RHYE „Woman“ (Universal)

„Killing Me Softly“ – Rhye sind gefährlich, und keiner merkt es. Schönklang in perfektionierter Darreichungsform. Vereinnahmende Melodiekurven, die sich in sanften Drehungen und Wellenbewegungen in jeder (un)zulässigen Pore verhaken – dazu feinst-ziselierte Elektronik-Arrangements, die geradezu unmerklich durch eng verwobene Strings & Horns auf eine natürliche Ebene transferiert werden. Überirdisch, und irgendwo dazwischen, begleitet uns die verweht-metrosexuelle Stimmlage des Mike Milosh durch dieses Pop-Feen-Wunderland. Die Sirenen singen bezirzend, es lockt das aurale Land, in dem nur Milch und Honig fließen und doch warnt irgendwo eine innere Stimme. Zu schön, um wahr zu sein? Wer weiter eindringt, ist für immer verloren? Soundtrack für Sadisten? Unterschwellig bedrohlich, im nächsten Moment zerreißt eine Rasierklinge die Epidermis, Blut tropft träge auf reines Weiß. Und das Duo Hannibal/Milosh spielt dazu. Während ganz dezente Soul-Anklänge sichtbar werden zieht sich die Schlinge enger. Rhye tupft einen sanften Dance-Beat und bittet zum „Last Dance“. Es ist kalt. Irgendwie faszinierend.
Wertung: 8/10
Info: www.rhyemusic.com
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