SWING OUT SISTER „Private View“ (Edel)

Die Frau in schwarz ist wieder zurück. Die Combo, die einst mit „Breakout“ die Top-Positionen der Charts belegen konnte und auch heute noch zum festen Bestandteil eines jeden 80er Pop-Radio-Loops zählt, ist schon seit geraumer Zeit in gänzlich anderen Gefilden unterwegs. Geschmeidiger Lounge-Pop-Jazz-Soul, immer mit großer Geste und zurückhaltendem Auftritt, Soundtrack-Qualität zwischen Realität und Celluloid. Natürlich hat das hierzulande bis dato kaum jemand bemerkt. Ein Mußstand, den das Duo Corinne Drewery und Andy Connell sicher auch nicht mit ihrem aktuellen Album geraderücken können. Dafür befindet sich das Paar für unsere Sinne in stilistisch fremdartigen Sphären – weitschweifende Arrangements, wohlfeil geschmiedete Melodiekurven – großartiger Pop mit Qualitäten, die nicht von ungefähr in Bacharach´schen Höhen ankommen. In dieser Saison gewähren uns Swing Out Sister einen privaten Blick hinter den schwer fallenden Samt-Vorhang. Hier finden sich neu eingespielte Varianten großer Hits (so z.B. „Breakout“ in gebremstem Tempo, aber mit vollbedienender Wirkweise) und zwei Cover-Versionen (Barbara Acklins tolles „Am I The Same Girl“ und „LaLaLa Means…“ von den Delfonics), die sich in feinster Manier in das Geschehen einfinden. Der Tagesausklang als Soundtapete – positives Traumgeschehen garantiert. Und für diejenigen unter der Leserschaft, die sich gern von Bild un Ton einwiegen lassen, dem sei´ eine als „Tokyo Live“ betitelte DVD anempfohlen, die uns die Bdan freundlicherweise beigelegt hat.
Wertung: 8/10
Info: www.swingoutsister.com
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