CHRISSIE HYNDE with THE VALVE BONE WOE ENSEMBLE „Valve Bone Woe“ (BMG)

Das Vorspiel war ausgiebig. Nach und nach immer mal wieder ein neuer Song, aus einem Album, das mit Fug und Recht als Überraschung gelten darf. Und zwar im positiven Sinn des Worte. Chrissie Hynde macht sich 14 Songs zu ihren eigenen – 14 Melodien, die es irgendwann und irgendwo schon zu hören gab. In den unterschiedlichsten Zusammenhängen, zu anderen Zeiten an anderen Orten. Hier kommen sie nun zusammen, als ob es die natürlichste Sache der Welt ist. Selbstredend ein Verdienst der Chrissie, aber eben auch dieses famosen Ensembles, das sich „Valve Bone Woe“ nennt (dem Vernehmem nach eine Art von Haiku – aha!) und dem es auf besondere Art gelingt, Lied und Interpretin in eine breitkrempigen Komfort-Soundmantel zu hüllen, unter dessen Streicher-Himmel modernste Sound-Formen ein geglücktes Stelldichein geben. Sicher Jazz, aber auch ver-dubbte Blüten, rostige Blues-Nägel oder frankophiler Charme. Und wem es gelingt dem David Bowie die „Wild Is The Wind“ Rosen zu reichen, dem ist schon allein aus diesem Grund ein tolles Album gelungen. Oder vielmehr ein Gesamt-Kunstwerk, das zu jedem Song auch noch das passende Gemälde in Öl aus der Hynde’schen Pinselführung anbietet.

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