MARK DE CLIVE-LOWE „Heritage“ (Ropeadope)

Ein Mann für alle Welten. MdCL, den es einst von Neuseeland aus in Richtung London trieb, um dort ein ganz bedeutender Teil der in sich wirbelnden Aktiv-Club-BrokenBeat-NuSound-Drum&Bass-NowSoul-Elektronik-Szene zu werden, hält nun innere Einkehr. Der Einfluß seines Umzugs in Richtung Kalifornien, der sich schon seit geraumer Zeit in sich stetig steigerndem Anteil an Jazz-Sound-Landschaften innerhalb seiner Musiken zeigt, führte zu neuen Sichtweisen, Erkenntnissen und der Rückkehr zu seinem ursprünglichen Piano-Instrument. Ganz klassisch, ganz solide. Mit der musikalischen Rück-Besinnung ging die Suche nach der eigenen Identität einher. Der Mark, dessen Vater aus Neuseeland stammt, der dort auchaufgewachsen ist, dessen aber aber Japanerin ist, begab sich fortan auf Spurensuche. Wo sind meine Wurzeln, woher kommen meine Einflüsse, wo entspringt meine Musik? Vielleicht im Land der aufgehenden Sonne? Wir wissen es auch nicht – erfreuen uns aber an MdCL´s Jazz-Erkundigungen, die er u.a. mit „Bushidō“, „Mizugaki“ oder „Niten-Ichi“ betitelt hat. Seine Musik-Gefährten verstehen es allesamt mit allen Sounds zwischen Jazz, HipHop und Soul überzeugen umzugehen – Josh Johnson, Teodross Avery an diversen Saxofonen, der Bassist Brandon Eugene Owens, Schlagzeuger Brandon Combs, sowie Carlos Niño, der verschiedene Percussions hinzufügt. Teilweise klassische Jazz-Strukturen, deren ruhiger Fluß immer mal wieder von frei-tönenden Sax-Parts durchbrochen werden. Immer dabei: die untermalenden Elektronik-Klänge, die Clive-Lowe zwischen das Akustik-Programm drängen lässt, oder einfach dieses damit unterlegt. Vielschichtige Sache, unter Einfluß eben. Und zudem erst der erste Teil der „Heritage. Teil 2 ist bereits avisiert.

Info: www.mdcl.tv
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