BROWNSWOOD BUBBLERS ELEVEN (Brownswood Recordings)

Zeit für die besonderen Töne. Verantwortlich hierfür (oder zumindest dafür, dass diese uns in komprimierter Form zugänglich gemacht werden) ist Gilles Peterson, dessen Ruf als Sucher und Finder und Förderer mit dem Begriff „legendär“ nur unzureichend zu beschreiben ist. Das Büro der Brownswood Recordings ist der Platz im Universum, an dem er seine Fundstücke sichtet und vereint. Regelmäßig gewährt uns der gute Mann dann Hör-Eindrücke (die gibt´s selbstredend auch via seiner samstäglichen BBC-Show) mittels der „Brownswood Bubblers“. Jetzt in Teil 11. Mit gewohnt sicherer Hand zusammengestellte Sounds & Beatz & Shakers & Movers gemäß der Maxime: „joining the musical dots – Soul, Hip-Hop, House, Afro, Latin, Electronica, Jazz and Beyond“. Meist natürlich eher „beyond categories“ und daher immer die ganz besondere Aufmerksamkeit wert. 18 Tracks, 18 Unikate, 18 Roh-Diamanten – ungeschliffen, kantig, herb, verführerisch, melodiös und dis-harmonisch, oder eben genau andersrum. Höchst zeitgemäße Musiken, abseits irgendwelcher Vorgaben. James Tillman, Nick Hakim, Moonchild, Billie Black hat der kundige SonicSoiul-Nutzer bereits ins Herz geschlossen – GoGo Penguin, Evan und andere dürfen folgen. Entdecke deinen Favoriten.

Wertung: 8,5/10
Info: www.gillespetersonworldwide.com
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CHAD „SIR WICK“ HUGHES „Give My All“

Im kommenden Februar ist´s an der Zeit für ein „Novical“. Für diejenigen unter der geschätzten Nutzerschaft, die mit diesem Begriff bis jetzt noch nicht so recht vertraut sind, sei hier verraten, dass es sich hier um eine 25-teilige Soul-Jazz-Story handelt. Dinge des Lebens und der Liebe stehen im Fokus – und selbstredend hochwertige Musiken, für die Chad Hughes, besser bekannt auch als Sir Wick, verantwortlich zeichnen wird. Dessen Talent für im Jazz ruhende Soul-Schwinger, für toughe Beatz mit scharfen Hörnen und weit-ausholende Arrangements sollte noch erinnerlich sein. Falls nicht, gilt es sich „A Tale Of Two Fools“ dennoch vorzumerken. Als Einstand gibt´s mit „Give My Love“ einen formidabel ausgestatteten Über-Slow-Mover, inkl. feiner Jazz-Kniffe aus diversen Abteilungen und einer schön schwelgenden Streicher-Sektion. So darf es gern weitergehen.

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SILK RHODES (Stones Throw Records)

Zurück in die Zukunft. Oder so ähnlich. Silk Rhodes zählen zum Team des immer interessanten Stones Throw Label, dessen schwarzmusikalische Ausrichtung schon immer in der „wir kennen keine Regeln“ Maxime gipfelte. Aber natürlich immer mit der Genre-Tradition im Rückspiegel. Und dem Navigator in Richtung in Richtung Moderne, oder was die Leute in L.A. dafür halten. Michael Collins als Produzent und Sasha Desree als Stimme davor – gemeinsam das Herzstück von S.R., die der Legende nach die Konzepte und Ideen für ihre Musiken auf einer Art Jäger & Sammler Tour per Honda Civic durch´s wilde Arizona erfahren haben. Kontinuierlich wechselnde Mitfahrer sorgten stets für frischen Wind, der dann im hier zu hörenden Sound-Ergebnis aus allerlei Richtungen bläst. Fragmente aus Blues, Pop, Disco, Trip-Beatz und , und , und – alles mit der lässigen Rotzigkeit des vorbeiziehender Musikanten zusammengetragen. Wer will, und sucht, der findet seine bevorzugten Sounds & Grooves irgendwo im Getümmel. Irgendwie spaßig.

Info: www.stonesthrow.com
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COOL MILLION feat. MARC EVANS „Dontcha Wanna Dance“

Wir tanzen! Und Cool Million geben den Takt vor. So war es schon, so soll es sein und mittels ihrer neuen Single „Dontcha Dance“ ist´s natürlich genau so. Die allseits beliebten, jederzeit unwiderstehlichen Tanz-Beats, dazu volltönende Hörner und ein massiver Bass, zusammengehalten von einer einladenden Hookline und obendrüber mit Marc Evans ein amtlicher House-Stimm-Meister. Frank und Rob geben der Disco-Kugel ordentlich Schwung. Jetzt und immer.


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MALEKE O´NEY „Melt“

Auf die Schnelle: Aus Atlanta. Aus dem Nichts. Maleke O´Ney bringt uns mit „Melt“ den Jazz – angereichert mit allen Künsten der Verführung. Herbie Hancocks „Come Running To Me“ (aus dem „Sunlight“ Album) bietet die Basis. Unwiderstehlich. Jetzt hören und fühlen. Übrigens: „Re-Introduction“ nennt sie eine EP, die seit einigen Wochen fertig ist. Ohne „Melt“, aber immerhin. Mehr dazu, wenn es uns gelungen ist uns von hier zu trennen.

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DAWN PEMBERTON „Say Somethin´“ (Do Right! Music)

Das geht gut los! Dawn Pemberton kommt aus Vancouver. Dawn Pemberton kann Soul und Funk und Jazz – und weiß zudem, wie es klingen und schwingen muss, wenn man den Schwarz-Sounds noch eine kraftvolle Rock-Gitarren-Note untermischt. Dawn Pemberton hat eine Stimme, die in fließenden Übergängen den wichtigen Gefühlslagen unseres Lebens den richtigen Ausdruck gibt. Ich mag´ die Stimme, ich mag´die Musik, ich mag´ Dawn Pemberton. So, jetzt sollte der verehrten Leserschaft der Damen-Name ein Begriff sein und über meine Stimmung beim Abhören ihrer „Say Somethin´“ keine Zweifel bestehen, nicht wahr? Keine Tricks, keine Nebel – einfach nur perfekt eingestellte Hooks & Grooves, ganz „Old-School“, aber ohne jedweden Retro-Anstrich. Selbstredend hand-beabeitetes Instrumentarium, dazu eine kristallklare Produktion und punktgenau strukturierte Arrangements. Das passt, und zwar übergreifend.

Wertung: 8,5/10
Info: www.dawnpembertonsoul.com
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LIL´ JOHN ROBERTS „The Heartbeat“ (Purpose Music)

Ein Mann, ein Schlagzeug, unendlicher Rhythmus. John Roberts ist der Taktgeber – egal ob Mainstream Jazz, Nu-Soul, R&B oder Hip-Hop. Stevie Wonder, Prince, Michael Jackson, George Benson, Kindred, Bilal, Snoop Dogg…noch Fragen dazu? Aktuell gerade wieder mit Stevie auf dessen “Songs in the Key of Life” Tour unterwegs, aber auch stolzer Besitzer eines eigenen Albums namens „The Heartbeat“. 18 x Lil´ John, 18 x auf unterschiedlichen Pfaden, die irgendwie durch das flexible Spiel des Drummers zusammengehalten werden. Selbstredend ist die Gästeliste kunterbunt und mit allerlei Edelstein besetzt. Jazz und Funk, dazu eine gehörige Portion vom neuen Soul, der gewohnt verzichtbare Rap-Abstecher, sowie ein flotter Latin-Schwung und eine Nummer aus dem Pop-Rock Regal. Überaus kompetent eingespielt, überaus kurzweilig umgesetzt – ein massiv daher kommendes Programm, dass immer für eine Überraschung in der Hinterhand hat. Übrigens: die Themen-übergreifende Zusammenfassung gibt´s gleich zum Einstieg mit „Space“ und den hier Beteiligen Eric Roberson, Anthony David, Stockley Williams, Musiq Soulchild, Pino Palladino, James Poyser….. Geht gut und immer.

Info: www.liljohnroberts.com
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`ROUND NINA – A Tribute To Nina Simone (Emarcy)

Nina Simone! Crossover-Fusion-Ikone aus Zeiten, in denen derartige Begriffe noch nicht erfunden werden mussten. Blues und Soul und Jazz und Pop und Gospel und das immer ganz besondere Gefühl, dass sich allenthalben beim Abhören der Originale einstellt. Musikerin, Komponistin, Sängerin. Rundum speziell. Die Jahre vor ihrem Tod 2003 verbrachte sie in Frankreich – kein Wunder also, dass uns von dort auch die hiermit vorgestellte Hommage auf uns zu kommt. Ein Produzenten-Duo (namentlich Maxime Le Guil and Clément Ducol), ein überaus taktvoll begleitendes Trio und ein 10er-Team großzügig zusammengestellter Vokalisten aus Jazz, Soul und angrenzenden Gebieten. Gregory Porter und Melody Gardot, Sophie Hunger und Ben L´Oncle Soul, Lianne La Havas und Keziah Jones, Camille und Olivia Ruiz, Youn Sun Nah und Hindi Zahra – dazu ebensoviele Klassiker aus dem Standard-Repertoire der Nina. Hits inklusive, natürlich. Insgesamt ein gewagtes Unterfangen – doch letztlich gelungen. Grund dafür ist sicher, der durchweg kompetente Umgang mit den Songs, die selbstredend mit den Mitteln tagesaktueller Elektronik aufgezogen wurden. Aber immer mit Respekt, Zurückhaltung und unter strikter Beibehaltung von Stil und Atmosphäre. Dazu lassen die Gäste am Mikrofon ihre Stimmen klingen, als ob sie kaum etwas anderes als diese Simone-Melodien intonieren würden.

Info: jazzecho
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BERNADETTE COOPER „Fashion Girl“

„The Last Diva On Earth!“ Klar, spätestens seit ihrer Beteiligung am Madame X Projekt gilt uns Bernadette Cooper als Ratgeberin in Stil-Fragen rund um Funk, Funk. und Funk, natürlich. Irgendwie immer aktiv als wichtigster Teil der legendären Klymaxx, aber trotzdem vermisst in der ersten Reihe, die innerhalb der Jahre mit den unausprechlichsten Damen mit zahlreichen Un-Talenten besetzt wurde. Nun ist die Cooper wieder zurück, um die Ordnung wieder herzustellen. „Fashion Girl“ lässt das zwar schon fast ungewohnt ruhig angehen, aber das kommt sicher, sobald uns das dazugehörende Album in die Schranken weisen wird.

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TERRI WALKER „Untitled To Entitled“ (Cant´Stop Won´t Stop)

Wir stellen vor: Chanelle Gstettenbauer. Ein Name, der kaum darauf hindeutet, dass die dazugehörende Dame gerade jetzt die aktuell wichtigsten Nu-Soul-R&B Beatz zum Klingen bringt. Dabei ist „Untitled to Entitled“ ein perfekter Schwarz-Musik-Rund-Umschlag, ausgestattet mit genau der Qualität, der einem den Glauben an eine Zukunft des charts-kompatiblen Rhythm&Blues modernen Anstrichs wiederzugeben vermag. Wie gut also, dass aus der Chanelle G. die uns seit geraumer Zeit bekannte Terri Walker (zuletzt gemeinsam mit Nicole Wray als „Lady“ aktiv) wurde. Und genau diese Terri traf auf dem Weg zum nächsten Solo-Werk auf Joe Buhdha und gemeinsam entstand die hier anzupreisende EP, die ein Einstieg ins neue Album sein soll. Buhdha, der immer wieder mit Mix-Arbeiten in Richtung Hip-Hop-R-B aktiv war, schneiderte für seine neue Partnerin ein hoch-anständige Sound-Melange, die die wichtigen Elemente zwischen Tradition und Moderne in ganz frischer Manier zusammenführt. Tolle Songs, spannende Produktion, überaus gelungene Sache.

Info: www.cantstopwontstop.co.uk
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