JULIE DEXTER „Déjà Vu“ (Ketch-A-Vibe Records)

Alles neu? Alles anders? Alter Wein in neuen Schläuchen? Sicher ist, dass dieses „Déjà Vu“ eben nicht nur als eine Art von irgendeinem diffusen Aufblitzen innerhalb der Wirrungen unseresSeelenlebens daherkommt, sondern es sich tatsächlich um Wiedergänger von irgendwann-irgendwo schon einmal gehörten Musiken handelt. Aha. Wichtig ist aber immer, was man daraus macht. Und wer es tut. Julie Dexter ist seit Jahrzehnten die britische Vor-Musikerin des Neuen-Soul – ihr vor vielen Jahren vollzogener Umzug nach Atlanta festigte ihre Status und war ein Grund dafür, dass gerade dort in Georgia ein ganz wichtige Quell‘ von allerlei höchst-interssanter Schwarz-Musiken entstanden ist. Ihr letztes Album mit neuen Songs nannte sie 2011 „New Again“ – seitdem war die Julie auf allerlei Bühnen unterwegs, als Headliner oder auch als erfolgreiche Unterstützung vpon Jill Scott, Bilal oder Omar. Immer im Gepäck, eine weitgreifende Song-Auswahl aus eigenem Liedgut und sorgfältig ausgewählten Lieblings-Melodien. Und jetzt gibt´s also genau diese Cover-Varianten in frisch herausgeputzter Art und Weise – und immer eigentlich genau so, wie es die erfahrene Hörerschaft gerade nicht erwartet. Beyoncé und die Beatles, Marvin Gaye und Johnny Mercer/Hoagy Carmichael – dazu noch Kebbi Williams, der mit seinem „Black Girls Rule“ schon seit geraumer Zeit einen Fix-Punkt in einem jeden Julie-Dexter-Set darstellt, sowie ein paar Tracks aus eigener Feder. Die Einheit dieses „Déjà Vu“ ist seine Un-einheitlichkeit – diese für die Britin in Georgia kennzeichnende Stil-Melange, die mit größter Selbstverständlichkeit zwischen dem Nu-Soul im Badu-Styling und fröhlichen Reggae-Schwankungen mit Dancehall-Attitüde ihre Bestimmung findet. Dazwischen Jazz und Bossa, kurvenreiche Expression und seelenvolle Impression. Aber in jedem Takt voll und ganz Julie Dexter – musikalische unterstützt durch Atlantas umfänglich versammelte Sound-Bestimmer, wie Daz-I-Kue, Khari Cabral Simmons, Nick Rosen, Julius Speed, Brenda Nicole Moore, Maleke O‘ Neal oder Cleveland Jones.

Info: www.juliedexter.com

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