FRIDAY’S NEW RELEASES: MYLES SANKO „Rainbow In Your Cloud“ – KLEOPETROL „High Alert 2020“ – YUPHORIC „Don’t Leave Me On Read“ – MF ROBOTS „Mother Funkin‘ Robots“ – ROBERTA GENTILE „Che Male C’e“ / „Play Me“ – FULL FLAVA ft. CARLEEN ANDERSON „Stories“ (Blue Lab Beats Remix & Full Flava 2.0 Remix)



Immer wieder Freitags! Und ganz besonders im immer dunkler werdenden Herbst. Kaum steht das Wochenende vor der Tür, liegen dort auch in größerer Anzahl die neuen Grooves & Beatz, jeweils frisch aus der Plattenpresse – oder so.
Myles Sanko. Gibt Hoffnung, frei nach dem Motto: „Immer wenn du meinst es geht nicht mehr,kommt von irgendwo ein Lichtlein her“. Wie beruhigend. Der Myles kann uns diesen frischen Mut natürlich wesentlich nachhaltiger näherbringen – er erkennt den „Rainbow In Your Cloud“ und wischt die Grauschleier mittels eines federnden Rhythmus und des animierenden Tastenspiels des Tom O’Grady mit lockerem Schwung beiseite. Dazu ist er bei gewohnt guter Stimme und steuert ganz locker ins Ziel.
Was man weiß, was man wissen sollte. Zum Beispiel das Hannover, und Umland, eines der Epi-Zentren für Soul und Funk und Jazz und House und so ist. Die Musiken des Billy Ray Schlag legen darüber regelmäßig Zeugnis ab, und seitdem er unter dem Oberbegriff Kleopetrol gemeinsame Sache mit Tiana Kruskic, sowie einer Vielzahl gekonnt musizierender Freund:innen aus der Region macht, geht’s steil voran. „High Alert 2020“ ist F-U-N-K mit amtlichem Siegel, auf den Punkt gespielt und mit ausgesuchten Zierleisten ein Glanzstück im heutigen Programm.
Ruhiger, aber nicht weniger beeindruckend, geht Yuphoric die Dinge an. 3 junge Männer aus Tel Aviv, New York und Miami, die sich irgendwann in Berlin zusammengefunden haben. Entsprechend vielschichtig ist ihr Sound-Schema. Neue Soul, eine Spur Pop, dazu ein bisschen vom Jazz, abgerundet mit straßentauglicher HipHop Attitüde. „Don’t Leave Me On Read“ – machen wir nicht, wir hören zu, solltet ihr auch tun.
Mehr Funk, mehr Spaß. Die MF Robots bereiten ihr zweites Album mit einer weiteren Single namens „Mother Funkin’ Robots“ vor. Rollender Beat, knackig gespielt, dazu kräftige Hörner-Unterstützung und eine Dawn Joseph, die sich ein weiteres Mal als passende Partnerin für den langjährig funk-enden Jan Kincaid erweist und ihm durch markante Vocals den Weg weist.
Zeit für ein wenig überlegene Eleganz? Geht immer, nicht wahr? Vor allem dann, wenn sich italienische Stil-Sicherheit mit britischer Erfahrung zu neuen Ufern aufmacht. Roberta Gentile gilt schon seit geraumer Zeit als besonders wichtige Entdeckung des Bluey Maunick, der es sich selbstredend auch nicht nehmen ließ für’s gute Gelingen der neuen „Che Male C’e“ Single selbst Hand anzulegen. Der Song, geschrieben 1997 vom Pino Daniele, verbleibt in Gänze im Bereich der Original-Canzone – die Melodie lässt sich von allerlei Streichern (und natürlich von Roberta selbst) umgarnen, die Gitarre blitzt zwischendrin mal auf – wir schließen die Augen, es wird uns warm ums Herz.
„Play Me“ funktioniert nach identischem Prinzip – mit dem Unterschied, dass sich der Ort des Geschehens von Mailand nach London verlegt hat. Soll heißen, dass der Beat mit deutlichem Takt das Geschehen in Bewegung hält, während Streicher, Gitarre und Roberta miteinander ihr schönstes Spiel spielen.
Und sie machen’s schon wieder! Full Flava und Dome Records präsentieren einen weiteren Auszug aus den Geschichtsbüchern des Rob Derbyshire. „Stories“ stammt aus dem Jahr 2003 und konnte vor allem auch durch den Auftritt der Carleen Anderson haften bleiben. Eine Stimme, die schon seit geraumer Zeit auf der Vermisstenliste steht, aber sich ab heute wieder in voller Kraft hören lässt. Und während Carleen ihre „Stories“ vorträgt, sorgen zwei frische Mixereien für das zeitgemäße Sound-Ambiente drumherum. Bei derartigen Geschichten hören wir gerne zu.

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