BRANDON WILLIAMS „The Love Factor“ (BWilliamsMusic)

Achtung: Kunst! Kommt von Können – und mit Liebe dazu. Brandon Williams ist Musiker, Produzent, Arrangeur und umfassend in Liebe mit den Dingen, die er tut. „The Love Factor“ ist sein zweites Album unter eigenem Namen (den wir ansonsten im Zusammenhang mit allerlei Musiken zwischen Vickie Winans und Leon Ware kennen sollten) und natürlich vollumfänglich ein Soul-Kind der Liebe. Williams selbst führt die Oberaufsicht innerhalb des umfassend ziselierten Musikgeschehens, führt die losen Fäden der von wohligem Schönklang gesprägten Sound-Modelle zu einem höheren Ganzen, das nach jahrelanger Feinarbeit nunmehr in Vollendung erklingt. Brandon Williams als Sound-Architekt, dessen verschachtelte Arrangements fernab von alltäglichem Soul-Jazz unbedingt nach intensiverem Hören verlangen. Kurz, knapp und knackig funktioniert nicht mit den hier im Angebot befindlichen Liebes-Dingen. Der Artist verlangt danach, dass man sich auf seine Kunst einlässt. Traumwandelnde Streicher-Kaskaden an allen Ecken und Enden, sanftmütige Tonfolgen dazu und immer wieder diese sorgfältig aufeinenander aufbauenden Stimmen (u.a. von Paula Champion, Alex Isley, Brian McKnight, Eric Roberson, Joe Porè…), die sich in hörbarer Zuneigung schließlich miteinander verbinden. Kaum Zeit und Raum, um aus dem großangelegten Zuckerbäcker-Werk einen flotteren Aus-Beat zu erhaschen – einzig Eric Roberson bietet mit „Don’t Give Up On Love“ eine brauchbare Mit-Groove-Gelegenheit an, die der Matt Cusson mit „In Their Shoes“ auch noch knapp erreicht. Also, besser auf jedewede Eile und Hast verzichten, die Unbilden des Alltags abstreifen und stattdessen mit den auralen Freuden des „Love Factor“ die Dinge schweigend genießen.
Einen unvollständigen Eindruck dazu gibt’s vorerst nur hier – das komplette Album dann ab dem 13. September.

Dieser Beitrag wurde unter Reviews, Grooves & Beaz, ... and beyond abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.