MAX MERSENY „Everlasting“ (Enja) – JACKIEM JOYNER „Evolve“ (Artistry) – SAM RUCKER „Tell You Something“ (Favor)

Das Saxofon. Update 2014. Bereich: Jazz, aber mit Fusion und gern auch mal in Smooth. Womit eigentlich über diese 3 Herren, und ihre aktuellen Musiken, bereits die wesentlichen Dinge gesagt sind. Selbstredend sind die Aufnahmen perfekt gestaltet, die Produktion ausgefeilt und oft faltenfrei, das Musikantentum über jeden Zweifel erhaben und die dargebotenen Sounds in jedweder Lebenslage unfallfrei abhörbar.
Der Jackiem Joyner, trotz seiner 34 Jahre mit reichlich Erfahrung im Job, gibt sich noch am ehesten ohne Kompromiß. Er spart sich den Einsatz schmückender Vocal-Partien und dankenswerterweise auch das Abspielen irgendwelcher Soul-Klassiker. Das ist gut so und liefert eine solide Basis für sein nunmehr 5. Album – eine ganz auf sein Spiel konzentrierte Smooth-Jazz Packung, in jedem Moment passend für Freunde des Genres. Gäste sind übrigens Keiko Matsui und Gerald Albright.
Max Merseny steht seinen US-Kollegen selbstredend in keinster Weise nach. Dabei ist sein Ton eine Spur rauer, sein Hemd kariert und eine gewisse Nähe zu Hip-Hop ist durchaus gewünscht. Also wird ein wenig ge-scratcht und ge-rapt, dazu gibt´s eine ordentliche Dosis Soul (siehe auch die bemerkenswerte Auskopplung „At Midnight“), sowie nennenswerte Beiträge der musikalischen Begleiter. Die Gästeliste führt u.a. Michael „Patches“ Stewart und Alex Han auf.

Für Freunde des Soul-Jazz ist sicher Sam Rucker´s „Tell You Something“ der Favorit dieser Runde. Ein wenig Name-Dropping gefällig? Norman Connors, Bobby Lyle, Tom Browne, Alyson Willams…klingt vielversprechend, nicht wahr? Sicher ist, dass sich der Sam die richtigen Mit-Macher für seinen Zweitling ausgesucht hat – derart begleitet besteht kaum Gefahr, dass das musikalische Angebot irgendwo in Fahrstuhl-Schacht der Gebrauchsmusik endet, auch wenn das Abspielen wohlbekannter Soul-Weisen eigentlich immer höchstes Allerwelts-Potential bietet. Doch Sam, und seine Freunde, umkurven jede Untiefe die Songs, wie „You´re My Starship“, „Before I Let Go“oder „Footsteps In The Dark“, bieten mit einem gerüttelt Maß an Eleganz, die bei der Saxofonist bei Bedarf immer mit einer Portion Straßen-Tauglichkeit angereichert wird. Nicht umsonst also, dass Herr Rucker seiner ersten Meriten als Produzent diverser Hip-Hoppereien sammeln konnte.

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