TERRACE MARTIN pres. THE POLLYSEEDS „Sounds Of Crenshaw Vol. 1“ (Ropeadope)

Und falls es eines weiteren Nachweises braucht, dass sich unter dem Pflaster eben doch der feine Sand/Strand finden lässt, dann sollte sich ein jeder Zweifler mit den Sounds & Grooves & Beatz der Pollyseeds das Leben umgeben. Terrace Martin führt hier den Beweis, dass die Lebens-Kraft der Blütenträume über den tristen Alltag hinwegführen kann – und dass sogar im wenig einladenden Crenshaw, Los Angeles. Wie dem auch sei – der Mann ist derzeit wichtig, und uunumgänglich, wenn es gilt den Jazz wieder mit Hipness in Zusammenhang zu bringen. Das geht selbstverstänlich nur dann, wenn man entsprechend HipHop geschult ist und dem vermeintlich vorhandenen Rand des Tellers in keinster Weise irgendeine Art von Beachtung schenkt. Derart ausgerichtet gelangen dem Saxofonisten und Produzenten in den vergangenen Jahren einige beachtenswerte Auftritte – ganz voran natürlich sein Mitwirken an einigen der jüngeren Kendrick Lamar Sachen – und die Etablierung einer neuen Jazz-Szenerie rund um L.A.
Und bevor der Terrace durch seine Arbeit am neuen Herbie Hancock Album den endgültigen Eintritt ins Jazz-Establishment meistern wird, gibt er uns den ganz entspannten Sommer-Jazz-Cocktail mit in die Strand-Bar. The Pollyseeds ist eine lose Musik-Verbindung seines Freundeskreises – Kamasi Washington, Robert Glasper, Wyann Vaughn oder Rose Gold – dazu Chachi, Trevor Lawrence Jr., Marlon Williams, Adam Turchin und Robert „Sput“ Searight. Martin selbst übernimmt die Führung, meist als Produzent und Denker/Lenker im Hintergrund des Geschehens. Allgemein findet der Begriff „Supergroup“ im Zusammenhang mit dieser Musiker-Gemeinschaft Anwendung. Und worum geht´s hier eigentlich? Jazz? Sicher, aber eben nur als grob-gestrickte Sound-Idee, in der sich alle erdenklichen Ideen, Meinungen, Konzepte wiederfinden können. Hier gibt´s Hip-Hop in entspannter Form, hier gibt´s Soul aus diversen Epochen (nicht umsonst findet der Einsatz des Vocoders hier ein umfangreiches Betätigungsfeld) und Funk und Rock-Pop. Alles eingetütet mit einer ganz überlegen-überlegten Grund-Stimmung, deren freundlich-offene Begrüßungskultur jeden neuen Freund des Jazz mit einem Lächeln die Arme öffnet.

Wertung: 8,5/10
Info: facebook
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