PETE JOSEF „Colour“ (Sonar)

Der besondere Augenblick. „Colours“ ist im Raum. Im Nachtflug – direkt aus Bristol, direkt aus irgendwelchen Elektro-Gefilden, direkt vom Dancefloor hinein in das Vakuum zwischen Tag und Traum. Pete Josef ist wegen seiner Beteiligung an diversen E-Tanz-Nummern in gewissen Kreisen durchaus bekannt, seine wohltönende Stimme als das humane Element im Maschinenraum. Und nun auf dem eigenen Weg – überaus geschickt zwischen die verschiedensten Polen unserer Musiken streifend – nirgendwo verbleibend, zu verlockend erscheint das nächste Ziel. Blau-Augen-Soul und Jazz, Akustik-Piano-Gitarren-Liedermann und Bossa-Melancholie, Drum&Bass Mikrokosmen und Pop-Affinität. Aber nicht einfach so, sondern mit dem ganz besonderen Gespür für den richtigen Klang, das treffsichere Arrangement (selbstredend wird gern das analoge Musizieren bevorzugt, inklusive einladender Streicher-Einheiten und beherzter Horn-Akzente) und die so richtig nachhakende Kurve der Melodie. Die Tempi wechselnd, die Stimmung molltönend und warm, die Freude am eigenen Spiel spürbar und durch immer wieder eingestreute „la-ala-la-la´s“ auch dem Hörer in den hinteren Reihen verdeutlicht. Es gab eine Zeit, da kam mir Peter Hammills „Nadir´s Big Chance“ als Begleiter durch die Nacht sehr entgegen – jetzt dürfte auch der Pete Josef mitkommen.

Wertung: 9/10
Info: www.petejosef.com
Kaufen: amazon

Dieser Beitrag wurde unter Reviews, Grooves & Beaz abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.