JAMEIL AOSSEY „The Euphonious Suite“ (Aossey Int.)

Euphonious = wohlklingend. Damit ist eigentlich das wichtigste zum Thema Jameil Aossey gesagt. Und doch lohnt das genauere hinhören, denn der Mann aus Ohio hat sich nicht irgendwelchen schönen Tonfolgen verschrieben, sondern ist bestrebt diese durch das gezielte Zusammenspiel von Hip-Hop, Jazz und Soul zu erreichen.
Aha. „I´m smoove with a V, I´m kool with a K““ lautet das Selbstverständnis des Herrn, der damit die Richtung vorgibt. Cool und smooth, aber eben auf die etwas andere Art. Denn den Mann im eleganten Outfit und Retro-Image bewegen seit Kindertagen die vermeintlich frischen Beatz des Hip-Hop. Dazu lernte er wie man die richtig bösen Worte der Welt entgegen werfen kann, ohne damit die Nachbarn aus in ihren gepflegten Vorstadt-Gärten zu vertreiben. Nun braucht es nur noch fundamentale Grundkenntnisse der Mathematik und schon ist zu erkennen, daß Jameil Aossey die Welt mit der Zusammenführung von Straße und Fahrstuhl zu erobern gedenkt. Dabei stellt er sich durchaus geschickt an – Rhythmen, die einen mitnehmen, Arrangements, die mit Jazz und Soul spielen – dazu ein Rap, deren Tonlage den Akteur als weichgespülten B-Boy ausweisen. Bei Bedarf („Melodies“) zeigt Herr Aossey auch seine Talente als Blue-Eyed-Souler im Stil eines Robin Thicke. Das ist „classy“ und grooved locker, keine Ecken, keine Kanten – Jameils Sound-Bonbon flutscht ungehindert in jeden Gehörgang und selbst wenn sein Gitarrist den Jimi Hendrix Blues („The Closing Groove“) gibt, bleibt das Resultat immer auf der Seite des keimfreien Wohlklangs, Euphonisch eben.
Wertung: 7/10
Kaufen: http://www.cdbaby.com/cd/aossey
Info: http://www.jameilaossey.com)

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