FRIDAY’S NEW RELEASES: LOUIS BAKER „Love Levitates“ – ELOISE „Somewhere In-Between“ – THE BAYLOR PROJECT „Generations“ – BRIAN COURTNEY WILSON ft. LEDISI „Be Real Black For Me“


Schön warm ums Herz – und nicht nur da. Sonnenschein und Spaß dabei. Wer hat unter den gegebenen Umständen schon noch Lust auf neue Musik? Hitziges Sommer-Latin-Rnb-Pop Zeugs im immergleichen Nerv-Level und erhöhtem Plärr-Faktor dröhnt sowieso um uns herum. Entzug? Kaum möglich, jedenfalls nicht im Zusammenhang mit der unbedingt freudi-abzufeiernden Wiedererlangung unserer vielbeschworenen „Grundrechte“. Dann doch lieber ein Leben in selbstgewählter Isolation? Zumindest ist die Musik drumherum besser.
Louis Baker. Aus Neuseeland. Und dortselbst in bester Soul-Gesellschaft. Dabei belegt der Louis mittels „Love Levitates“ die schönen Sound-Plätze zwischen den verschiedenen Pop und Soul Schnittstellen. Mit bester Blaue-Augen-Seelen-Stimme führt er uns vor, wie moderne Songs zu klingen haben, die über die die guten Dinge aus beiden Welten in kompetenter Manier zusammenbringen. Profunde Melodien, die auch immer wieder über nette Haken und Ösen verfügen – dazu verdammt ausgewogene Arrangements und die Fähigkeit daraus kluge Musik für große Leute zu machen.
Eloise. Seit den großen Tagen des Barry Ryan ganz oben auf meiner Favoritenliste. Natürlich ist die Eloise von heute von ganz anderem Kaliber, gerade mal 21 Jahre jung, aber schon mit einer Vielzahl von Erfahrungs-Schnitten auf dem Kerbholz. Selbstredend steht ihr Name für 2021 auch auf diversen Listen von Leuten, die das Gras besonders zuverlässig wachsen hören. Nun gut. „Somewhere In-Between“ ist eine Art Mini-Album (oder Maxi-EP) – neun Songs mit einem gewissen Gefühl von Soul, sanft und sonders vorgetragen und in freundliche Atmosphäre getaucht. Nette Songs, teilweise zum Klang der Akustik-Gitarre vorgetragen, teilweise mit schwebenden Groove-Andeutungen. Pop der besseren Art.
The Baylor Project. Unser liebstes Ehepaar. Jean und Marcus. Beide mit kindlicher Gospel-Erfahrung, aus der sie dann in Richtung RnB aufbrach, während er in vielfachem Einsatz in Sachen Jazz seine Trommeln rührte. Wir wissen nicht, wie und wann sich ihre Wege kreuzten, können aber mit Nachdruck bestätigen, dass die musikalischen Resultate ihre Partnerschaft stets ein besonderes Fest der Freude bedeuteten. Und „Generations“ ist jetzt noch eine Nummer größer. Soul, Jazz, Gospel, Blues & Co. in vielfältigen Verbindungen und immer mit der Bestätigung der These, dass das Ganze stets mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Ganz große Arrangements umfangen häufig die auf traditionellen Werten basierenden Jazz-Varianten der Baylors, die bis in die hinteren Ecken ausformuliert und ausgekleidet sind. Hörner und Streicher, Breitwand-Klang auf feingliedrig-swingendem Rhythmus-Gerüst – ein Standard-Werk das eigene Standards setzt, ohne jeglichen Einfluss kurzlebiger Trends.
Als Gäste grüßen übrigens Diane Reeves, Jazzmeia Horn, Jamison Ross, Sullivan Fortner, Kenny Garrett – 11 Songs (davon je einer von Michael Wycoff und Wayne Shorter), die dem „Love-Faith-Family-Culture-Community“ Markierungen des Paares in allen Belangen gerecht werden.
Brian Courtney Wilson. Und Ledisi. Auf den Spuren von Roberta Flack und Donny Hathaway…“Be Real Black For Me“. Mit Respekt eigene Noten setzen, stark und schön. Nicht ohne Grund am Juneteenth Wochenende (genau wie das Album der Baylors, natürlich).

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