FRIDAY’S NEW MUSIC mit TYRONE LEE „Memories Of Brazil“ – CARLOS BUDD FORD „Across The Pond“ – NANNA B. „Don’t Come If You Can’t Bring No Flowers“ – SOULPERSONA „Soularcoaster – The 2023 Edition“ –


Der Samstag, der wie Freitag ist. So kann’s gehen, wenn eingespielte Mechanismen ins Trudeln geraten. Warum auch immer – wir sind verspätet, ein Umstand, der durch häufige Aufenthalte auf Zentral-Bahnhöfen ohnehin wie Normalität erscheint. Nun gut, unsere heutigen Mit-Spieler sind selbstredend auch mit 24-stündiger Verspätung eine Hör-Reise wert. Versprochen.
Erste Station: Brasilien. Im Nachklang des etwas eigenartigen Besuchs unserer Kanzlerschaft freuen wir uns, dass sich die sicher angenehmeren Erinnerungen des TYRONE LEE in ganz formidablen Songs wiederfinden. „Memoirs Of Brasil“ bringt uns 5 bestens zubereitete Brit-Soul-RnB Musiken (unter gelegentlichem Einfluss von Samba & Co.) die in allen Aspekten direkt Freude aufkommen lassen. Kluge Arrangements, durchdachte Melodien – jeder Ton sitzt. Höchst unterhaltsam! Vier Jahre bevor uns der Tyrone mittels seines „Invitation“ Debuts nachhaltig beeindrucken konnte, hob der Morgan Howell seine SOULPERSONA aus der Taufe. Sein „Soulacoaster“ Album markiert seitdem den Standard für tagesaktuelle Produktions-Fertigkeiten, die für die glasklare Wiedergabe einer stets flexibel auftretenden Melange aus geschmeidig-beweglichen Grooves und sicher eindrehenden Hooks verantwortlich ist. Tolle Sache. Und auch heute noch weit vorn mit dabei. Wie neu eben. Grund genug also, dass sich die frisch polierte Version der Platte in unserer Neuheiten-Auswahl wiederfindet. Neben den hier auftretenden Originalen, gibt’s noch einige angespitzte Mix-Partien, sowie bis dato unveröffentlichte Demos, die zudem die Qualitäten der Gäste Katie Leone, Darien Dean und Replife vorführen. Der Mann hat noch viel vor. Die Rede soll jetzt vom CARLOS BUDD FORD sein, der jetzt endgültig seine Segel gesetzt und den dazu Sound-Kompass ausgerichtet hat. „Across The Pond“ soll die Reise gehen. Heißen wir ihn willkommen, denn auch mit seine aktuellen EP erweist er sich als äußerst solider RnB-Vertreter, der genau weiß, dass man mit billigen Tricks und Gimmicks auf dem alten Kontinent nicht viel ausrichten kann. 6 Tracks, die es sich nicht nehmen lassen diverse Sound-Grundpfeiler von Soul bis Pop zu touchieren, um dann aber trotzdem auf der sicheren Seite zu bleiben. Gut so, Carlos. Und beste Voraussetzungen für sein Debut-Album, dass er für den kommenden Mai als “The Definition of R&B” avisiert. Ohne Blumen geht’s nicht. Diesbzüglich wird NANNA B. deutlich. Für ihre neue Platte macht sie die Musik dazu. Wie gewohnt mit den gewissen Kniffen, die ihre Songs vor Beliebigkeit verwahren. Songer-Songwriter-RnB plus „unusual song structures, lush keys, hypnotic bass lines, ear-catching percussion“. Besser hätte ich’s auch nicht schreiben können. Unbedingt erwähnenswert ist zudem, dass ein guter Teil der musikalischen Beiträge von einer der wichtigsten Jazz-Bands LA’s bereitgestellt wurde – Katalyst habe zuletzt auch mit Adrian Younge/Ali Shaheed Muhammad gespielt und das Jazz Is Dead Album Nr. 13 aufgestellt.

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