welle selbst entworfener Songs (deren Qualität selbstredend aktuelle Tage und Nächte überdauern wird) die eigentlich wichtigen Dinge zwischen Himmel und Erde verabreicht bekommen. Alles drin, alles dran, alles „Red“!
Musik: „My Man“ bei Soundcloud
Wertung: 9/10
Info: www.timothalanae.com
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KENYA SOULSINGER „Love You To Life“

Schon da! Gerade erst durften wir Kenya SoulSinger durch ihren „Sunny Day“ begleiten, da möchte sie uns auch schon mit einem gut gefüllten Album namens „Love You To Life“ einen weiteren Gefallen tun. Animiert durch Produzent Spyda „The Wise Musician“ bestätigt sie sich als die beste Wahl, wenn es gilt den R&B Status des aktuellen Jahrgangs musikalisch zu belegen. Wie sagen „danke“ und berichten demnächst weiter.

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DERRICK HODGE „Live Today“ (Blue Note)

Ein Mann, ein Bass, dazu beste Referenzen zwischen tagesaktuellem Jazz und zeitlosem Soul. Derrick Hodge spielt den Vier-Saiter für Robert Glasper und fungiert für Maxwell als Musical Director seiner Live-Aktionen – dazu Jazz-Jazz mit Terrence Blanchard oder neuer Soul mit Jill Scott. Eine durchaus illustre Gilde, nicht wahr? „Live Today“ bringt die gesammelten Erfahrungen und Eindrücke des Derrick Hodge nun komprimiert zu Gehör – sicher geführt auf einem Untergrund aus Jazz, der es jederzeit und gern erlaubt weite Bögen durch und über diverse Sounds und Stile zu schlagen. Dort eine Erinnerung an Weather Report und Mahavishnu, hier eine Begegnung mit Hip und Hop und weiter hinten die Rückschau auf die eigenen Vergangenheit mittels Gospel und Marsch-Kapelle. Diverse Gäste (der Rap-Geselle Common, der Grenzüberschreiter Robert Glasper, der Sound-Maler James Poyser usw.) zeichnen für entsprechend kompetente Begleitung verantworlich – dazu sorgen die Beigaben eines beherrscht eingesetzten Streicher-Quartetts durch weitere Klangfarben für flankierende Maßnahmen, innerhalb derer selbst einer einsam bedienten Akustik-Gitarre verdiente Aufmerksamkeit zuteil wird. Blühende Landschaften aus Derivaten des Jazz.
Wertung: 8/10
Info: www.music.derrickhodge.com
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