INCOGNITO “Surreal” (Edel)

Höhere Mächte. Anders dürfte es kaum mehr erklärbar sein, dass der Bluey und sein Incognito Klangkörper auch mittels des nunmehr schon fünfzehnten Albums die einstmals gesetzten Standards scheinbar mühelos erreicht – und zwar ohne Abstriche. Gut geölte Soul-Jazz-Pop Perlen, wie sie seit den frühen 80ern eben nur dieser gewissse Herr Maunick hervor zu zaubern vermag. Wie gewohnt zieht der Meister alle Register seines Fachs (selbstverständlich behandelt er dabei seine Gitarre mit der ihm eigenen Zurückhaltung), hält die Sound-Fäden dabei straff in den Händen und dirigiert seine Mit-Macher mit stoischer Ruhe in exakt die gewünschte Richtung. Dabei kann er natürlich auf ein eingespieltes Ensemble (Matt Cooper, Ski Oakenfull etc.) zurück greifen, dass die Vorgaben der Incognito-Show scheinbar aus dem eff-eff beherrscht. Diese Erfahrungswerte münden allerdings zeitweise auch in eine etwas zu glatt polierte Ausdrucksweise – die hier verlegten Beatz & Grooves & Hooks sind durchaus auch in der Lage geradewegs und ohne aufzufallen durch die Gehörgänge zu rauschen. Aber das wollen wir natürlich nicht und tauchen stattdessen genußvoll und in Romika-Manier in das Bluey-Universum ein – reinschlüpfen und wohlfühlen eben. Dazu tragen wie gewohnt auch die Stimmen der ins Studio gebetenen Gäste bei – Mo Brandis, der seine Basis übrigens in Hamburg hat, Natalie Williams, Vanessa Haynes bieten beste Soul-Vocals, die dann nur noch von der allseits geachteten Maysa Leak (“The Less You Know” und “Capricorn Sun”) getoppt werden können.
Wertung: 7/10
Info: www.incognito.org.uk
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