TIMOTHA LANAE „Red“ (Savannah Street)

Was lange währt, wird endlich gut. Im hier vorliegenden Fall sogar weit mehr, als nur „gut“. Timotha Lanae nahm sich Zeit, viel Zeit, um die Dinge, die ihre musikalische Visitenkarte werden sollte, reifen zu lassen. Vierzig Monate und mehr mußten vergehen, um „Red“ genau in dem von ihr gewünschten ganz besonders roten Farbton entstehen zu lassen. Wir gut, denn nun dürfen wir uns über eine der umfassendsten Schwarz-Musik Revuen dieses Jahrgangs freuen. Timotha höchstselbst beschreibt das musikalische Oevre im einleitenden „Smooth Music“ wie folgt: “A touch of Jazz, R&B, Soul and Hip Hop, too – I mix these things together and make my grooves“- So einfach sind die Dinge, vor allem dann, wenn man mit den einzelnen Ingredenzien derart geschickt umzugehen vermag, wie es diese Frau tut. Entfernt, aber immer näher kommend, ereilen uns Erinnerungen an Bernadette Cooper, die es in den 80ern vermochte den scheinbar fixierten R&B Routen jederzeit überraschende Zweigungen anzudocken – tolle Produktionen (natürlich immer sträflich unterbewertet, wie das „Madame X“ Album) säumten ihren Weg und die Timotha schließt hier und heute locker auf. Auf straffer Rhythmus-Basis, und unterstützt von einer illustren Musikantenschar, startet sie ihre Tour, auf der sie uns über jedweden Stock und Stein zwischen knackigem Minneapolis-Beatz und hochmodernen, Staub aufwirbelnden, Interpretationen aus der Classic-Jazz-Abteilung führt. Dazwischen immer wieder Momente verführerischer Ruhe, in denen wir auf einer Welle selbst entworfener Songs (deren Qualität selbstredend aktuelle Tage und Nächte überdauern wird) die eigentlich wichtigen Dinge zwischen Himmel und Erde verabreicht bekommen. Alles drin, alles dran, alles „Red“!
Musik: „My Man“ bei Soundcloud
Wertung: 9/10
Info: www.timothalanae.com
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