CLARA MORENO „Samba Esquema Novo De Novo“ (FarOut Recordings)

Meilenstein. Frisch aufgelegt und aktuell interpretiert von Clara Moreno. Jorge Ben definierte anno 1963 den Samba (und andere Anwesende) Brasiliens neu. „Samba Esquema Novo“ war gleichzeitig sein Debut, „Mas Que Nada“ oder „Chove Chuva“ tauchen in jeder Song-Sammlung des Landes auf, das Gesamt-Album selbst wirkt bis heute noch nach. Kein leichtes Ding also, dass sich die Clara mit der Neu-Aufnahme dieses Klassikers auf die Fahnen geschrieben hat. Selbstredend galt es ihr als ausgeschlossen, die wohlbekannten Gassenhauer werkgetreu abzuspulen – zugleich war es ihr ein inneres Bedürfnis die Songs nicht in ihre Einzelteile zu zerlegen oder ihnen mit Brachial-Gewalt eine x-beliebige Sound-Tüte überzustülpen. Derart motiviert entschied sich Frau Moreno (deren Eltern ebenfalls die brasilianische Musik-Geschichte mitgestaltet haben) für einen rauen Ton, der durch ein knappes Sound-Korsett aus Piano, Trombone, Bass und Schlagwerk maßgeblich ausgestaltet wird. Knackiger Rhythmus, klar strukturierte Produktion und ein Arrangement, dass dem Jazz gerne Tür und Tor öffnet, ohne dabei die Wurzeln des Gesamtwerks auch nur in einem Takt außer acht zu lassen.
Energie, statt süßem Müßiggang – daher sicher nicht der Brasil-Sound, den man hierzulande so gern als landestypisch anhört.

Wertung: 7/10
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