Die Frau, die singt. Standards. Jazz und das immer wieder gern genommene Repertoire aus dem All American Songbook. Immer nett, vor allem, wenn eine Stimme von Format das Geschehen bestimmt. Diese Frage stellt sich selbstredend bei einer Vollton-Ausführung der Marke Nicole Henry selbstredend nicht – da ist schon eher der Abnutzungseffekt des zur Aufführung gebrachten Materials ausschlaggebend. Aber in dieser Kategorie tut uns die Nicole einen besonderen Gefallen und gewährt und den Vorzug ihrem stilistischen Auszug aus der Jazz-Einsiedelei beiwohnen zu dürfen. Also, nur ein Gershwin-Klassiker und dafür bis dato wenig strapazierte Melodeien aus dem großflächigem Adult-Pop Bereich, der an seinen Grenzen gern Soul, Blues, Gospel und Jazz einfließen lässt. John Stoddart, dessen jüngstes Album auch in dieser Kolumne positive Reaktion fand, durfte zu Frau Henry´s Eintritt in die Welt des Erwachsenen-Pop die neuen Songs beisteuern, Matt Pierson, der auch schon Kirk Whalum oder Jane Monheit betreute, verlegte unter der großen Stimme ein eleganten Belag aus vielschichtigem Instrumentarium, das von einer Band handverlesener Musiker gekonnt unaufdringlich bedient wird. Gehobene Unterhaltung eben.
Info: www.nicolehenry.com
Kaufen: amazon
