MILES DAVIS „Rubberband“ (Rhino)

Aus dem Jazz-Keller. Frisch auf den Platten-Teller. John Coltrane konnte es nicht verhindern, der Charles Mingus ebenfalls nicht. Und dem Miles ist´s jetzt auch nicht anders ergangen. Sind die Archive auch noch so tief und unerschlossen – früher oder später kommen deren Geheimisse ans Licht der Öffentlichkeit. Oft genug wären die gehobenen Schätzchen besser un-entdeckt geblieben – und auch die „Rubberband“ wird dem gemeinen MD-Afficionado nicht in jedem Takt in den Kram passen. Innerhalb der Wechselzeit von CBS zu den Warner Brüdern reifte der Gedanke, dass es nun endlich an der Zeit sei ein genre-übergreifendes Hit-Album in die Welt zu bringen. Sicher, der typische Trompetenklang durchlebte (und überlebte) schon so manche Studio-Nacht, und die in diesen Stunden entstandenen Stil-Wechselspiele. Und auch im letztlich durch Einspruch des neuen Labels verhinderten „Rubberband“-Potpourri sind die unverwechselbaren Trompeten-Linien das verbindende Element. Und der Mann zeigte sich im Verlauf der Aufnahmen durchaus in guter Form und lässt uns so ein paar seiner Marken-Töne zukommen, und belegt so ganz nebenbei auch seine Klasse und Ausnahmestellung. Die darunter sich versammelnden Musiken spielen mit knackigen Funk-Beatz, ordentlichen RnB Vorgaben und ganz innigen Soul-Momenten – aber auch mit einer lateinamerikanischen Spielarten (inklusive einer Steel-Drum Begleitung), die einst eventuell auch dem Nino Rosso hätte begleiten können. Sei´s drum, es ist der Miles und seine ehemaligen Mitspieler Randy Hall, Attila Zane Giles und Vince Wilburn Jr. (die auch hier als Produzenten und Aufbereiter fungieren) bestätigen stets glaubhaft, dass er es genauso gewollt hat. Also gut!

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