ANTOINETTE MANGANAS „Chains“ (Antoinette Manganas)

Die Frau an der Bar. Natürlich nicht an irgendeiner, sondern genau da, wo es gediegen und stilvoll zugeht und die Gästeschar trotzdem genau weiß, worum es geht. Sicher, es gibt genügend Stimmen, die bei dieser Art Beschallung gern auch von gepflegter Langeweile sprechen, doch sei gesagt, dass es auch unter der glattesten Oberfläche noch genügend Möglichkeiten der Kurzweil gibt. Vor allem dann, wenn erfahrene Damen vom Status einer Antoinette Manganas das Ruder in die Hand nehmen. Mit eben dieser Attitüde konnte sie auch vor einigen Jahren einen Norman Connors von ihren Qualitäten überzeugen. Dieser paarte sie mit Howard Hewett und beide erzeugten genau dieses spezielle Soul-Jazz Kribbeln. Und an diesem Ende setzt „Chains“ an – zeitlose Slow-Mover, mit Tiefgang, die gar zeitweise an die Vorführungen einer Phyllis Hyman erinnern dürfen. Keine Innovation, keine Experimente, sondern klar strukturierte Songs, sparsam arrangiert und exakt getimt, um die Manganas Stimme zur vollen Blüte kommen zu lassen. Und wenn sie jetzt noch ihren Produzenten, den Roger Hatfield, davon überzeugen könnte, dass es neben recht albernen Euro-Disco-Dancern, die eher zu den Verdrehungen drittklassiger Hupfdohlen passen würden, auch andere Möglichkeiten gibt, einer Antoinette die Sporen zu geben, wird ihr nächstes Album noch eine wichtige Spur besser.
Wertung: 7/10
Info: www.antoinettesings.net
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