BLUEY „Leap Of Faith“ (Dome)

Out of the Bluey. Wie nett – ein kleines Wortspiel. Drängt sich aber auch geradezu auf, wenn es darum geht den überraschenden Auftritt des Jean-Paul Maunick, genannt Bluey, als Solo-Artist und Vokal-Matador zu einzuleiten. Jahrzehntelang unumschränkter Takt-und Formgeber der stilprägenden Soul-Jazz-Funk Formation Incognito und nun allein im Licht der Rampe. Als musikalischer Ratgeber durfte ihn zumindest der Richard Bull begleiten, der ebenfalls schon für Incognito an mit-entscheidenden Nahtstellen funktioniert hat – Matt Cooper und Ski Oakenfolds Beiträge sind auf „Leap Of Faith“ dagegen zu vernachlässigen. Bluey pur und unverschnitten. Und nicht immer so, dass wir hoffen, dass Maysa oder Tony Momrelle ihrem liebsten Taktgeber nun endlich das Mikro entreissen mögen – auch wenn man sich an des Herren Stimme erst einmal herantasten muß. Klar, die Beatz & Grooves sind gewohnt locker und entspannt, die Arrangements wohl sortiert und durchgehend erwachsen – dazu die wichtigen Hooklines von eingängiger Qualität. Aber es ist mehr der Soul, dem sich Herr Maunick in seiner „musical autobiography“ anvertraut. Natürlich nicht Retro, aber doch mit dem ganz bestimmten Blick auf Tradition und musikalischen Wegmarken, die den Maunick in früheren Jahren geprägt haben. Und ein paar nette Beiträge (ganz besonders nett: „Got To Let My Feelings Show“ mit feinen Verweisen in Richtung der frühen 80er) für die 2013er Endabrechnung gibt´s selbstredend auch.

Wertung: 8/10
Info: Dome Records
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