BEN WILLIAMS „I Am A Man“ (Rainbow Blonde)

Politik. Mit direktem Bezug in die 60er. Memphis, Martin Luther King, I AM A MAN! Geschichte, tagesaktuell. Sicher, für den einfach gestrickten Soul-isten, zu denen wir uns eben auch zählen, sind die Tatsachen meilenweit entfernt – und in der Umrahmung der besonderen Musiken des Ben Williams bequem auszublenden. Dabei gehören Wort und Ton selbstredend zusammen – ihre Einheit macht das neue Album des Jazz-Bassisten erst zu dem was es ist. Jazz? Irgendwo und nirgends. Sicher, der Mann kennt seine Töne, weiß genau, welche Akzente an welcher Stelle genau den passenden Eindruck vermitteln – Jazz? Ja, aber…auch HipHop, Soul aus diversen Schläuchen und eben auch mal ein pop-infizierter Rock’n’Roll. Die Gitarre des David Rosenthal macht munter Eindruck, fährt dazwischen und treibt an – während Marcus Strickland, Keyon Harrold, Kris Bowers, Anne Drummond, Benji Allonce, Jamire Williams und Justin Brown eben genau die gewünschten Sounds unter- und überlegen – bei Gelegenheit auch mit verzierenden Nuancen eines Streicher-Ensembles und den Gast-Stimmen von Wes Felton, Kendra Foster, Muhsinah von Rapper Niles. Und der Bass? Tut das, was ein Bass eben tun muss. Präsent, ohne drängelnd zu sein – ein Partner ohne Allüren, der der entdeckten Soul-Stimme des Herrn Williams gern den führenden Part überlässt. Mit besonderer Nachhaltigkeit gelingt das Zusammenspiel der Elemente bei traditonell ausgerichteten Soul-Floatern, wie „If You Hear Me“ oder „The Death Of Emmett Till“, die auch in einem Marvin Gaye Set ihre Bestimmung gefunden hätten. Gut und wichtig richtig.

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