Mal wieder verpasst. Zu viele Gedanken, zu viel Ablenkung, oder gar ein Anflug von Prokrastination. Und dann kommen doch wieder ein paar Tunes um die nächste Kurve, und geben ausreichend Anlaß für einige lobende Worte. Oder so.
Da klingt’s zum Beispiel irgendwie „Whimsy“, ganz nach Lust und Laune des DESTIN CONRAD, der erst vor ein paar Monaten mit einem waschechten RnB-Album auf sich aufmerksam machen konnten. Nun also was mit Jazz. „I Can Be Whatever I Want To Be“ behauptet der junge Mann. Mutig, wie er nun mal ist, lud er sich also ein paar illustre Gäste (Keyon Harrold, Terrace Martin, Vanisha Gould etc.) ins Studio, um seiner Art von Jazz ein paar umschreibende Töne zu geben. Und die treffen sich gut mit den Sounds, die wir bevorzugen. Alt-Soul-RnB- mit ausgesuchten Jazz-Girlanden rundherum. – Die von TERRACE MARTIN abgesteckten Sounds Of Crenshaw geben die Richtung für neue Martin’sche Musiken vor. Dieses Mal gemeinsam mit Sänger KENYON DIXON. RnB-HipHop als Basis, neueste Soul-Varianten und traditionelle Jazz-Einflüsse obendrein. Tolle Song-Zusammenstellung, eine Rundfahrt durch die aktuellen Klangstraßen im Süden der großen Stadt Kaliforniens. – Weiter so mit NATE SMITH. Der Mann, dessen Schlagzeug-Spiel immer mal wieder die entscheidenden Akzente setzen konnte. Funk und Jazz, Soul mit Hip und immer dann, wenn er unter eigenem Namen, und eigener Regie, ein neues Album auf die Beine stellt, sind überraschende Wendungen ausdrücklich erwünscht. So also auch bei der neuen „Live-Action“, die pümktlich zur Europa-Tour den Ton und Rhythmus vorgibt. Tolle Gästeliste (Marquis Hill, Carrtoons, Lalah Hathaway, Charlie Hunter, Säje usw.). Spannend. – Schon vorbei? Nein! Die Ampel steht auf „Wait“, aber der Beat, den uns BOYAN unter die Füße legt ist von allerbester Qualität. Entsprechend ist lockere Bewegung angesagt, zu der der UNKNOWN CALLER auch noch ein paar passende Worte findet.