YUSSEF DAYES „Duality“

London Jazz. Und während sich mindestens die halbe Welt mittels saisonaler Musiken in Richtung des bevorstehenden Festes begibt, werfen wir einen Blick zurück voraus. Der Auftritt der neueren britischen Jazz-Töne im weltweiten Medien-Gewirr ist durchaus beachtlich – allerdings oftmals unvollständig. Natürlich auch, weil immer wieder neue Namen und Themen in den Vordergrund geschoben werden, aber eben auch, weil wichtige Musik-Macher in diesem Zusammenhang bis dato eher kaum präsent gewesen sind. Beispiel Yussef Dayes – der Mann für das besondere Schlagzeug-Spiel. Und bisher zu oft im Hintergrund. Als Teil des Duos Yussef Kamaal auch hier schon präsent, seitdem nur wenig in Erscheinung getreten – dafür zum Jahresende im Doppel-Pack. „Duality“ fasst seine Kompositionen „For My Ladies“ und „Othello“ zusammen und lässt für uns die beiden Seiten des Herrn Dayes anklingen – die erste Hälfte ist stimmungsvoller Fusions-Jazz auf locker eingespielter Groove-Basis – der zweite Teil geht freimütiger zur Sache: der Drummer dreht und wendet das Blatt, diverse Tasten geben Piano- und Synthie-Töne frei und der Bass (übrigens bedient vom Rocco Palladino, dem Sohn des Pino, dessen bedeutenden Bass-Spuren sich nicht nur bei D’Angelo nachweisen lassen) findet den passenden Mittelweg dazu. Alles in allem aber nur ein Intermezzo – denn für 2020 soll sich nun endlich Zeit für ein Debut-Album unter eigenem Namen finden. Zudem sollten wir uns schon eine engere Zusammenarbeit mit Tom Misch freuen – das wird sicher interessant.

Yussef Dayes is at the heart of London’s new jazz scene

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