KURT ELLING „1619 Broadway – The Brill Building Project“ (Concord)

Eine gute Adresse. Und unumgänglich wichtig – jedenfalls für diejenigen Damen und Herren, die Anfang der 60er den Plan hatten in Radio und Charts reüssieren zu wollen. In eben jenem Gebäude, nördlich des Times Square, waren zu jener Zeit eine Unmenge an Musikschaffenden, Musikverlagen, kleinen Studios und weiteren Beteiligten untergebracht. Ein unerhörter Quell. Melodie und Rhythmus. Hits, Hits, Hits. Elf davon unterzog Kurt Elling nun seiner ganz speziellen Behandlung. Der Sangesmann, anerkannter Meister des zeitgenössischen Jazz-Vokabulars, wagt sich immer wieder über die Grenzen des Genres – lässt Pop und Rock (zuletzt gar ein Teil aus dem King Crimson Songbook) in stilvoll eleganter Manier mit Jazz verschmelzen, verquickt vorlaute E—Gitarren mit fragilem akustisch behandeltem Instrumentarium und übertönt alle Vorurteile mittels Stimme und Vortrag. Wenig verwunderlich also, dass hier Liedgut von Carole King, Leiber/Stoller, Bacharach/David bestens in Kompanie mit Duke Ellington harmoniert. Subtile Rhythmen und schnippender Doo-Wop, dezent schwülstige Balladen und flotte Fusionen. Geht nicht? Eben doch, ist halt ein Großer seines Fachs, der Kurt.
Wertung: 7,5/10
Info: www.kurtelling.com
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